Herzog Blaubarts Burg

von Béla Bartók
Oper in einem Akt
Libretto von Béla Balázs
in ungarischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Stockfinster und feuchtkalt ist es in Blaubarts Burg, als der Herzog seine neue Frau Judith nach Hause führt. Aber Judith scheint von einem überwältigenden Willen getrieben, alles Vertraute hinter sich zu lassen. Mit ihrer Liebe will sie die düsteren Hallen erhellen, will die Türen aufreißen, hinter denen sich Blaubarts prachtvollste und blutrünstigste Geheimnisse verbergen. „Kühl und süß ist’s, wenn die offnen Wunden bluten“, seufzt Blaubart wehmütig und sieht zu, wie die Frau seiner Zukunft in seine tödliche Vergangenheit abgleitet. Krieg, Folter, Schätze, Ländereien – mit jeder geöffneten Tür schiebt sich die unheilvolle Burg – dritte Protagonistin der Oper – ein Stück weiter zwischen die Liebenden. Der Installationskünstler Hans Op de Beeck lässt uns eintauchen in diese mystischen Räume des Herzogs, in denen die Zeit versteinert steht und Zukünftiges keinen Platz zu haben scheint. Im Zentrum steht für ihn das endlose Frage-Antwort-Spiel des magnetisierten Liebespaares, dessen innere Einsamkeit unüberwindbar bleibt. Die nächtlichen Momente der Stille sind ein wiederkehrender Topos in Op de Beecks Schaffen. Licht und Schatten, Traum und Albtraum durchdringen seine inszenierten Räume, Filme oder nächtlichen Aquarellstudien, welche die Saison 18/19 der Staatsoper ikonographisch begleiten. Die uralte Blaubart-Sage in einer Industrieburg, dem ehemaligen Paketpostamt, ist für ihn eine Idealkonstellation.
Koproduktion mit dem Studio Hans Op de Beeck
Know before you go
Wichtige Informationen zu Ihrem Besuch von Herzog Blaubarts Burg im Paketpostamt finden Sie hier.

Hinweis
Wir empfehlen die Anreise mit den öffentlichen Verkehrmitteln. Vor Ort stehen keine Parkplätze zur Verfügung. An der Abendkasse ist nur Barzahlung möglich.

Uraufführung
1918 in Budapest

Premiere dieser Produktion
2. November 2018
Altersempfehlung
ab Klasse 10
Das Stück in Kürze
Judith hat Eltern und Verlobten zurückgelassen, um mit dem berüchtigten Herzog Blaubart auf seiner Burg zu leben. In die dunklen, feuchten Hallen will sie Liebe und Licht bringen, die Schlüssel zu den sieben verschlossenen Türen gibt ihr Blaubart nur widerwillig. Judith ist überwältigt von der Pracht, die sich hinter jeder Tür verbirgt. Als sie überall Blutspuren entdeckt, wird sie allerdings misstrauisch – aber da ist es schon zu spät.