Foto-Ausstellung "Auf der Suche nach der verlorenen Nähe"

Zum Ariadne-Tag am 11. April haben wir einen Fotowettbewerb zum Thema "Auf der Suche nach der verlorenen Nähe" ausgerufen. Hier gibt's die Ausstellung dazu.
Gemeinsam mit den Igers Stuttgart und der VHS Stuttgart haben wir Fotografie-Begeisterte im Zuge unseres Fotowettbewerbs dazu eingeladen, Ihre Interpretation dieses Themas einzusenden! Denn das Gefühl dafür, was Nähe bedeutet, hat sich in den letzten zwölf Monaten relativiert: Viele von uns vermissen Berührungen und die Unmittelbarkeit zwischenmenschlicher Kontakte – alltägliche Begegnungen finden nun über Screens statt, vom Opernbesuch über den täglichen Einkauf bis hin zu Geburtstagsfeiern. In dieser digiatlen Ausstellung können Sie die von der Jury für die Ausstellung ausgewählten Fotos betrachten und für den Publikumspreis abstimmen.
So stimmen Sie für Ihr Lieblingsbild ab
++Das Voting ist beendet++
Bitte stimmen Sie für Ihr Lieblingsbild ab, indem sie auf den Link unter dem jeweiligen Bild klicken und die sich automatisch öffnenden Email kommentarlos versenden.
Sollte sich bei Ihnen keine automatische Email öffnen, können Sie auch händisch eine Email schicken, mit dem Betreff: "[Nummer für die Sie abstimmen wollen] Ariadne-Tag" an oper@staatstheater-stuttgart.de.
Die Abstimmung ist bis So, 11. April um 14 Uhr möglich. Die Preisverleihung durch die Jury findet um 15 Uhr in einem Webex-Termin statt.
Foto: Klaus Wäscher
1 Umhüllung - hoffentlich bald hinfällig
In Corona-Zeiten müssen wir Kontakte reduzieren und Berührungen vermeiden - so gesehen sind wir alle wie von einer Folie umhüllt.
Auf der Suche nach der verlorenen Nähe werden wir von dieser Umhüllung gehindert und stoßen an Grenzen.
Es bleibt uns die Hoffnung, dass die Einschränkungen, die uns dieses Virus aufzwingt, irgendwann (hoffentlich bald) nicht mehr erforderlich sind. Bis dahin muss eben jeder in seiner Hülle bleiben.
Foto: Roman Scheremetiew
2 Man verlernt schneller als man denkt
Foto: Sylke Niemann
3 Fenster zum Hof
Das Foto ist in der Spiegelung ein Zufallsprodukt, entstanden bei dem Versuch, das Gefühl von Verbundenheit festzuhalten, das durch den Anblick der vielen Fenster an einem Corona-Winterabend in mir aufkam. Fenster, hinter denen andere Menschen in ihren Wohnungen am Fenster stehen, und sehnsüchtig vom Inneren in das Außen schauen...
Foto: Hannes Waescher
4 Wie lange noch?
Das Bild ist mit dem Selbstauslöser gemacht, also ist es somit ein Selbstporträt. Meine Interpretation ist, dass man verzweifelt ist wegen Corona, Ausgangsbeschränkungen, und auch der verlorenen Nähe etc.

Foto: Nina Walther
5 Loslassen
Foto: Miina Jung
6 The Awakening
Die Idee zur Visulisierung entstand während des Lockdowns, also zum Zeitpunkt der deutschlandweiten Schließung der Theater - und Konzerthäuser. Ich bin der Ansicht, dass die große Leere nur durch die Kunst ausgefüllt werden kann. Ich hoffe auf ein Wiedererwachen für die Kunst, für die Menschen, für den Neuanfang.
Foto: Karolin Blank
7
Die Bäume im Rosensteinpark stehen nah beieinander, die kahlen Äste zum gegenseitigen Greifen nah. Doch: sie überwinden die Sehnsucht nach einander nicht. Wie ein Innehalten kurz vor einem Kuss, der nie gelingt. Sie ergeben sich in winterlicher Melancholie, manch andere in einer Nostalgie. Die Kargheit des Januar 2021 blüht im Wunsch nach Liebe, Zuwendung und Zukunft. So wie ich persönlich nach langen einsamen Single-Monaten nach der verlorenen und beinahe vergessenen Nähe dürste.

Foto: Tobias Rägle
8 Pas de deux séparés
Das Foto ist in einer Probe zum Ballettabend "Company and Friends" am Theater Ulm entstanden.
Foto: Franziska Rudert
9 Allegorie des Alltags
Für mich spiegelt der Moment zwei Seiten von Nähe wieder: einerseits deren Verlust durch Masken, Abstand und Isolation. Anderseits ist im vergangenen Jahr für viele Menschen auch eine ganz neue Nähe entstanden.
So ging es mir jedenfalls. Ich bin 18 Jahre alt und mache im Sommer mein Abitur. Statt auf Studienreisen und auf dem Abiball war ich aber im vergangenen Jahr die meiste Zeit zu Hause und habe so viel Zeit mit mir selbst verbracht. Heute bin dafür sehr dankbar, denn ich habe in dieser Zeit tatsächlich ein Stück verlorener Nähe, nämlich der zu mir selbst, wiedergefunden. So scheint es mir.
Foto: Gerald Ulmann
10 Bitte berühren
Das Pärchen, Arm in Arm als ob sie dieser Anweisung auf dem Schalter befolgt hätten, ihrem Wunsch nach Nähe folgend.. aber dann plötzlich.. verboten da die Ampel auf rot schaltete! Darf Nähe verboten sein?
Foto: Reiner Pfisterer
11 Sektor 20/21
Mein Motiv ist Teil einer einjährigen Reportage über den Alltag in einer Grund-und Hauptschule während der Coronazeit. Maßnahmen, die dem Schutze aller dienen, beginnen sich aufzulösen.
Foto: Felix Roser
12 Alleine
Foto: Volker Sander
13 Ihr Kinderlein kommet
Aus meiner Sicht ist die fehlende Nähe besonders für die Kleinsten ein Problem – die beiden verwaisten Spielgeräte hinter Gittern sollen das sinnbildlich darstellen.
Ihnen fehlt die Nähe zu anderen Kindern und das gemeinsame Spielen.
Foto: Heike Maier
14 Marktplatz Stuttgart - farbige Tristesse
14. Januar. Der Markplatz in Stuttgart.
An diesem Tag war alles leer- fast
Keine Nähe für Niemand

Foto: Brigitte Geier
15 Na dann …BIS BALD ……..
Das Foto zeigt den Potsdamer Platz in Berlin am frühen Morgen - zu Zeiten ohne Corona sehr belebt voller Menschen, die zur Arbeit gehen, fahren, mit der S-Bahn ankommen und zur U-Bahn umsteigen, oder aus der Nachtschicht nach Hause fahren. Mit dem Skooter schnell noch die nächste S-bahn erreichen wollen. Und nun sind sie auf der Suche nach der verlorenen Nähe? Vielleicht ist die /Ihre Nähe ja gar nicht verloren!? Aber sie suchen trotzdem die Nähe, ihre Nähe! Denn sie ist so schnell vergangen - oder verloren? NEIN !!

Foto: Daniel Kilgus
16 Ersatzbank
Auf die Ersatzbank verbannt. Ich darf nicht mitspielen. Noch nicht. Ich schaue zu und warte.
Ich will Teilhaben am Spiel. Am Leben. Mich frei und lebendig fühlen.
Wie schön es wäre wenn sich wenigstens jemand zu mir setzten könnte.
Gerne mit einer Schachtel Pralinen.

Foto: Sigfried Bäder
17 Keine Nähe im öffentlichen Raum
Die Aufnahme wurde am 31.5.2020 in der Stuttgarter U-Bahn aufgenommen.
Foto: Solveig Müller
18 Platz in der ersten Reihe (auf Norwegisch: Orkesterplass)
Seit einigen Jahren arbeite ich an der Oper in Oslo, und die ganz besonders strengen Einreiseregeln Norwegens bedeuten für mich in der Praxis, daß ich mit meiner Familie in Tübingen seit einem Jahr nur noch telefonischen Kontakt haben kann. Auch in Oslo sind die Theaterhäuser geschlossen, selbst wenn um des Streamens willen vor leeren Zuschauersälen geprobt und gespielt wird. Als ich vor einigen Tagen an diesem Stuhl vorbeikam, mußte ich einfach ein Foto machen, weil er so viel Symbolkraft hat. Es drückt für mich die Sehnsucht danach aus, jemand möge sich auf diesem Platz niederlassen und unser auf Generalpause gesetztes Dasein wieder mit Normalität füllen.
Foto: Andreas Jägerhuber
19 Leere
Foto: Jemil Hamiko
20 Egal wo, wir sind uns nah
Ein verrücktes Jahr ist vorüber. Es gibt Menschen, die haben sich in dieser Zeit sich auseinander gelebt, neu zu einander oder sich wieder gefunden. Bei uns bleibt es für immer wie beim ersten Kuss
Foto: Anette Wanner
21
Foto: Anke Burgstrahler
22 So nah und doch so fern
Erster Lockdown, Sonne und sehr viel Freizeit. Ich bin während einem der zahlreichen Spaziergang am Haus vorbeigelaufen, als ich aus dem Augenwinkel ein paar Leute im Vorgarten eines Nachbars gesehen habe. Auf dem Balkon stand ein Paar mit einem Neugeborenen, was es den Freunden präsentierte. Ich machte spontan ein Bild weil ich diese Szene sehr rührend fand. Und selbst schwanger war. Das Baby kam Ende Oktober, genau vor dem zweiten Lockdown. Und ich konnte, ganz genau wie auf dem Bild, mein Baby nur im aus Distanz ziehen. Genauso wie dieses Paar: So nah und doch so Fern. Zumindest wurde die verlorene Nähe über den Balkon überbrückt.

Die Preisträger*innen

1.-3. Platz
Tobias Rägle
Daniel Kilgus
Klaus Wäscher

4.-7. Platz
Franziska Rudert
Sigfried Bäder
Sylke Niemann
Roman Scheremetiew
Gerald Ulmann
Solveig Müller
Reiner Pfisterer

Publikumspreis
Jemil Hamiko


Herzlichen Glückwunsch!