In der Ausstellung Moved by Schlemmer. 100 Jahre Triadisches BallettHans Werner Henze (1926-2012)
Ariel aus
Royal Winter Music (1976)
Gitarre Thilo Ruck
Ilse Fromm-Michaels (1888-1986)
Schalkslaune aus
Stimmungen eines Fauns, op. 11
Klarinette Frank Bunselmeyer
Salvator Léonardi (1872-1938)
Angeli e demoniMandoline Denise Wambsganß
Uroš Rojko (*1954)
Chiton nach
Capricho 28 von Francisco de Goya (2003)
Gitarre Thilo Ruck
Ilse Fromm-Michaels (1888-1986)
Klage aus
Stimmungen eines Fauns, op. 11
Klarinette Frank Bunselmeyer
Im VortragssaalErwin Schulhoff (1894-1942)
Duo für Violine und Violoncello (1925)
Violine Muriel Bardon
Violoncello Doris Erdmann
Wesen aus fremden Welten, die weder Mensch noch Tier sind, faszinieren seit jeher die Menschheit. Sie finden sich der Mythologie sowie in religiösen Schriften und sind bis heute eine unerschöpfliche Inspirationsquelle für die Kunst. Die Walküren in Richard Wagners Ring des Nibelungen, der an der Staatsoper Stuttgart neu produziert wird, sind weibliche Geistwesen aus der nordischen Mythologie, die die ehrenvoll Gefallenen auf dem Schlachtfeld auswählen, um sie nach Walhall zu führen, dem Ruheort tapferer Krieger. Der von Cosima Wagner verwendete Begriff der Walkürennester und die damit eng verknüpfte Assoziation des Brütens bilden den thematischen Ausgangspunkt dieser Langen Nacht. Die Staatsgalerie Stuttgart wird dabei als erste Station des Abends selbst zum Nest für die unterschiedlichsten Zwischenwesen, die in den Musikstücken mit Mitgliedern des Staatsorchesters Stuttgart facettenreich porträtiert werden – sei es der Engel Ariel, der als Herrscher über die Elemente, insbesondere der Erde, gilt oder der römische Gott Faun, der mal als gehörnter Waldgeist und mal als Mischwesen aus Mensch und Ziegenbock dargestellt wird. Eine andere Zwischenwelt beschreibt Uroš Rojko in seinem Stück Chiton (dt. Stille) für Gitarre solo. Angeregt wurde es von dem gleichnamigen Stich aus Francisco de Goyas gesellschaftskritischen Caprichos von 1799, in dem ein eine junge Frau einer Greisin ein Geheimnis zuflüstert, das im Verborgenen bleiben soll, in einer Art Zwischenwelt abseits der Gesellschaft.
Verbunden werden diese musikalischen Porträts unterschiedlicher Zwischenwesen mit der Ausstellung
Moved by Schlemmer. 100 Jahre Triadisches Ballett. Die Musik sorgt dabei für spannende Verbindungslinien zu den drei zeitgenössischen Künstlerinnen Ulla von Brandenburg, Kalin Lindena und Haegue Yang, die sich in ihren Arbeiten auf die Figurinen des Triadischen Balletts von Oskar Schlemmer beziehen. Für die Aufführung des Triadischen Balletts, das bildende Kunst, Tanz und Kostüm miteinander verbindet, wurde ursprünglich der Komponist Arnold Schönberg angefragt. Dieser schrieb 1923, nur ein Jahr nach der Uraufführung des Triadischen Balletts, seine Serenade op. 24, welches eines seiner frühesten Experimente mit der Zwölftontechnik darstellt. In dem als Tanzscene bezeichneten Satz der Serenade, der im Vortragsaal erklingt, verbindet Schönberg kunstvoll einen Walzer mit einem Ländler. Ein tänzerischer Gestus zeichnet auch das zwei Jahre später entstandene Duo für Violine und Violoncello des Tschechen Erwin Schulhoff aus, einem der schillerndsten Komponisten im Aufbruch zur Moderne. In den Musikstücken dieses „Nests“ spiegeln sich die drei Stimmungen wider, auf denen das Konzept von Schlemmers Triadischem Ballett als Tanz der Dreiheit basiert: das Heiter-Burleske, das Festlich-Getragene sowie das Mystisch-Fantastische.
Snack Time18:40-19:45 Uhr im Fresko
Zwischen den Programmpunkten in der Staatsgalerie Stuttgart und dem Kunstmuseum Stuttgart gibt es die Möglichkeit für eine Snack-Pause im Fresko, direkt neben der Staatsgalerie.
Reservierung hier möglich. Alle Speisen auch „to go“.