Stricken am Mythos
Frühjahrsfestival 4
26. März – 29. April 2023
STRICKEN AM MYTHOS
Vom Ende einer Welt und dem Neubeginn vieler
In Götterdämmerung ließ Richard Wagner 1876 eine Welt an ihrer eigenen Einrichtung zum Schlechten zugrunde gehen. Dank der Selbstaufopferung der Frau Brünnhilde brennt Walhall ab, der Rhein tritt über die Ufer und reinigt die Welt von ihren Sünden – alles wieder auf Start. Doch wie soll es weitergehen? Wagner wollte diese Frage nicht selbst beantworten und wir können es offenbar als Weltgemeinschaft auch nicht. Uns nicht mehr als alleinige Beherrscher*innen und Manager*innen der Welt zu verstehen wie Chefgott Wotan, wäre ein Anfang, wenn man neueren kritischen Ansätzen und nicht-rationalistischen Weltentwürfen glaubt. Verbindungen mit einer Natur zu suchen, die vielleicht permanent zu uns spricht, die wir aber nicht verstehen können, weil wir ihren Mahnungen gegenüber taub geworden sind, wäre ein erster Schritt. Stricken wir uns ein in Kokons aus Beziehungen zu nichtmenschlichem Leben und nehmen wir uns selbst doch mal für einen Moment heraus aus der Mitte.
3. Sinfoniekonzert
Sehnsuchtsort Natur
So 26. März, 11 Uhr
Mo 27. März, 19.30 Uhr
Liederhalle
Werke von Benjamin Britten, Jean Sibelius, Claude Debussy sowie eine Uraufführung von Hèctor Parra.
3. Sinfoniekonzert
Sehnsuchtsort Natur
Benjamin Britten Four Sea Interludes, op. 33a
Hèctor Parra (Composer in Focus) Ich ersehne die Alpen, Monodram von Händl Klaus für Sopran, Elektronik und Orchester (Uraufführung)
Jean Sibelius Die Okeaniden, op. 73
Claude Debussy La Mer
Musikalische Leitung Thomas Guggeis
Sopran Josefin Feiler
Performance von Ulla von Brandenburg
So 2. April,13 + 16 Uhr
Staatsgalerie Stuttgart
Performance von Ulla von Brandenburg anlässlich der Präsentation ihrer Installation Maskiert und vor allem – verschwiegen im Dialog mit Oskar Schlemmers Triadischem Ballett.
Dauer
ca. 20 Minuten
Johannes-Passion
Premiere am 2. April, 19 Uhr
Opernhaus
Johann Sebastian Bachs Musik vom Leiden und Sterben Jesu Christi in einer szenischen Adaption von Ulrich Rasche.
Johannes-Passion
Der Ritus, die kultisch-religiöse Feier auf der Opernbühne? Die Geschichte vom Leiden und Sterben Jesu Christi wirft Fragen auf über Herrschaft und Zugehörigkeit, das Leid der Anderen und die Verantwortung ihnen gegenüber. In unserer szenischen Adaption von Johann Sebastian Bachs Passionsmusik projiziert Regisseur und Bühnenbildner Ulrich Rasche diese Themen in einen Chor.
Klang der Offenbarung des Göttlichen
Premiere am 4. April, 19.30 Uhr
Sa, 15. April, 19.30 Uhr
Opernhaus
Ein Künstlergespräch mit Ragnar Kjartansson, Dr. Ulrike Groos und Viktor Schoner eröffnet den Premierenabend dieser kraftvoll-ästhetischen Produktion.
Der Klang der Offenbarung des Göttlichen
Ein bildmächtiger Abend zwischen Konzert, Theater und bildender Kunst: Der Komponist Kjartan Sveinsson und der bildende Künstler Ragnar Kjartansson haben gemeinsam die umjubelte „Oper in vier Teilen“ entwickelt. Während der Orchestergraben mit Soli, Orchester und Chor gefüllt ist, stehen an diesem Abend keine Darsteller*innen auf der Bühne.
Der Ring des Nibelungen
Mi, 5. April, 19 Uhr Das Rheingold
Do, 6. April, 17 Uhr Die Walküre
Sa, 8. April, 16 Uhr Siegfried
Mo, 10. April, 16 Uhr Götterdämmerung
Opernhaus
Die Staatsoper Stuttgart vollendet den neuen Ring des Nibelungen unter der Musikalischen Leitung von Cornelius Meister.
Hotel Modern: Kamp
12. / 13. April 2023, jeweils 20 Uhr
Theaterhaus Stuttgart
Mit dreitausend fingergroßen Figuren erzählen Arlène Hoornweg, Pauline Kalker und Herman Helle eine Miniatur-Version des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau.
Hotel Modern: Kamp
Das niederländische Theaterkollektiv Hotel Modern zeigt im Rahmen des Frühjahrsfestivals mit Kamp ihre wohl bekannteste Arbeit erstmalig in Stuttgart. Sie filmen die Figuren mit Miniaturkameras, projezieren die Bilder auf die Leinwand und geben so lautlose Einblicke in die Details des Grauens. Das Ergebnis ist eine einzigartige, schmerzhaft emotionale Annäherung an den Holocaust.
14.–22. April 2023
Für eine Woche wird der Glastrakt des Württembergischen Kunstvereins (WKV) zum Festivalzentrum der Staatsoper Stuttgart
Erda speaking HelloHello
Soundinstallation
täglich bis 22. April
(Di – So 11 – 18 Uhr, Mi 11 – 20 Uhr)
Live Performance mit Mezzosopranistin Shannon Keegan
Mo 17. April,19.30 Uhr
Mi 19. April, 19.30 Uhr
Fr 21. April, 19.30 Uhr
WKV
Erda speaking HelloHello
In Zusammenarbeit mit dem Künstliche-Intelligenz-Textgenerator GPT3 und dem Avantgarde-Musiker Ville Haimala schreibt Regisseur Felix Rothenhäusler den Ring des Nibelungen aus Erdas Sicht noch einmal neu und lässt sie mit der Stimme von Mezzosopran Shannon Keegan fragen: Wie sähe eine Zukunft ohne uns aus?
Eyes as big as Plates
Katalogpräsentation und Künstlerinnengespräch
Di 18. April, 18 Uhr
WKV
Wir präsentieren den Kunstkatalog
Eyes as Big as Plates, Vol 2., mit dessen Werken wir in dieser Saison 2022/23 die Kommunikation gestalten.
Di 18. April, 18 Uhr
WKV
Wir präsentieren den Kunstkatalog
Eyes as Big as Plates, Vol 2., mit dessen Werken wir in dieser Saison 2022/23 die Kommunikation gestalten.
Eyes as big as Plates
Die Künstlerinnen Karoline Hjorth und Riitta Ikonen stellen ihr internationales Kunstprojekt vor und bieten einen Workshop zu Portraitfotografie mit Naturmaterialien an.
Filmreihe I im CINEMA Kino
im Marquardtbau
Di 18. April, 20.15 Uhr
Grünliche Dämmerung (Lukas Rehm, 2022)
Alien (Ridley Scott, 1979)
jeweils Einführung
Stricken Sie mit uns am Schicksalsfaden! –
Mitmachprojekt
Wie Wagners Nornen am Schicksalsseil weben, so wollen wir mit Ihnen gemeinsam stricken. Ob mit Arm, Fingern oder Nadeln: Holen Sie Ihre Wollreste aus den Schränken und werden Sie mit Ihrem Strickwerk Teil einer öffentlichen gemeinsamen Installation im Stuttgarter Schloßgarten.
Do, 20. April 18 Uhr
Filmreihe II im CINEMA Kino
im Marquardtbau
Do 20. April, 20.15 Uhr
Grünliche Dämmerung (Lukas Rehm, 2022)
Mother! (Darren Aronofsky, 2017)
jeweils Einführung
Ring-Roundtable
Sa 22. April, 19.30 Uhr
WKV
Talk mit Künstler*innen des Stuttgarter Ring des Nibelungen.
Ring-Roundtable
Mit dabei:
Stephan Kimmig, Pauline Kalker von Hotel Modern, Julia Mossé und Benoît Resillot aus dem Team von Ulla von Brandenburg, Marco Štorman, GMD Cornelius Meister sowie als special guest die Literatur- und Musikwissenschaftlerin Prof. Dr. Nicola Gess.
Party und Kostümball
Come, be mother nature’s bitch!
Sa 22. April, 22 Uhr
Studio Amore
Ein Posthumanisten-Kostümball für Pilz-Enthusiast*innen, Insektoide und Mischwesen jeder Couleur.
Party und Kostümball
Come, be mother nature’s bitch!
Legt die Fühler an, lasst die Wurzeln wachsen, spreizt eure Flügel und macht euch bereit für ein Leben nach dem Menschlichen. Die Zukunft ist weird!
Moderiert von Flametta M. Sauvage. Musik, Tanz, Drinks, Kostümwettbewerb, Live-Acts etc.
→ Mehr Details ab März
Lange Nacht der Übergänge
Fr, 28. April
16.30 Uhr Staatsgalerie Stuttgart
18.30 Uhr Kunstmuseum Stuttgart
21.00 Uhr WKV
Lange Nacht der Übergänge
Unter dem Titel Die Lange Nacht
der Übergänge schaffen die Musiker*innen des Staatsorchesters Stuttgart mit Solo- und Ensemblestücken spannende Verbindungen
zu den Ausstellungen Cindy Sherman – Anti-Fashion (Staatsgalerie Stuttgart), SHIFT. KI und eine zukünftige Gemeinschaft (Kunstmuseum Stuttgart) sowie Widerständige Musen.