Über das Staatsorchester

Das Staatsorchester Stuttgart
© Matthias Baus
Geschichte
Das Staatsorchester Stuttgart ist das Hausorchester und Herzstück der Staatstheater Stuttgart und feierte in der Saison 2017/18 sein 425-jähriges Bestehen. Damit gehört es neben den Theaterorchestern in Dresden, München und Kassel zu den ältesten der Welt. In mehr als 230 Opern- und Ballettvorstellungen sorgt es im Littmannbau für den guten Ton. Darüber hinaus ist es mit seinen Sinfonie- und Kammerkonzertreihen in der Stuttgarter Liederhalle zu erleben, außerdem in Lunchkonzerten im Foyer der Oper. In Sitzkissenkonzerten und mit der Patenschaft für das Landesjugendorchester Baden-Württemberg engagieren sich die Musiker besonders auch für ein junges Publikum und den musikalischen Nachwuchs. 2002 wurde das Staatsorchester von der Zeitschrift Opernwelt als „Orchester des Jahres“ ausgezeichnet.

Dirigentenpersönlichkeiten wie Carlos Kleiber, Václav Neumann, Silvio Varviso, Dennis Russell Davies, Luis Antonio García Navarro, Gabriele Ferro, Lothar Zagrosek und Manfred Honeck haben das Orchester in den vergangenen Jahrzehnten geprägt. Sie stehen in einer Reihe mit Ferdinand Leitner, Herbert Albert, Carl Leonhardt, Fritz Busch und Max von Schillings, die das Orchester in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts leiteten. Daneben hat das Orchester stets eine intensive Zusammenarbeit mit bedeutenden Gastdirigenten gepflegt, so u. a. mit Richard Strauss, Ernest Ansermet, Karl Böhm, John Barbirolli oder Georg Solti. Die glänzenden Namen der Gastsolisten reichen von Clara Schumann und Johannes Brahms über Claudio Arrau und David Oistrach bis hin zu Keith Jarrett, Frank Peter Zimmermann, Gidon Kremer und dem Arditti Quartet. Seit der Spielzeit 2018/19 ist Cornelius Meister Generalmusikdirektor des Staatsorchesters Stuttgart.
Bereits früh hat das Staatsorchester in Opernproduktionen die Erkenntnisse der historischen Aufführungspraxis umgesetzt. Die stilistische Versiertheit drückt sich nicht zuletzt in einer langen Reihe bedeutender Aufführungen zeitgenössischer Musik aus, darunter Luigi Nonos Al gran sole carico d’amore und Helmut Lachenmanns Das Mädchen mit den Schwefelhölzern. Diese Tradition der Innovation reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück: Neben der deutschen Erstaufführung von Verdis Falstaff wurde in Stuttgart als einem der ersten Häuser in Deutschland der gesamte Ring des Nibelungen als eigene Produktion gegeben. Sie setzt sich fort mit der Uraufführung von Ariadne auf Naxos unter der Leitung von Richard Strauss 1912, den Uraufführungen der Einakter Paul Hindemiths 1921 und der deutschen Erstaufführung seiner Oper Mathis der Maler. Zu den Uraufführungen der vergangenen Jahrzehnte zählen Werke von Carl Orff, Krzysztof Penderecki, Philipp Glass, Hans Zender, Rolf Riehm, Wolfgang Rihm, Adriana Hölszky, Gerard Pesson und Hans Thomalla sowie von Richard Ayres und Mark Andre.
Orchester des Wandels
Das Staatsorchester Stuttgart ist Mitglied im Verein Orchester des Wandels e.V., einer Initiative deutscher Berufsorchester zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Mit unterschiedlichsten Initiativen und Konzerten wollen die Musiker*innen aktiv auf die Klimakrise aufmerksam machen und sich mit ihr auseinandersetzen. Dazu gehört unter anderem auch ein gemeinsames Wiederaufforstungs-Projekt auf Madagaskar.
„Wir als Musiker können mit den Menschen, die wir mit unserer Musik erreichen, zu einer großen Gemeinschaft anwachsen. Zusammen können wir es schaffen, den Wandel zu einer nachhaltig lebenden Gesellschaft mitzugestalten und damit unseren Planeten als lebenswerten Ort für die nachfolgenden Generationen zu bewahren.“ (Orchester des Wandels e.V.)
Das Staatsorchester auf CD & DVD
Aufnahmen mit dem Staatsorchester Stuttgart im Handel:

Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 3, Béla Bartók Tanzsuite (D: Lothar Zagrosek) ALTUS
Johannes Brahms Schicksalslied/Rhapsodie/Sinfonie Nr. 2 (D: Gabriele Ferro) HERA
Hector Berlioz/Giacomo Meyerbeer/Fromental Halévy/Georges Bizet u.a. Banda Française (D: Marc Soustrot) ANIMATO
Luigi Cherubini Requiem c-moll (D: Gabriele Ferro) ANIMATO
Luigi Cherubini/Vincenzo Bellini/Gioacchino Rossini Banda (D: Gabriele Ferro) ANIMATO
Manuel de Falla Der Dreispitz (García Navarro) CAPRICCIO
Christoph Willibald Gluck Alceste (DVD, D: Constantinos Carydis)
Karl Amadeus Hartmann Simplicius Simplicissimus (D: Kwamé Ryan) ARTHAUS
Georg Friedrich Händel Alcina (DVD, D: Alan Hacker) ARTHAUS
Georg Friedrich Händel Teseo (D: Konrad Junghänel) CARUS
Leoš Janáček Schicksal (D: Hans Schwieger) HAFG
Helmut Lachenmann Das Mädchen mit den Schwefelhölzern (D: Lothar Zagrosek) KAIROS
Helmut Lachenmann Schwankungen am Rand (D: Lothar Zagrosek) COL LEGNO
Gustav Mahler Sinfonie Nr. 2 (D: Lothar Zagrosek) ALTUS
Luigi Nono Intolleranza 1960 (D: Bernhard Kontarsky) TELDEC
Carl Orff Antigone (D: Ferdinand Leitner) LINE
Arvo Pärt arbos (D: Dennis Russel Davies) ECM
Joseph Rheinberger Der arme Heinrich (D: Johannes Knecht) CARUS
Othmar Schoeck Penthesilea (D: Ferdinand Leitner) WALLHALL
Arnold Schönberg Moses und Aron (D: Roland Kluttig) NAXOS
Giovanni Sgambati Messa da Requiem (D: Ulrich Walddörfer) CARUS
Xaver Paul Thoma Violinenkonzert (D: Michael Gielen) ANTES
Piotr Tschaikowskij Musik zu John Crankos Eugen Onegin (D: James Tuggle) ANIMATO
Giuseppe Verdi Banda – Orchesterstücke für Blasorchester (D: Gabriele Ferro) ANIMATO
Richard Wagner Der Ring des Nibelungen (DVD, D: Lothar Zagrosek) MEDICI ARTS
Carl Maria von Weber Euryanthe (D: Ferdinand Leitner) WALLHALL
Bernd Alois Zimmermann Die Soldaten (DVD, D: Bernhard Kontarsky) ARTHAUS
Große Opernchöre Staatsopernchor Stuttgart (D: Peter Schrottner) PROFIL
Beliebte Opernchöre O, welche Lust (D: Ulrich Eistert) ANIMATO