Die 44. Deutsche Theaterfußballmeisterschaft ist entschieden

Und der Pokal geht nach Stuttgart! Am vergangenen Samstag haben sich die Mannschaften verschiedener deutscher Theater in Stuttgart zum großen Match getroffen. Beobachtungen vom Spielfeldrand von Thomas Koch.
Vor 34 Jahren prägte der britische Fußball-Star Gary Lineker bei der WM 1990 nach dem Halbfinal-Aus der Engländer gegen Deutschland das denkwürdige Zitat: "Fußball ist ein einfaches Spiel: 22 Männer jagen 90 Minuten lang einem Ball nach, und am Ende gewinnen immer die Deutschen."

Bei der 45. Deutschen Theaterfußballmeisterschaft im kommenden Jahr muss das Zitat vielleicht umgeschrieben werden: 14 Männer und Frauen jagen 20 Minuten einem Ball nach, und am Ende gewinnen immer die Stuttgarter. Am 14. September 2024 hat nämlich die gemischte Mannschaft der Staatstheater Stuttgart beim Kleinfeldturnier im Stadion Festwiese in Bad Cannstatt zum zweiten Mal in Folge den Pokal der Deutschen Theaterfußballmeisterschaft geholt. Kommt nun im nächsten Jahr der Titel-Hattrick?
Die jubelnde Stuttgarter Gewinnermannschaft
Die Stuttgarter Theatermannundfrauschaft, die sich aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aller künstlerischen und handwerklichen Gewerke zusammensetzt, trainiert jedenfalls immer hart am Limit einmal in der Woche in der Turnhalle des benachbarten Königin-Katharina-Stifts. Das ehrwürdige Gymnasium, an dem schon Eduard Mörike unterrichtete, gilt als zukunftsträchtige Brutstätte für hochbegabte junge Menschen. Womöglich färbt dieses Prädikat auch auf die Staatstheater-Kickerinnen und -kicker ab. Beim diesjährigen Turnier konnte man jedenfalls den Eindruck gewinnen. Mit Eleganz, Kondition und mentaler Stärke brillierten sie und rissen das heimische Publikum zu wahren Begeisterungsstürmen hin. Der ausgeprägte Teamgeist ließ Traumpässe wahr werden, die bühnenreif waren und wuchtige Torschüsse, bei denen der Ball im Netz des Gegners einfach stecken blieb. Oberstes Gebot aber war die Fairness, die gleich zu Beginn Nese Erikli, die Vorsitzende des Ausschusses für Wissenschaft, Forschung und Kunst im Landtag von Baden-Württemberg, in ihren Eröffnungsworten einforderte.

Prominent und anfeuernd war am Spielfeldrand neben der Politik auch die Leitungsebene der Staatstheater mit Marc-Oliver Hendriks und Viktor Schoner vertreten. Generalmusikdirektor Cornelius Meister, zu dessen Trainingseinheiten der tägliche Weg zur Arbeit mit dem Fahrrad gehört, selbstverständlich elektrisch unverstärkt, wie es bei Konzert- und Opernaufführungen eben auch üblich ist, verstärkte dafür muskelkräftig die stabile heimische Abwehr. Opern-Tenor Moritz Kallenberg platzierte nach professionellem Passspiel mit Bratscherin Charlotte Kirst manch präzise Schüsse aufs Tor. Sie und Chor-Tenor Ruben Mora trafen allerdings mit Kraft und Eleganz beim entscheidenden Elfmeterschießen in der dramatischen Schlussphase des Turniers und schossen Stuttgart so zum verdienten Pokalgewinn.
Staatssekretär Arne Braun bei der Siegerehrung
Überreicht wurde „der Pott“ unter dem Jubel der heimischen Fans von Arne Braun, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, der es sich nicht nehmen ließ, dieses nach der EM künstlerisch bedeutsamste Turnier im Finale begeistert mitzuverfolgen.

Zum Schluss sei mit Sepp Herberger eine weitere Fussballlegende zitiert: „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“. Denn die Siegermannschaft richtet das nächste Turnier aus. So bleibt nicht nur der Pokal in Stuttgart, sondern auch die Vorfreude und die Vorbereitung auf den Versuch, dann den Hattrick zu landen.

Großer Dank gebührt dem ehrenamtlichen Organisationskomitee des Turniers und dem Sozialreferat der Staatstheater, insbesondere seien hier Claudia Bouc-Grafe, Götz Mörgentaler, Karl-Heinz Knüpfer, Markus Spilling, Uwe Metzger und Patrick Stiefel genannt. Zusammen haben sie für einen reibungs- und komplikationslosen Verlauf gesorgt und viele Stunden Vor- und Nachbereitung investiert. Dazu gehörte auch die Versorgung der Mannschaften und des Publikums mit Getränken, selbstgebackenem Kuchen, Kartoffelsalat und von der Firma Bürger gespendeten Maultaschen. Der Erlös aus dem Verkauf fließt der Stuttgarter Anlauf- und Beratungsstelle Schlupfwinkel zu, die sich um Jugendliche und junge Erwachsene in Notsituationen kümmert. Um den Zuwendungsbetrag noch etwas meisterschaftlicher zu machen, sind Sie herzlich dazu eingeladen, mittels einer Spende die wichtige Arbeit des Schlupfwinkels zu unterstützen. Vielen Dank für Ihre Spende!

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