Ceci n’est pas une première

Klanginstallationen an der Fassade des Opernhauses

Premieren sind die Höhepunkte der Spielzeit. Was über sechs Wochen hinweg auf einem Weg voller Höhen und Tiefen von den Produktionsteams erarbeitete wurde, kann endlich dem Publikum gezeigt werden. Die gesamte Belegschaft des Hauses bündelt ihre Kräfte auf diesen Moment hin. Die Aufregung, die für Künstler*innen, Zuschauer*innen und Mitarbeiter*innen der Staatsoper damit einhergeht, ist allemal eine Feier wert, wenn die Tat vollbracht und der Vorhang gefallen ist. Wer an diesen Abenden an der Oper vorbeispaziert, sieht und hört, wie das Haus vor Klängen, Lichtern und Leben vibriert.

Auf diese Feier der Kunst und der Künstler*innen müssen wir nun schon seit einigen Wochen und Monaten verzichten. Obwohl Künstler*innen und Mitarbeiter*innen an Alternativen und Zukunftsplänen weiterarbeiten, wirkt die Oper von außen leer und leblos, abends liegt sie still und finster wie im tiefsten Dornröschenschlaf.
Höchste Zeit, sie wach zu küssen! In einer Kooperation mit dem Campus Gegenwart der Musikhochschule Stuttgart werden junge Komponist*innen die Fassade allabendlich eine Stunde lang durch eine Klanginstallation zu neuem und ungewohntem Leben erwecken. Von nun an also: Jeden Abend Premiere! Zumindest in der Luft.