SUMMER UP 9

Theaterfestival für Assistierende und Nachwuchskünstler*innen
Als erstes deutschsprachiges Festival zeigt Summer Up neue Handschriften und Ästhetiken von Assistierenden und jungen Theaterschaffenden in Ausbildung und widmet sich ihren Visionen für das Theater und sein Publikum der Zukunft. Unter dem Titel Take Responsibility können Schauspiel- und Musiktheaterinszenierungen, Performances und Lesungen sowie ein umfangreiches Rahmenprogramm zum Thema besucht werden. Damit startet das Summer Up dieses Jahr bereits in seine 9. Ausgabe!
Organisiert durch das assistierenden-netzwerk
Ort
Nord
im Juni 2025
Kuration
Naomi Kean, Goldie Röll, Maren Schäfer, Jessica Weisskirchen & Lara Yilmaz

Vorstellungen

Weitere Details zu den einzelnen Produktionen finden Sie weiter unten auf dieser Seite
https://www.staatsoperstuttgart.de Staatsoper Stuttgart Oberer Schlossgarten 6, 70173 Stuttgart

Jun 25
Jun 25
Fr
20
14:00 – 15:45
https://www.staatsoperstuttgart.de Staatsoper Stuttgart Oberer Schlossgarten 6, 70173 Stuttgart

Jun 25
Jun 25
Fr
20
19:30 – 20:40
https://www.staatsoperstuttgart.de Staatsoper Stuttgart Oberer Schlossgarten 6, 70173 Stuttgart

Jun 25
Jun 25
Sa
21
13:30 – 14:45
https://www.staatsoperstuttgart.de Staatsoper Stuttgart Oberer Schlossgarten 6, 70173 Stuttgart

Jun 25
Jun 25
Sa
21
17:30 – 18:30
https://www.staatsoperstuttgart.de Staatsoper Stuttgart Oberer Schlossgarten 6, 70173 Stuttgart

Jun 25
Jun 25
Sa
21
20:00 – 21:20

Ablauf SUMMER UP Festival

Freitag, 20. Juni 2025
14:00 Uhr: Festivaleröffnung
14:30 Uhr: "Strukturen und Menschen"
von und mit Hannah Helbig

Ausgehend von den eigenen Erfahrungen der Performerin als Regiehospitantin thematisiert die Lecture Performance die Funktionsweisen von Macht und Hierarchie am Theater aus einer radikal persönlichen Perspektive. Mithilfe von Tagebucheinträgen und Sprachnachrichten an ihre beste Freundin erinnert sich die Performerin zurück an ihre Zeit am Berliner Ensemble. Die Ebene der individuellen Geschichte verweist auf etwas Größeres, auf ein System: Wieso scheinen im institutionalisierten Theaterbetrieb bestimmte autoritäre Praktiken und Dynamiken völlig akzeptiert zu sein? Wieso werden auf den Bühnen dieses Landes Fragen von Emanzipation und Pluralismus verhandelt, während es im Produktionsprozess oft ganz anders aussieht?

Mit „Strukturen und Menschen“ – Tagebuch einer Hospitantin 2.0 zeigt Hannah Helbig beim SUMMER UP Festival noch einmal das Stück, mit dem sie beim Körber Studio 2025 den Publikumspreis gewann.
(c) Talisa Frenschkowski
19:30 Uhr: "Ein bisher unbenannter Tag im Jahre 1987"
Gastspiel des LICHTHOF Theater Hamburg
mit Hannah Dalmeyer und Yves Zahnd

Wir schreiben das Jahr 1987, der Klimawandel zeigt bereits seine ersten Auswirkungen, wird aber noch nicht als dieser benannt. Der kalte Krieg liegt in den letzten Zügen und im geteilten Deutschland liegt Veränderung in der Luft. In eben diesem Jahr findet am 31. August ein Interview statt, das den Verlauf der Geschichte verändern wird. An jenem Tag sitzen sich Reinhold Messner und Thomas Gottschalk gegenüber. Und Messner erzählt zum ersten Mal öffentlich von seiner Yeti-Sichtung am Nanga Parbat. Messner rechnet damit, das Ziel von Gespött zu werden. Doch nichts dergleichen geschieht... Das „Institut für Freizeitforschung“ erzählt in einem Mockumentary-Theaterabend von einer alternativen Geschichtsschreibung, in der ein haariger Riese eigenhändig den Klimawandel in die Knie zwingt.

Regie / Spielleitung / Requisite Verena Rosna
Bühne / Licht / Live-Video Jakob Boeckh
Musik / Sound Philipp Krebs
21:30 Uhr: Get together
Samstag, 21. Juni 2025
13:30 Uhr: "Das ist Esther"
Gastspiel des Stadttheater Ingolstadt
mit Lisa Fedkenheuer als Mary Ann

Die Klasse (Gruppe) wartet auf den Besuch einer Holocaust-Überlebenden, doch Esther Bauer verspätet sich. Stattdessen betritt eine nervöse, junge Frau das Klassenzimmer, die sich als die Enkelin der Zeitzeugin vorstellt. Im Gepäck hat sie Fotos und O-Töne, welche die Stationen ihrer „Granny“ dokumentieren und so übernimmt Mary Ann zunächst zögerlich Esthers Aufgabe und beginnt zu erzählen. Von Esthers Kindheit und Jugend in Deutschland, von ihrem Schicksal als KZ-Gefangene, von ihrem Überleben und ihrer Emigration nach Amerika. Mary Ann spricht mit großem Respekt von ihrer Großmutter, aber auch mit der staunenden Verwunderung der Enkel-Generation, für die vieles aus der Zeit des Dritten Reichs unvorstellbar erscheinen muss. So sie zieht immer wieder konkrete Vergleiche heran, um sich die damalige Situation zu vergegenwärtigen.

Das Stück thematisiert die Vergänglichkeit von Zeitzeugenschaft und stellt die Frage, wie Erinnerung stattfinden kann.Mary Ann hinterlässt der Klasse eine ganze Lebensgeschichte: Das ist Esther.

Im Anschluss: Nachgespräch
(c) Germaine Nassal
18:00 Uhr: "ALL YOU CAN EAT!"
Gastspiel des Thalia Theater
mit Oda Thormeyer und Tim Porath

Liebe geht durch den Magen – und vom Kapitalismus wird der Darm arm. Herzlich Willkommen zum letzten großen Abendmahl – diesmal wirklich. Aber ohne Jesus, der Herr ist tot, heutzutage glaubt man an Geld. Am liebsten in besonders großen Mengen. Immer mehr Moneten und immer neue Ware um Ware um Ware... Wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass… oh oh!

Regie Chiara Liotine
Bühne Antonia Kamp
Kostüm Anna Degenhard
Musik Tom Gatza
Dramaturgie Natalja Starosta
20:00 Uhr: "Gastmahl"
Gastspiel der deutschen Oper Berlin
mit Julieta Figueroa, Ralph Heide,l Sua Jo Chance, Jonas-O’Toole und Marco Merenda

Gastmähler waren in der griechischen Antike fester Bestandteil des gesellschaftlichen und politischen Lebens. Platons „Symposion“ berichtet von einem Gastmahl, das zu Ehren des Gottes Eros abgehalten wurde und bei dem verschiedene Auffassungen von Liebe diskutiert wurdenAnhand eines ritualisierten Ablaufs gaben sich die Teilnehmer – ausschließlich Männer – dem Rausch hin. Angelehnt an Platons Schrift versucht „Gastmahl“ eine feministische und queere Neudeutung dieser gesellschaftlichen Praxis: In vier Stadien („Sehnsucht“, „Du & Ich“, „Gemeinschaft“, „Neue Verwandtschaften“) werden verschiedene Formen von Gemeinschaft in heutiger Zeit diskutiert und erfahrbar gemacht. Texte aus Platons „Symposion“, aktuelle Sachliteratur, vom Multiinstrumentalisten Ralph Heidel arrangierte Opernarien und Tanz sind ebenso Teil des interdisziplinären Musiktheaters wie persönliche Berichte der Performer:innen. Interaktive Parts und wiederkehrende rituelle Elemente laden das Publikum dazu ein, aktiv am Geschehen teilzuhaben und Teil der Gemeinschaft zu werden.

Regie Elli Neubert
Raum & Licht Jakob Boeckh
Beleuchtung Lucas Goiny / Nicolai Roloff
Kostüm & Maske Johanna Winkler
(c) Eike Walkenhorst
21:30 Uhr: Get together