Radioshow Nr. 5

Mit Musik von: Henry Purcell, Charlotte Hug, Bernhard Lang, Klängen des Rhônegletschers u. v. a.
Das kleine Format auf der großen Bühne. Dreimal im Jahr laden wir maximal 100 Gäste an einem Sonntagabend in den Zuschauerraum des Opernhauses, um in dieser intimen Atmosphäre gemeinsam Musik zu hören, über Musik zu sprechen, Zusammenhänge herzustellen und Verbindungen zu konstruieren. Ein Format zwischen Feature und Hörspiel, Konzert und Diskurs, Livemusik und Raritäten, Elektronik und Performance. Immer analog und immer digital.

Radioshow #5: Winterreisen
„Ich möchte ein Eisbär sein im kalten Polar. Dann müsste ich nicht mehr schrei‘n, alles wär so klar“, sang oder singt die Schweizer Gruppe Grauzone seit 1981: „Eisbären müssen nie weinen.“ Insofern ist der namenlose Winterreisende aus Wilhelm Müllers Gedicht- und Franz Schuberts Liederzyklus zumindest kein Eisbär. Er wandert nämlich nicht nur, sondern weint auch sehr viel und sehr verschiedenes. Sowohl gefrorene Tropfen als auch heiße Tränen, mit denen er Schnee und Eis schmelzen will. Nicht wegen der Tränen von Müllers/Schuberts Lyrischem Ich sondern  wegen des Klimawandels schmelzen die Gletscher der Arktis. Dass sie dabei ebenfalls sehr traurig singen, hat das Alfred-Wegner-Institut aus Bremerhaven festgestellt und auf CD gebannt. Und die aus der Schweiz stammende Komponistin Charlotte Hug, die sich für ihre Aufführungen ungewöhnliche und spektakuläre Orte sucht, hat unter anderem im Stollen des Rhônegletschers gespielt. Welche akustischen Eigenschaften das Eis hat, wie es klingt, wenn man auftaut und ob Eisbären wirklich nie weinen, soll unter anderem Thema der Radiohow # 5 sein.

Ort
Opernhaus