6. Kammer­konzert

La Folia

Werke von Marin Marais, Luigi Boccherini, Heitor Villa-Lobos und Johannes Brahms.
Marin Marais Les Folies d’Espagne für Gitarre und Violoncello
Luigi Boccherini Quintett für Gitarre und Streicher Nr. 4 D-Dur „Fandango“, G 448
Heitor Villa-Lobos Quinteto instrumental für Flöte, Streichtrio und Harfe, W538
Johannes Brahms Streichsextett Nr. 1 B-Dur, op. 18

Der als Folia bezeichnete Tanz iberischer Herkunft, dessen Wurzeln bis ins späte Mittelalter zurückreichen, verleiht diesem Konzert seinen Titel. Aus jenem Tanz entwickelte sich die gleichnamige harmonisch-melodische Formel, die im Barock zur beliebten Grundlage für Instrumentalvariationen wurde. Ein Beispiel für ihre Verwendung sind die Folies d’Espagne aus dem Jahr 1701 des Gambisten Marin Marais. Über 150 Jahre später verwies auch Johannes Brahms auf jene traditionelle Formel. Im zweiten Satz seines Streichsextetts Nr. 1, das durch seine melodische Schönheit besticht, verwendet er ein Harmonieschema, das der Folia besonders ähnlich ist. Einen anderen spanischen Tanz hingegen, den Fandango, verwendete Luigi Boccherini in seinem Gitarrenquintett Nr. 4 von 1798, dessen Klänge ins sonnige Andalusien entführen. Im 1957 entstandenen Quinteto instrumental des brasilianischen Komponisten Heitor Villa-Lobos zieht schließlich ein weiteres Zupfinstrument das Publikum in seinen Bann: die Harfe.


30 Minuten vor Beginn findet eine Einführung im Mozartsaal statt.