2. Kammerkonzert

Octology

Werke von Françaix und Schubert
Jean Françaix Octuor
(à la mémoire vénérée de Franz Schubert)
Franz Schubert Oktett F-Dur D 803
Bescheiden erklärt Françaix, er habe sein Octuor nur als Programmfüller ergänzend zu Schuberts Oktett geschrieben. Seine Musik ist da weniger zurückhaltend: Ein spritziges Alegrissimo, südamerikanische Tanzrhythmen, Jazz-Elemente und ein wilder Walzer zum Schluss sorgen für dauerhaft gute Stimmung. Und all das „in respektvollem Angedenken an Franz Schubert“, der mit dieser guten Laune wohl schwer hätte mithalten können: Seinem kammermusikalischen Glanzstück ging ein jahrelanges Tief voraus, in dem der gefeierte Liedkomponist sich erfolglos im Operngenre versuchte. Daneben stand immer Beethovens Größe und nährte seine Selbstzweifel. 1824 war die Krise überwunden, aber an Beethoven orientierte er sich noch immer: diesmal an der Besetzung des Septetts Es-Dur. Allerdings fügte er ihr eine zweite Geige hinzu - ein kleines Indiz, dass er in seinem Oktett trotz aller Divertimento- und Serenadenanklänge schon auf die Königsgattung Sinfonie zusteuert.