01 BLAS GALINDO (1910 – 1993)
Mezzosopran ITZELI DEL ROSARIO

„Die Wiegenlieder meiner Eltern waren meine erste Musik; in diesem Stück möchte ich genau diese Geste von Liebe und tiefer Zärtlichkeit weitergeben.“

02 TRAD. TIROL / ARR. GÖTZ PAYER
Bassbariton MICHAEL NAGL

GIACOMO PUCCINI (1858 – 1924)
Sopran CLAUDIA MUSCHIO

„Dieses Wiegelied trägt die ganze Wärme und Nostalgie der italienischen Operntradition in sich und erinnert mich besonders an die lyrischen Themen aus Puccinis La rondine. Die Musik hat für mich etwas Sanftes und Beschützendes, fast so, als würde sie einen umarmen. Der Text ist schlicht, aber voller Zärtlichkeit – er erzählt von der Sehnsucht nach Ruhe und Geborgenheit.“

AARON COPLAND (1900 – 1990)
Bariton ELLIOT CARLTON HINES

TRAD. POLEN / ARR. GÖTZ PAYER
Bariton PAWEŁ KONIK

„Dies ist eines der bekanntesten polnischen Wiegenlieder. Der Text erzählt die Geschichte von drei Figuren: dem König, dem Pagen und der Prinzessin, und ihrem idyllischen, unbeschwerten Leben. Wie in vielen europäischen Wiegenliedern taucht auch hier ein düsteres Element auf: der Tod. In diesem Fall werden der König, der Page und die Prinzessin vom Hund, der Katze und der Maus gefressen. In der letzten Strophe stellt sich jedoch heraus, dass unsere Helden Süßigkeiten waren.
Ich denke, der Tod taucht in Wiegenliedern auf, weil sie oft Volksglauben und Ängste widerspiegeln und auch eine symbolische Funktion bei der Verarbeitung von Traumata, wie dem Tod eines Kindes, erfüllen. Wiegenlieder sollten Kindern außerdem beim Einschlafen helfen, indem sie einen angenehmen Rhythmus mit Geborgenheit verbinden und Eltern ermöglichen, Schmerz und Verlust durch das Komponieren von Liedern zu verarbeiten.

Was mich an diesem Stück besonders berührt, ist die Kombination aus ergreifender, beruhigender Musik und Rhythmus, die Kindern beim Einschlafen hilft – aber nicht nur Kindern … Ich habe meine eigenen Kinder oft damit in den Schlaf gewiegt – es gibt wohl kaum etwas Schöneres im Leben, als den eigenen Kindern leise etwas vorzusingen, während sie in den Armen einschlafen.“

TRAD. SALZBURGER LAND
Sopran ESTHER DIERKES
Bariton BJÖRN BÜRGER
Violine ELENA GRAF

„Unsere Wiegenlieder haben nicht nur uns schon unsere Kindheit hindurch begleitet, auch unsere vier Kinder werden so liebevoll von uns in den Schlaf gesungen. Sie bedeuten für uns Momente des Träumens, des Loslassens und der Geborgenheit. Kindheitserinnerungen.“

STEPHEN COLLINS FOSTER (1826 – 1864)
Tenor JOSEPH TANCREDI

TRAD. ITALIEN / ARR. DIANA HALLER
Mezzosopran KS. DIANA HALLER

JIANCHUN ZHENG (1926 – 1999)
Sopran ALMA RUOQI SUN

„Mein Lied kommt aus der nordöstlichen Region von China, wo meine Heimat liegt.
Ich kann mich leider nicht bewusst erinnern, wie es sich angefühlt hat, als meine Mutter das Lied für mich als Baby gesungen hat. Aber meine Mutter, die selber eine Sängerin war, hat mir erzählt, dass ich immer ein paar Tränchen verdrückt habe, wenn ich dieses Lied gehört habe. Die zarte, atmosphärische Melodie hatte mich damals schon unterbewusst sentimental gestimmt.
Jetzt, wenn ich das Lied selber singe, kommt ein sehr intimes Gefühl in mir hoch. Ich bin selber noch keine Mutter, aber die Zärtlichkeit ist noch so tief im Muscle Memory gespeichert und ist fast automatisch rausgekommen. Das Gefühl, in der Sicherheit zu sein, im warmen Arm der Mutter, geliebt zu werden, wird ganz instinktiv aufgeweckt.
Das liegt natürlich auch daran, dass ich in meiner Muttersprache Chinesisch singe. Der Text ist eigentlich sehr alltäglich, besteht aus Naturbeschreibung einer ruhigen, schönen Nacht und sanften Worten der Beruhigung. Aber ich glaube, unsere Zuhörer*innen werden die Zärtlichkeit und Liebe sehr gut empfinden, auch ohne den Text wortwörtlich zu verstehen. Das ist eben das Schöne an einem Wiegenlied. Die Sprache und die Kulturen mögen unterschiedlich sein, aber das liebevolle Mutterherz/Elternherz ist universell. Das wird durch Musik übertragen, und die Fremdsprache ist dabei gar keine Barriere.“

ALBERTO GINASTERA (1916 – 1983)
Tenor KAI KLUGE

TRAD. RUSSLAND / ARR. GÖTZ PAYER
Sopran JOSEFIN FEILER

ANTONÍN DVOŘÁK (1841 – 1904)
Tenor KS. TORSTEN HOFMANN

„Die Noten zu diesem Lied habe ich mit sehr vielen anderen Noten wärend meiner Studienzeit in Berlin 1987 am Franz. Dom gekauft. Ich habe seither immer darüber nachgedacht, zu welchen Anlaß ich das eines Tages singen kann. Schön, daß es sich nun fügt. Ich hatte immer eine Verbindung zu diesem reichen Kulturkreis, hatte herzliche, freundschaftliche Verbindungen nach Prag, sang Jahre später Rheingold- und Siegfriedmime beim Festival Prager Frühling mit der DOR im Národní Divadlo, mit dem prager Orchester unter John Fiore, Nationaltheater. Den Mime sang ich mit Noten aus einem Prager Antiquariat, prächtige Exemplare, die ich mir Jahre zuvor in ''P-Weinberg'' gekauft hatte. Es ist ein slowakisches Wiegenlied:
Dobrú noc, má milá, dobrú noc, nech ti je Pán Boh sám na pomoc. Dobrú noc, dobre spi, nech sa ti snívajú milé sny! Snívaj sa ti sníčok, ach snivaj, keď vstaneš, sníčoku veru daj, že ťa ja milujem, srdiečko svoje ti darujem.
Wörtlich übersetzt:
„Gute Nacht, mein Schatz, gute Nacht, möge der Herr Gott selbst dir helfen. Gute Nacht, schlaf gut, mögest du angenehme Träume haben! Träum von dir, träum, oh träum, wenn du aufstehst, träum, dann gib mir wirklich, dass ich dich liebe, ich werde dir mein Herz geben.“

TRAD. SCHOTTLAND / ARR. GÖTZ PAYER
Sopran KS. CATRIONA SMITH

„Baloo ist das schottische Wort für Wiegenlied, und das Lied stammt aus dem nördlichsten Teil Schottlands, den Shetlandinseln. Es handelt sich um eine Mutter, die ihrem Kind vorsingt, um ihm die Angst zu nehmen.Die Engel werden die bösen Feen vertreiben, und das Baby kann ruhig schlafen. Ich habe es meinen Babys vorgesungen, so wie meine Mutter esmir vorgesungen hat und wie es schon Generationen vor mir getan haben.“

BJÖRN ISFÄLT (1942 – 1997) / ARR. GÖTZ PAYER
Mezzosopran IDA RÄNZLÖV

„Seit der Geburt meines ersten Kindes im letzten Dezember habe ich Vargsången (Das Wolfslied) bestimmt schon über hundert Mal gesungen. Daher fiel es mir nicht schwer, mein liebstes schwedisches Wiegenlied auszuwählen. Es stammt aus dem Buch und Film „Ronja Rövardotter“ von Astrid Lindgren, mein Lieblingsautorin. Die Figur Lovis singt das Lied, um ihre Tochter Ronja vor den Wölfen im Wald zu beruhigen. Der Text beschreibt einen hungrigen Wolf, der nachts im Wald heult, und wie die Mutter ihn betete, nicht näher zu kommen, denn sie werde ihm niemals sein Kind geben. Kurz gesagt, eine Mutter sagt zu ihrer Tochter: Lass mich dich vor dem bösen Wolf beschützen.“

JOHANN ABRAHAM PETER SCHULZ (1747 – 1800)
Bass DAVID STEFFENS

MAEWA KAIHAU (1879 – 1941) / ARR. GÖTZ PAYER
Sopran NATASHA TE RUPE-WILSON

LUCIO SAN PEDRO (1913 – 2002)
Tenor CHARLES SY

„Dieses Schlaflied ist auf den Philippinen so bekannt, dass es im Land als ebenso vertraut wie die philippinische Nationalhymne selbst bezeichnet wird. Der Sänger erinnert sich an eine sanfte Melodie, die ihre Mutter ihnen früher vorgesungen hat, und an den friedlichen Schlaf, den sie unter dem wachsamen Blick der Sterne hatten. Das Leben wurde zum Paradies, wenn ihre Mutter ihr dieses Wiegenlied vorsang. Am Ende verrät der Sänger, dass der Grund für seine Sehnsucht darin liegt, dass er derzeit Schwierigkeiten durchlebt und sich wünscht, er könnte in diese einfachere und beruhigendere Zeit seines Lebens zurückkehren, als er noch in der Wiege schaukelte.“

TRAD. BAYERN / ARR. GÖTZ PAYER
Sopran ESTHER DIERKES
Bariton BJÖRN BÜRGER
Violine ELENA GRAF