… die den Rapper und Liedermacher Maeckes geprägt haben.
Am 20. September feiert der Musiker, Rapper und Liedermacher Maeckes mit dem großen Konzert Maeckes & Friends im Opernhaus seinen 40. Geburtstag. Doch was sind die Inspirationsquellen des Sängers? Welche die sieben wichtigsten Songs seines Lebens? Hier kommt die Playlist mit allen verfügbaren Liedern – und natürlich Maeckes’ Beschreibung der einzelnen Songs!
Kendrick Lamar: “The Heart Part 5”
Faszinierend, wie Kendrick im Musikvideo zu „The Heart Part 5“ mit der Videotechnik arbeitet. Er ist bis zur Brust zu sehen, sehr schlicht. Doch dann verändert sich sein Gesicht, subtil morpht er in die Gesichter der Toten seiner Community, wird zu dem ermordeten Rapper Nipsey Hussl, verwandelt sich in den verunglückten Basketballer Kobe Bryant. Ich habe dieses Prinzip in einem Musikvideo zu Pool vor anderthalb Jahren verwendet, aber das ist kein Vergleich zu dem, was Kendrick da zeigt. Das ist wirklich große Kunst.

Georg Danzer: „Ruaf mi net an“
Meine Eltern sind Österreicher, und als ich klein war, lief bei uns viel Austropop. Später habe ich dieses musikalische Erbe wiederentdeckt. In „Ruf mi net an“ erzählt Danzer aggressiv, verletzt und charmant zugleich von einer gescheiterten Liebe. Wie schafft er es, die Dinge scharf und lässig zugleich zu benennen? Wie gelingt Songwriting im Wiener Schmäh?

The Beach Boys: „God only knows“
Als ich „God only knows“ zum ersten Mal hörte, war ich verzaubert. Ich war grad raus aus der Schule, wohnte zum ersten Mal allein und hatte viel harte Musik gehört, Grunge, Punk, Hiphop. Und plötzlich diesen weichen Klänge! Neben der Melodieführung fasziniert mich, wie die Strophen des Songs ewig wiederholt werden, der Kanon, der sich hochschaukelt. Diese Melancholie, die aus der Wiederholung entspringt, findet sich auch auf meinen Alben.

Rocket/Freudental: „Ich bau Scheiße“
Mein regionaler Favorit ist Rocket/Freudental, Punks, die oft auf kleinen Bühnen in Stuttgart spielten, wo ich aufgewachsen bin. Legenden! Ich habe sie zwei, drei Mal live gesehen, der Drummer spielte auf Blechkoffern, machte einen Handstand auf der Bühnenkante, und ließ sich ins Publikum fallen. Alles ging kaputt, und der Hit war passenderweise „Ich bau Scheiße“. Von Rocket/Freudental habe ich gelernt einfach und direkt zu schreiben.

Sergei Rachmaninow: “Opus 3 Nr.2 Prelude in cis moll”
Von Klaviermusik habe ich viel über Rap-Flows gelernt. Wie funktioniert Timing auf einen Beat? Wie wirken unterschiedliche Interpretationen? Wieso hat dieser Take mehr Tempo? Rachmaninows “Opus 3 Nr.2 Prelude in cis moll” habe ich unzählige Male gehört, ich kenne jeden Huster. Klaviermusik lehrt mich, wie man mit Motiven spielt, wie dieselbe Melodie, derselbe Text in verschiedenen Auslegungen etwas völlig anderes ausdrücken kann.

Daniel Johnston: “True Love will find you in the End”
“True Love will find you in the End” ist ein Song meiner DNA. Johnston war ein Outsider der Alternative Music, hat auf einer Orgel in einer Garage wunderschöne, verschroben beatleske Lieder geschrieben, Kurt Cobain war ein Riesenfan. Ich habe dem Song sogar ein kleines Denkmal gesetzt, in „Pirouette” habe ich einen Fetzen daraus gesampelt. Wahre Liebe wird dich am Ende kriegen, schöner konnte ich es nicht sagen.

Georg Kreisler: „Wien ohne Wiener“
Erst neulich habe ich Kreislers „Wien ohne Wiener“ gehört. Ich war mit einem alten Kumpel im Auto unterwegs, er spielte türkischen Pop, und dann kam ich mit Kreisler. Der Song fängt an wie eine Rundfunkdurchsage, plötzlich singt er von Messern, und man versteht nicht recht, was er damit will. Und dann der Refrain, „Wie schön wäre Wien ohne Wiener“. Wie sich die Natur erholen würde! Wie blau die Donau wäre, wie grün die Wiesen! Und er, Kreisler, hätte die Stadt für sich allein. Ein wunderbar absurdes Meisterwerk.
Hier geht's zur Playlist bei Spotify. Nur „Ich bau Scheiße“ von Rocket/Freudental ist leider nicht verfügbar.

Maeckes & Friends

im Opernhaus