zurück
23.10.2024 Mehr Klang
1. Sinfoniekonzert
Mehr Klang!
Der Komponist Mischa Tangian hat für das Staatsorchester Stuttgart und das Babylon Orchestra ein neues Werk komponiert, bei dem sich der klassische Sound eines Sinfonieorchesters mit dem Klang außereuropäischer Musikinstrumente mischt. Hier stellt er fünf Instrumente vor, die bei „The Order of Time“ für Percussion und Orchester besonders ins Ohr gehen.
Tombak
Die Bechertrommel aus Iran in Form eines Rotweinglases wird aus Nussbaum oder Esche gefertigt und mit Tierhaut bespannt. Man spielt sie im Sitzen, die Trommel auf dem Oberschenkel liegend. Sie begleitet die Melodie rhythmisch, dabei ist ihr Klang außergewöhnlich melodisch, fein, eher leise. Je nachdem, wo man schlägt oder wischt, entstehen völlig unterschiedliche Sounds.
Die Bechertrommel aus Iran in Form eines Rotweinglases wird aus Nussbaum oder Esche gefertigt und mit Tierhaut bespannt. Man spielt sie im Sitzen, die Trommel auf dem Oberschenkel liegend. Sie begleitet die Melodie rhythmisch, dabei ist ihr Klang außergewöhnlich melodisch, fein, eher leise. Je nachdem, wo man schlägt oder wischt, entstehen völlig unterschiedliche Sounds.
Kamantche
Die iranische Stachelgeige hat einen rundbauchigen Resonanzkörper mit langem, dünnem Hals aus Walnuss- oder Maulbeerbaumholz. Die Öffnung wird mit Fischhaut bespannt, vier Stahlsaiten laufen über einen flachen Steg sowie ein schmales, bundloses Griffbrett zu den gegenüberliegenden Wirbeln. Zum Spielen setzt man den Stachel auf der Stuhlkante oder dem Oberschenkel auf; man bewegt das Instrument, nicht den Bogen. Die Kamantche wird wie in Quinten oder Quarten gestimmt und klingt warm, rau, filigran, luftig, mit viel Bogengeräusch, ähnlich einer am Steg gespielten Viola. Viele kleine Verzierungen wie Vorschläge und Triller geben ihrem Spiel Charakter.
Die iranische Stachelgeige hat einen rundbauchigen Resonanzkörper mit langem, dünnem Hals aus Walnuss- oder Maulbeerbaumholz. Die Öffnung wird mit Fischhaut bespannt, vier Stahlsaiten laufen über einen flachen Steg sowie ein schmales, bundloses Griffbrett zu den gegenüberliegenden Wirbeln. Zum Spielen setzt man den Stachel auf der Stuhlkante oder dem Oberschenkel auf; man bewegt das Instrument, nicht den Bogen. Die Kamantche wird wie in Quinten oder Quarten gestimmt und klingt warm, rau, filigran, luftig, mit viel Bogengeräusch, ähnlich einer am Steg gespielten Viola. Viele kleine Verzierungen wie Vorschläge und Triller geben ihrem Spiel Charakter.
Santur
Das Saiteninstrument ähnelt mit dem trapezförmigen Korpus einer Zither. Für jeden Ton gibt es vier Stahl oder Messingsaiten, die über Rillen auf den Seitenkanten des Instruments von den Wirbeln über die einzelnen Stege zu den Saitenhaltern verlaufen. Es wird nach persischen Skalen gestimmt, ihr Spiel weckt Assoziationen an die Wüste oder einen Markt in Teheran. Holzschlägel bringen sie zum Klingen; für weichere Töne bezieht man sie mit Samt oder Filz. Melodisch und perkussiv, hell, scharf, mit langem Nachklang.
Das Saiteninstrument ähnelt mit dem trapezförmigen Korpus einer Zither. Für jeden Ton gibt es vier Stahl oder Messingsaiten, die über Rillen auf den Seitenkanten des Instruments von den Wirbeln über die einzelnen Stege zu den Saitenhaltern verlaufen. Es wird nach persischen Skalen gestimmt, ihr Spiel weckt Assoziationen an die Wüste oder einen Markt in Teheran. Holzschlägel bringen sie zum Klingen; für weichere Töne bezieht man sie mit Samt oder Filz. Melodisch und perkussiv, hell, scharf, mit langem Nachklang.
Duduk
Das armenische Holzblasinstrument hat ein großes Doppelrohrblatt aus Schilfrohr, sieben bis acht Grifflöcher, ein Daumenloch; der Korpus besteht aus Aprikosenholz. Es lässt sich flexibel spielen, von lautem bis leisem Vibrato; dafür muss man mit dem Mund viel Druck aufbauen. Ihr Klang ist überraschend tief, weich, samtig, leise, intim, ähnelt einem Cello oder auch einer Männerstimme und löst Assoziationen von Melancholie und Trauer aus.
Das armenische Holzblasinstrument hat ein großes Doppelrohrblatt aus Schilfrohr, sieben bis acht Grifflöcher, ein Daumenloch; der Korpus besteht aus Aprikosenholz. Es lässt sich flexibel spielen, von lautem bis leisem Vibrato; dafür muss man mit dem Mund viel Druck aufbauen. Ihr Klang ist überraschend tief, weich, samtig, leise, intim, ähnelt einem Cello oder auch einer Männerstimme und löst Assoziationen von Melancholie und Trauer aus.
Zurna
Die türkische Kegeloboe wird aus einem kegelförmigen Stück Pflaumen-, Eben- oder Aprikosenholz gedrechselt, im Griffbereich zylindrisch, zur Stürze hin konisch gebohrt. Dazu ein Doppelrohrblatt, drei bis acht Grifflöcher und ein Daumenloch. Wie bei einem Windkapselinstrument nimmt der Spieler das Mundstück so tief in den Mund, dass die Rohrblätter darin frei schwingen und nicht mit den Lippen korrigiert werden können. Sie eignet sich für Feiern, wie eine Trompete erreicht sie mit ihrem durchdringenden, nasalen Ton ein großes Publikum über Hunderte Meter entfernt.
Die türkische Kegeloboe wird aus einem kegelförmigen Stück Pflaumen-, Eben- oder Aprikosenholz gedrechselt, im Griffbereich zylindrisch, zur Stürze hin konisch gebohrt. Dazu ein Doppelrohrblatt, drei bis acht Grifflöcher und ein Daumenloch. Wie bei einem Windkapselinstrument nimmt der Spieler das Mundstück so tief in den Mund, dass die Rohrblätter darin frei schwingen und nicht mit den Lippen korrigiert werden können. Sie eignet sich für Feiern, wie eine Trompete erreicht sie mit ihrem durchdringenden, nasalen Ton ein großes Publikum über Hunderte Meter entfernt.
Aufgezeichnet von Sarah-Maria Deckert
Grafiken von Anja Stiehler
Dieser Beitrag erschien zunächst in der ersten Ausgabe der Spielzeit 2024/25 von Reihe 5, dem Magazin der Staatstheater Stuttgart.
Grafiken von Anja Stiehler
Dieser Beitrag erschien zunächst in der ersten Ausgabe der Spielzeit 2024/25 von Reihe 5, dem Magazin der Staatstheater Stuttgart.