Im 3. Sinfoniekonzert des Staatsorchesters Stuttgart unter der Leitung von Thomas Guggeis erlebt das neue Werk Ich ersehne die Alpen des diesjährigen Composer in Focus Hèctor Parra, geboren 1976 in Barcelona, seine Uraufführung. Das in Kooperation mit dem Orquesta Nacional de España in Auftrag gegebene Monodram für Sopran, Elektronik und Orchester basiert auf dem gleichnamigen Theaterstück von Händl Klaus, in dem die große Sehnsucht des Menschen nach der Natur sowie seine Zerbrechlichkeit im Angesicht ihrer gewaltigen Kräfte im Zentrum stehen. Die Protagonistin Olivia, gesungen von Ensemblemitglied Esther Dierkes, leidet in ihrer Dachkammer unter unausstehlicher Hitze und ersehnt im fiebrigen Delirium ihre Erstarrung in Eis. Die alpine Berglandschaft bildet dabei eine eindrucksvolle Metapher für den Dualismus zwischen Schönheit und Tod. Mithilfe elektronisch modifizierter Klänge aus der Umgebung einer Berglandschaft lässt Parra die Natur in eine spannungsreiche Beziehung mit dem Orchester und der Sopranstimme treten. Eingebettet in elektronische Klangskulpturen erreicht Olivia schließlich die erträumte Rettung, das Aufgehen ihrer selbst in der Natur.