Vladimir Tarnopolski
Professor des Moskauer Konservatoriums
Vladimir Tarnopolski absolvierte 1980 die Doktorantur des Moskauer Konservatoriums und in demselben Jahr wurde seine Diplomarbeit – ein Cellokonzert – von Gennadi Roschdestwenski in sein Konzertprogramm „Aus der Geschichte sowjetischer Musik“ aufgenommen. Seitdem werden Werke von Tarnopolsky in Russland und im Ausland gespielt. Seine Kammer- und Sinfonieorchesterwerke wurden bereits von Mstislaw Rostropowitsch, Walerij Gergiew, Ingo Metzmacher, Reinbert de Leeuw und Wladimir Jurowski dirigiert. Als seine erste Bühnenkomposition erschien 1987 eine parodistische Oper The three graces, anschließend im Jahre 1993 ein Farce-Oper Ah, ces russes… ou l'Elexir Magic und 1999 sein größtes Opernwerk Wenn die Zeit über die Ufer tritt nach den Theaterstücken von Tschechow. 2003 kam A True Story About Cinderella an der Londoner Barbican Hall zur Uraufführung, 2006 eine multimediale Oper Jenseits der Schatten bei dem Beethovenfest Bonn. Beide Opern wurden in Russland erst 2015 uraufgeführt: Cinderella am Mariinsky Theater und Jenseits der Schatten am Moskauer Stanislawskij und Nemirowitsch-Dantschenko Musik-Theater. 1989 war Tarnopolski Mitbegründer der Association for Contemporary Music, vier Jahre später des Studio For New Music Ensemble Moscow und Centre Contemporary Music Moscow beim Moskauer Konservatorium. Ebenso verdankt ihm das jährliche Festival für neue Musik „Moskauer Forum“ seine Entstehung. Seit zwanzig Jahren ist Vladimir Tarnopolski Professor für Komposition am Konservatorium und ist als Gastprofessor in den USA und in Europa. Er ist Träger des Rostrum-Preises (2001) sowie des Schostakowitsch- und Hindemith-Preises (1991).
