Für zukünftige Generationen

Am vergangenen Dienstagabend haben Land und Stadt dem Verwaltungsrat der Württembergischen Staatstheater Konzept und Kostenkalkulation für Sanierung und Erweiterung des Opernhauses sowie einen Interimsbau vorgelegt. Staatsopern-Intendant Viktor Schoner über seine Sicht der Dinge.
Endlich, nach sorgfältiger Prüfung und gründlicher Planung, haben Stadt und Land nun gemeinsam ein tragfähiges Konzept entwickelt, endlich liegen belastbare Kosten für die so lange diskutierte Sanierung, den Erweiterungsbau und das Interim auf dem Tisch. Lange bereits gärt die Sanierungsdebatte nun in der Stadt, und erstmals scheint ein Befreiungsschlag, eine Lösung in Sicht zu sein!

Ja, es wurden Zahlen genannt, die hoch sind. Dennoch sind es belastbare Zahlen, die auch Preissteigerungen und andere Kostenrisiken beinhalten. Zudem bewegen sich die Zahlen in einem Ausgaben-Korridor vergleichbarer Bauprojekte in Frankfurt, Köln, Berlin und auch in anderen europäischen Ländern. Das Deutsche Architekturmuseum in Frankfurt hat dazu eine sehr aussagekräftige Vergleichsstudie erstellt und in Form einer Ausstellung visualisiert. Vor einigen Monaten war diese auch im StadtPalais in Stuttgart zu sehen.

Heute Morgen kamen viele der 1.400 Mitarbeiter*innen der Staatstheater Stuttgart im Opernhaus zusammen, um von Wissenschaftsministerin Theresia Bauer und Oberbürgermeister Fritz Kuhn über die aktuellen Pläne informiert zu werden. Ein deutliches Zeichen an die leidgeplagten Künstler*innen, Musiker*innen, Schauspieler*innen, Tänzer*innen, Handwerker*innen und alle Mitarbeiter*innen, das die Hoffnung nährt, die erforderlichen Mehrheiten für die vorgelegten Pläne in Landtag und Stadtrat zu erhalten – und ein Bekenntnis zum Jahrhundertprojekt Opernsanierung!

Nochmals: Das Problem sind nicht die abgelaufenen Teppiche im Foyer des Opernhauses, es sind auch nicht die porösen Lederbezüge an den Sitzen im Großen Haus. Das Problem sind die seit Jahren unzumutbaren Arbeitsbedingungen für unsere Mitarbeiter*innen, die heillos veraltete Technik, die längst nicht mehr dem Arbeitsschutz genügende Infrastruktur.
Was wir brauchen, sind zukunftsfähige Arbeitsbedingungen!

Die Entscheidung, die jetzt gefällt werden muss, ist eine, die nicht nur unsere Generation betrifft, sondern noch mehr die unserer Kinder. Das Opernhaus am Oberen Schloßgarten muss auch weiterhin ein öffentlicher Ort der Kunst und des Diskurses sein – so wie der Bau es seit über 100 Jahren ist. Dieser Verantwortung, ein Ort für alle Bürger*innen zu sein, sind sich die einzelnen Gewerke, das Staatsorchester, der Staatsopernchor, die Solist*innen und alle Mitarbeiter*innen des Hauses, in ihrem künstlerischen Tun mehr als bewusst – immer den Austausch mit unserem Publikum im Fokus.
Wir sind zuversichtlich und hoffnungsfroh, dass der Plan nun auch in die Tat umgesetzt werden möge – Hand in Hand mit Ihnen, unserem Publikum!

– Viktor Schoner
Theresia Bauer, Ministerin für Hochschulen, Forschungs- und Kunsteinrichtungen, rief im Opernhaus dazu auf, für die Sanierung zu kämpfen.
Oberbürgermeister Fritz Kuhn sprach sich für bessere und zukunftsfähigere Arbeitsbedingungen an den Staatstheatern Stuttgart aus.