Alain Platel

Regisseur

Alain Platel, Theatermacher und Choreograf, begeisterte sich schon als Kind für das Theaterspielen und besuchte bereits mit 11 Jahren die Schauspielschule von Marcel Hoste in Gent. Er studierte neben Tanz und Choreografie (u.a. an der Hosted-Sabbatini-Mime-School, Paul Grinwis Academy of Ballet und bei Barbara Pearce) auch Psychologie und Heilpädagogik und arbeitete sowohl als Tänzer als auch als als Therapeut für behinderte Kinder. In Gent gründete er die Compagnie Les Ballets C. de la B, die mit Produktionen wie Bonjour Madame (1993) oder Iets op Bach (1998) international bekannt wurde. Nach Allemaal Indiaan (1999) gab Platel bekannt, sich von der Regie zurückziehen zu wollen, wurde aber schon kurz darauf von Gerard Mortier überzeugt, mit Wolf eine auf Mozart basierendes Musiktheaterarbeit für die Ruhrtriennale 2003 zu kreieren. Mit KVS, einem Chorprojekt zur Eröffnung des Königlichen Flämischen Theaters, begann Platels enge Zusammenarbeit mit dem Komponisten Fabrizio Cassol, die u.a. 2006 bei vsprs, mit Musik von Cassol nach Claudio Monteverdis Marienvesper, fortgesetzt wurde. Erneut im Auftrag Gerard Mortiers, schuf Platel 2012 mit C(H)OEURS am Teatro Real in Madrid sein bis heute größtes Werk. Bei tauberbach, das 2014 zum Berliner Theatertreffen eingeladen wurde, setzte er seine Forschungen zur Entwicklung von Bewegungsmaterial fort, das er als „Bastard-Tanz“ beschreibt. Im gleichen Jahr entstand bei den Wiener Festwochen Coup Fatal, eine Zusammenarbeit mit Serge Kakudji, Rodriguez Vangama und Fabrizio Cassol. 2016 folgte Nicht schlafen für die Ruhrtriennale. Die Staatsoper Stuttgart zeigt 2018/19 Alain Platels Requiem pour L., – eine Koproduktion von Les ballets C de la B, dem Festival de Marseille und den Berliner Festspielen.