2. Kammer­konzert

Klangfarbenrausch

Werke von Maurice Ravel, Lili Boulanger und Béla Bartók.
Maurice Ravel Streichquartett F-Dur
Lili Boulanger D’un Soir triste und D’un Matin de printemps
Béla Bartók Sonate für zwei Klaviere und Schlagzeug

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war der Prix de Rome die höchste Auszeichnung für junge Komponist*innen des Pariser Konservatoriums. Georges Bizet und Claude Debussy zählten zu den Preisträgern, Maurice Ravels Bewerbungen blieben jedoch erfolglos. Als er 1905 sein Streichquartett F-Dur einreichte, löste er schließlich einen Skandal aus. Da das originelle Werk gegen tradierte Normen verstieß, wurde Ravel vom Wettbewerb ausgeschlossen, woraufhin der Leiter des Konservatoriums, Théodore Dubois, öffentlich kritisiert wurde. Acht Jahre später erhielt die Komponistin Lili Boulanger, die wie Ravel eine Schülerin Gabriel Faurés war, im Alter von nur 20 Jahren als erste Frau jene begehrte Auszeichnung. Ihre beiden Naturschilderungen von 1918 wie auch Ravels Streichquartett zeichnet ein faszinierender Klangfarbenreichtum aus.
Für besondere Klangfarben sorgt auch Béla Bartók in seiner Sonate für zwei Klaviere und Schlagzeug von 1937, mit der er als einer der ersten Komponisten dem Schlagzeug einen prominenten Rang einräumt. Seine visionären Klangerfindungen in diesem Schlüsselwerk der Moderne sollten noch zahlreiche nachfolgende Komponist*innen beeinflussen.

Mit Alexandra Taktikos, Elena Graf,
Madeleine Przybyl, Guillaume Artus,
Christoph Wiedmann, Marc Strobel u. a.
Klavier Stefan Schreiber
30 Minuten vor Beginn findet eine Einführung im Mozartsaal statt.