1. Kammer­konzert

Abschied und Neubeginn

Werke von Bruch, Penderecki, Mahler und Schumann.
Max Bruch Acht Stücke für Klarinette, Viola und Klavier, op. 83
Krzysztof Penderecki Quartett für Klarinette und Streichtrio
Gustav Mahler Lieder eines fahrenden Gesellen für Bariton und Klaviertrio
Robert Schumann Klavierquintett Es-Dur, op. 44

In den Liedern eines fahrenden Gesellen, gesungen von Ensemblemitglied Paweł Konik, schildert Gustav Mahler die Seelenzustände eines lyrischen Ich, das seine unglückliche Liebe zu verarbeiten versucht. Zur Zeit der Entstehung hatte sich Mahler selbst in die Sängerin Johanna Richter unglücklich verliebt. Die für sie verfassten Gedichte des Liederzyklus spiegeln Mahlers eigenes Abschiednehmen wider. Als Abschied betitelte Krzysztof Penderecki den letzten Satz seines Quartetts von 1993. Zu Beginn erklingt ein elegisches Notturno, das eine Verbindung zum Nachtgesang aus Max Bruchs Acht Stücken schafft. Wie ein wehmütiger Blick zurück auf eine vergangene Epoche wirkt der 1910 entstandene Zyklus, inspiriert von den Romanzen Robert Schumanns. Letzterer hingegen etabliert mit seinem Klavierquintett, das seine Frau Clara als „äußerst brillant und effectvoll“ bezeichnete, eine neue Gattung.
Mit Frank Bunselmeyer, Muriel Bardon,
Almut Lucia Beyer, Doris Erdmann,
Kathrin Scheytt, Nicola
Lolli, Kirsten Frantz, Madeleine Przybyl,
Olivier Marger
Bariton Paweł Konik
Klavier Rita Kaufmann, Eva Llorente Díaz
30 Minuten vor Beginn findet eine Einführung im Mozartsaal statt.
„Das Quartett für Klarinette und Streichtrio von Krzysztof Penderecki ist ein relativ unbekanntes und selten gespieltes Stück. Ich kannte es bis vor einiger Zeit auch noch nicht und bin bei der zufälligen Suche nach Literatur für diese Besetzung darauf gestoßen. Ein kurzes Reinhören in eine sehr gute Aufnahme hat mir schon gereicht und die Noten waren bestellt. Ein solches Werk zu hören ist eine Sache, es zu spielen ist eine andere. Man entdeckt die Musik und ihre Facetten bei den Proben immer genauer und möchte seine Entdeckungen dann möglichst reichhaltig dem Publikum mitteilen. Darauf freuen wir uns schon!“
Frank Bunselmeyer
Klarinettist im Staatsochester Stuttgart, 17.10.2022