Die Zauberflöte

von Wolfgang Amadeus Mozart
Große Oper in zwei Aufzügen
Libretto von Emmanuel Schikaneder
in deutscher Sprache
Wer ist gut? Wer ist böse? Und wenn ja, wie lange? In kaum einer anderen Oper sind den Figuren so deutlich Brüche eingeschrieben wie in Mozarts Zauberflöte. Und kaum ein anderes Werk changiert so sehr zwischen verschiedenen Zuschreibungen, ist gleichzeitig Märchen, Mysterienspiel, Kasperle-Theater, ist Volkstheater und freimaurerische Geheimlehre in einem. Zumindest so viel ist sicher: Alles bleibt anders und Die Zauberflöte ein faszinierendes Stück Musiktheater. Peter Konwitschnys viel diskutierte Inszenierung von 2004 erzählt Mozarts janusköpfiges Meisterwerk in einem extrem reduzierten Setting und nimmt das Stück und seine Ungereimtheiten ernst, statt sie hinter oberflächlichen Märchenopernklischees zu verstecken.
Ort
Opernhaus
Dauer
I. Akt: ca. 1 Std. 15 Min.
Pause: ca. 25-30 Min.
II. Akt: ca. 1 Std. 35 Min.
Wiederaufnahme
12. Mai 2020

Uraufführung
1791 in Wien
Altersempfehlung
ab Klasse 6
Handlung
Erster Akt

Der Prinz Tamino befindet sich auf der Flucht vor einer Schlange. Voll Schrecken fällt er in Ohnmacht. Drei Damen retten ihn und beschließen, fasziniert von seiner Schönheit, ihre Herrin, die Königin der Nacht, zu informieren. Als Tamino wieder zu sich kommt, begegnet ihm der Vogelfänger Papageno, der sich als sein Retter ausgibt. Die drei Damen kommen zurück und bestrafen Papageno als Lügner. Tami­no zeigen sie ein Bild von Pamina, der Tochter der Königin der Nacht, die von Sarastro entführt worden ist. Tamino ist hingerissen und beschließt, sie zu retten.

Die Königin der Nacht erscheint. Sie klagt über den Verlust der Tochter und ver­spricht sie dem Prinzen zur Frau, wenn er sie befreit.

Papageno wird Tamino als Wegbegleiter mitgegeben. Außerdem erhalten die beiden zwei Instrumente: Tamino eine Flöte und Papageno ein Glockenspiel. Drei Knaben sollen ihnen den Weg weisen.

Pamina hat versucht, aus Sarastros Reich zu fliehen, doch ihr Bewacher, Monostatos, hat sie wieder eingefangen. Als Papageno auftaucht erschrickt Monostatos und flieht. Papageno erkennt in Pamina die Tochter der Königin und er­zählt ihr von Tamino.

Unterdessen wird Tamino von den Knaben an drei Pforten in Sarastros Reich ge­führt. Ein Priester tritt ihm entgegen, der ihn belehrt, Sarastro habe nichts Böses ge­tan. Noch aber sei es Tamino nicht erlaubt, Pamina zu sehen. Tamino beginnt auf seiner Flöte zu spielen, deren Klang Tiere herbeilockt. Auch Papageno und Pamina hören ihn und wollen zu ihm, Monostatos kommt den beiden jedoch zuvor und nimmt sie gefangen.

Sarastro erscheint mit seinen Priestern; die drei Gefangenen werden vorgeführt. Pa­mina und Tamino sehen sich zum ersten Mal. Sarastro bestraft Monostatos hart für sein Begehren nach Pamina. Tamino und Papageno bestimmt er dazu, die Prüfun­gen zur Aufnahme in den Kreis der Eingeweihten zu bestehen. Pamina muss Wei­terhin unter seiner Obhut bleiben.

Zweiter Akt

Bei einer Versammlung überzeugt Sarastro seine Priester davon, dass Tamino und Papageno zu den Prüfungen zugelassen werden und deutet an, dass Tamino und Pamina füreinander bestimmt seien.

Tamino und Papageno finden sich in tiefer Dunkelheit wieder. Nachdem Papageno eine Frau versprochen wurde, ist auch er bereit, sich den Prüfungen zu unterzie­hen. Die beiden sie begleitenden Priester befehlen ihnen absolutes Stillschweigen und warnen sie vor den Frauen.
Es erscheinen die drei Damen, um den Prinzen vor den Gefahren dieses »Schreckens­ortes« zu bewahren. Doch die Prüflinge bestehen die erste Prüfung, indem sie sie abweisen.

Währenddessen versucht Monostatos erneut sich Pamina zu nähern. Diesmal ver­hindert die Königin der Nacht seine Liebesbeweise, wieder muss er fliehen. Ihrer Tochter berichtet die Königin vom siebenfachen Sonnenkreis, der einst ihrem Mann gehörte. Vor seinem Tod übergab er ihn an Sarastro, weil er meinte, sie kön­ne ihn nicht verwalten und befahl ihr, sich der Weisung der Männer unterzuord­nen. Um diese Tat zu rächen, will sie nun Pamina überreden, Sarastro mit einem Dolch zu töten. Als diese sich weigert, verflucht sie die eigene Tochter und ver­schwindet.
Monostatos bedrängt Pamina erneut.
Sarastro erscheint und versucht vergeblich Pamina zu beruhigen.

Tamino und Papageno sollen weiterhin schweigen, bis die Posaune ertönt. Papa­geno plaudert dennoch weiter, da erscheint eine alte Frau, die sich ihm zuwendet. Als sie sich als Papagenos Geliebte bezeichnet, verschwindet sie plötzlich.

Die drei Knaben bringen Essen, Trinken und die Instrumente. Während Papageno sich beim Essen labt, erscheint Pamina. Tamino ignoriert sie und auch Papageno spricht kein Wort mit ihr. Zu Tode betrübt verlässt sie beide.

Sarastro erscheint mit seinem Gefolge. Er führt Tamino und Pamina zusammen, da­mit sie sich - wie er sagt - voneinander verabschieden können. Papageno, der sich nicht als würdig für die höheren Weihen erwiesen hat, wird entfernt. Sarastro und Tamino versuchen, Pamina, die außer sich vor Angst ist, zu überzeu­gen, dass sie sich in ihr Schicksal fügen soll.

Papageno trifft erneut auf die alte Frau. Als er ihr ewige Liebe schwören soll, sieht er plötzlich eine junge Papagena. Doch auch sie kann er nicht halten.

Die drei Knaben stoßen auf Pamina, die sich das Leben nehmen will. Im letzten Au­genblick können sie ihr den Dolch entreißen und sie von Taminos Liebe überzeu­gen.

Tamino wird von zwei Geharnischten zur Feuer- und Wasserprobe geleitet. Pamina soll ihn hierbei begleiten. Sie ermuntert ihn, auf der Zauberflöte zu spielen. Beide bestehen die letzte Prüfung.

Auch Papageno ist entschlossen zu sterben. Die drei Knaben erinnern ihn an sein Glockenspiel. Kaum dass es ertönt, kommt die junge Papagena wieder und beide freuen sich auf ihr kommendes Eheglück.

Unterdessen sind die Königin der Nacht, ihre drei Damen und Monostatos in Sarastros Palast eingedrungen. Doch ihre Rachepläne scheitern.

Sarastros Priester preisen den Sieg der Stärke.
„Diese scharfsinnige, klischeeferne Inszenierung fällt ungemein lebhaft und lustig aus – und eigentlich noch überzeugender als vor 13 Jahren bei der Premiere. Kein Wunder: […] Star-Regisseur Peter Konwitschny selbst war wieder angereist für einen neuen Schliff.“
 
„[Das war ein] sensationell junges, begeisterndes Ensemble. […] Allen voran Kai Kluge als Tamino mit kraftvollem, lyrisch-farbenreichem Tenor."

"Oper Stuttgart: Loblied auf das Repertoire" von Jürgen Kanold
Südwest Presse
01.02.2018
„[...] ein Dauerbrenner.“

"Zauberdinge nicht vergessen" von Eleonore Brüning
Frankfurter Allgemeine Zeitung
07.01.2013
„Eine zeitlos wichtige Botschaft, verpackt in einen grandiosen Musiktheaterabend.“

"Sarastro /Die Zauberflöte" von Heiko Schon
Kultura-Extra online
21.01.2013
„Mozart wird hier wirklich zum umjubelten Pop-Star.“

"Und das Weltall lässt schön grüssen – Stimmungsvolle ‘Zauberflöte'‘‘ von Alexander Walther
Der Opernfreund
23.12.2012