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22.02.2022 Gespräch mit Laia Vallés
Laia Vallés im Interview
Laia Vallés ist Sopranistin im Internationalen Opernstudio Stuttgart und hat kürzlich beim Tenor Viñas Wettbewerb in Spanien gleich drei Preise abgesahnt. Elena Tzavara, die Leiterin des Internationalen Opernstudios hat mir ihr über ihren Alltag, ihre Arbeit und den Grund gesprochen, warum wir uns alle eine Scheibe von ihrer Figur Frau Silberklang aus "Der Schauspieldirektor" abschneiden sollten.
Laia, du bist seit dem Beginn der Spielzeit 2020/21 im Internationalen Opernstudio der Staatsoper Stuttgart. Wie war es für dich, nach Deutschland zu kommen?
Es war das erste Mal, dass ich meine Heimat – Valencia in Spanien – verlassen habe und es hat mir sehr gefallen, hierherzukommen und in ein völlig neues Umfeld einzutauchen. Ich habe sehr, sehr viel gelernt seitdem, über Musik, aber auch durch Musik. Es war wegen Corona kein einfaches Jahr, aber wir haben trotzdem viel gemacht: unzählige Videoaufnahmen und sogar eine CD. Schwierig ist manchmal noch die deutsche Sprache – ich konnte kein Wort Deutsch, als ich hierherkam. Französisch, Italienisch und Englisch habe ich in Spanien gelernt, Deutsch nicht. Es ist nicht leicht, eine fremde Sprache zu lernen, aber wir sind schon deshalb dazu gezwungen, weil wir im Opernstudio aus vielen verschiedenen Ländern kommen.
Erzähl uns etwas über dein tägliches Leben – wie sieht ein typischer Tag bei dir aus?
Nun, ich wache morgens auf und beginne mit einem Warm-Up für meine Stimme, ungefähr zwanzig Minuten lang. Normalerweise mache ich das unter der Dusche, das gefällt mir einfach. Und es hilft, weil die Luftfeuchtigkeit höher ist und das ist gut für die Stimme. Danach frühstücke ich und mache mich auf den Weg ins Theater zur Probe. An probenfreien Tagen stehe ich sehr spät auf. Ich liebe es, zu schlafen. Das ist natürlich auch ein wenig die spanische Lebensweise: Frühstück um 11, Mittagessen um 3 und Abendessen um 10 Uhr abends.
Du hast gerade beim Tenor Viñas Wettbewerb in Barcelona nicht einen, sondern gleich drei Preise gewonnen!
Ja, das stimmt! Ich hätte nie gedacht, dass ich es ins Finale schaffe oder gar Preise gewinne. Das war wirklich eine Überraschung. Ich habe mich riesig gefreut! Es sind drei sehr unterschiedliche Preise. Der Preis von Leonor Gago, einer Musikmanagerin, besteht zum Beispiel darin, dass ich im nächsten Jahr eine Rolle übernehmen kann, Musetta in La Bohème vermutlich. Der Preis für die beste spanische Sängerin oder den besten spanischen Sänger wird von Placido Domingo verliehen. Und ganz besonders habe ich mich über den Publikumspreis gefreut!
Es war das erste Mal, dass ich meine Heimat – Valencia in Spanien – verlassen habe und es hat mir sehr gefallen, hierherzukommen und in ein völlig neues Umfeld einzutauchen. Ich habe sehr, sehr viel gelernt seitdem, über Musik, aber auch durch Musik. Es war wegen Corona kein einfaches Jahr, aber wir haben trotzdem viel gemacht: unzählige Videoaufnahmen und sogar eine CD. Schwierig ist manchmal noch die deutsche Sprache – ich konnte kein Wort Deutsch, als ich hierherkam. Französisch, Italienisch und Englisch habe ich in Spanien gelernt, Deutsch nicht. Es ist nicht leicht, eine fremde Sprache zu lernen, aber wir sind schon deshalb dazu gezwungen, weil wir im Opernstudio aus vielen verschiedenen Ländern kommen.
Erzähl uns etwas über dein tägliches Leben – wie sieht ein typischer Tag bei dir aus?
Nun, ich wache morgens auf und beginne mit einem Warm-Up für meine Stimme, ungefähr zwanzig Minuten lang. Normalerweise mache ich das unter der Dusche, das gefällt mir einfach. Und es hilft, weil die Luftfeuchtigkeit höher ist und das ist gut für die Stimme. Danach frühstücke ich und mache mich auf den Weg ins Theater zur Probe. An probenfreien Tagen stehe ich sehr spät auf. Ich liebe es, zu schlafen. Das ist natürlich auch ein wenig die spanische Lebensweise: Frühstück um 11, Mittagessen um 3 und Abendessen um 10 Uhr abends.
Du hast gerade beim Tenor Viñas Wettbewerb in Barcelona nicht einen, sondern gleich drei Preise gewonnen!
Ja, das stimmt! Ich hätte nie gedacht, dass ich es ins Finale schaffe oder gar Preise gewinne. Das war wirklich eine Überraschung. Ich habe mich riesig gefreut! Es sind drei sehr unterschiedliche Preise. Der Preis von Leonor Gago, einer Musikmanagerin, besteht zum Beispiel darin, dass ich im nächsten Jahr eine Rolle übernehmen kann, Musetta in La Bohème vermutlich. Der Preis für die beste spanische Sängerin oder den besten spanischen Sänger wird von Placido Domingo verliehen. Und ganz besonders habe ich mich über den Publikumspreis gefreut!

Laia Vallés als Frau Silberklang in Der Schauspieldirektor, Foto: Matthias Baus
Welche Rollen singst du zurzeit auf der Bühne? Und welche bereitest du vor?
Im Moment stehe ich als Frau Silberklang in Mozarts Schauspieldirektor auf der Bühne des JOiN. Es ist eine sehr lustige Rolle und ich mag ihre Einstellung!
Sie ist betrunken…
Ja, genau! Aber sie ist auch lustig und denkt, dass sie die beste Sängerin der Welt ist. Sie ist glücklich damit, lebt in ihrer eigenen Welt und hat keine Probleme. Ich denke, manchmal können wir uns eine Scheibe von ihr abschneiden! Die Rolle der Elisabeth in Les Enfants Terribles ist dagegen etwas ganz Anderes. Alleine die Musik zu lernen ist sehr schwierig. Bei Frau Silberklang geht das Ganze wie von alleine und es ist leicht, sie zu spielen. Die Bühnenproben von Les Enfants Terribles haben zwar grade erst begonnen, aber ich kann jetzt schon sagen, dass das sehr viel komplizierter wird. Wir müssen viel darüber nachdenken, was wir sagen, warum wir es sagen, was wir denken, was wir tun. Elisabeth ist eine toxische Frau und diese besondere und atmosphärische Musik von Philipp Glass lässt mich manchmal glauben, ich wäre in einem Horrorfilm. Aber es ist deswegen auch eine großartige Herausforderung!
Im Moment stehe ich als Frau Silberklang in Mozarts Schauspieldirektor auf der Bühne des JOiN. Es ist eine sehr lustige Rolle und ich mag ihre Einstellung!
Sie ist betrunken…
Ja, genau! Aber sie ist auch lustig und denkt, dass sie die beste Sängerin der Welt ist. Sie ist glücklich damit, lebt in ihrer eigenen Welt und hat keine Probleme. Ich denke, manchmal können wir uns eine Scheibe von ihr abschneiden! Die Rolle der Elisabeth in Les Enfants Terribles ist dagegen etwas ganz Anderes. Alleine die Musik zu lernen ist sehr schwierig. Bei Frau Silberklang geht das Ganze wie von alleine und es ist leicht, sie zu spielen. Die Bühnenproben von Les Enfants Terribles haben zwar grade erst begonnen, aber ich kann jetzt schon sagen, dass das sehr viel komplizierter wird. Wir müssen viel darüber nachdenken, was wir sagen, warum wir es sagen, was wir denken, was wir tun. Elisabeth ist eine toxische Frau und diese besondere und atmosphärische Musik von Philipp Glass lässt mich manchmal glauben, ich wäre in einem Horrorfilm. Aber es ist deswegen auch eine großartige Herausforderung!