Don Pasquale

von Gaetano Donizetti
Komische Oper in drei Akten
Libretto von Giovanni Ruffini
und dem Komponisten
in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Über das Missgeschick anderer zu lachen, ist mindestens so vergnüglich wie menschlich. Der ältere, gutsituierte Herr, der durch die Heirat einer jungen Schönen noch einmal seine Jugend träume leben will und dann über die Lächerlichkeit dieses Wunsches belehrt wird, ist als Ursache des Lachens Komödienstandard. Doch bleibt einem in Wieler/Morabitos Deutung von Donizettis Komischer Oper das Lachen im Halse stecken – nicht, weil es nicht urkomisch wäre, wie die junge Gattin das gediegene Leben des Alten durcheinander wirbelt, sondern weil Don Pasquale von Norina, Malatesta und seinem eigenen Neffen mit dieser Scheinehe auf erschreckend mitleidlose Weise ausgenommen wird.
Ort
Opernhaus
Dauer
I./II. Akt: ca. 1 h 20 min
Pause: ca. 30 min
III. Akt: ca. 40 min
Uraufführung
1843 in Paris

Premiere dieser Produktion
2018
Altersempfehlung
ab Klasse 8

Bildergalerie

„Die große Akribie und Präzision, mit denen Wieler und Morabito das Personal definieren, spiegelt ganz exzellent das Staatsorchester [...]: Viele rhythmische Figuren wirken so konturscharf, als seien sie gemeißelt, man hört exzellente solistische Passagen (Cello, Trompete), und auf oft geradezu zauberhafte Weise vermählt der italienische Dirigent Motorik und Melodie.“

„Schluss mit lustig“ von Susanne Benda
Stuttgarter Nachrichten
27.03.2018
„Liebenswürdig und trickreich inszeniert.“

Über Enzo Capuano: „eine Idealbesetzung“

Wieler und Morabito, als Duo gerne doppelbödig denkend, [spielen] mit der Historie des Stücks.

„Magical Mystery Tour“ von Mirko Weber
Stuttgarter Zeitung
27.03.2018
„Mehr Mitleid, mehr Tragikomödie war mutmaßlich noch nie bei Donizettis Opus, das hier eine Shakespeare-hafte Weitung erfährt.“

„Wie Enzo Capuano seine Finger präzise unterspielt, wie er in der kleinen Geste eine Geschichte erzählt, wie er Mini-Pointen platziert, auch vokal nie draufdrückt, dabei einen soignierten Herrn schildert, der lange am Abgrund der Fassungslosigkeit bleibt, um dann doch hineinzustürzen, ist große Singschauspielkunst. Enzo Capuano und Wieler/Morabito finden im symbiotischen Zusammenwirken zu einer Charakterstudie, die vieles ist: subtil, mit delikatem Humor und vor allem glaubwürdig.“

„Donizettis Buffa hätte ein Rausschmeißer sein können. Wer das erwartete, hat das Genre nicht verstanden: Dank Stuttgart bewegen sich die Belcanto-Meister auf den Höhen von Mozarts Menschenkunst.“

„Seine letzte Chance“ von Markus Thiel
Münchner Merkur
27.03.2018
„Makellos die Stuttgarter Solo-Trompete.“

„Don Pasquale lacht nicht mit“ von Judith von Sternburg
Frankfurter Rundschau
27.03.2018
Über den Animationsfilm der Agentur Seufz: „[…] diese Ouvertüre mit einem trickigen „Was – vielleicht – bisher geschah“: ein fabelhafter Einstieg.“

„Das Staatsorchester [...] bietet zu all dem in bester Spiellaune den je nachdem rasanten bis sangseligen, oft hinreißend doppelbödigen Soundtrack.“

Über die Inszenierung: „Kurzum, ein Kunststück. Intendant Jossi Wieler und Sergio Morabito zaubern an der Oper Stuttgart aus einer scheinbar altbackenen Komödie auf intelligente Weise jede Menge zündende, makabre und berührende Momente heraus.“

„Hippiebunter Traum von Liebe“ von Otto Paul Burkhardt
Südwest Presse
27.03.2018
„Ein wunderbarer Animationsfilm des Studios Seufz zeigt zur Ouvertüre Don Pasquales Flower-Power-Jugend (als heutiger 70-Jähriger gehört er zur 68er-Generation), bestens abgestimmt auf die Dramaturgie und die Slapstick-Qualitäten von Donizettis hoch inspirierter Musik.“

Über Enzo Capuano: „In souveräner Kenntlichkeit spielt er den Firmenboss, der jederzeit Bella Figura macht, wenn er Geschäftspartner an die Wand klatscht, am eigenen Gefühlshaushalt aber scheitert. Und er singt mit unglaublich eloquentem, beweglichem Bass: eine Idealbesetzung.“

„Riesiger Applaus am Ende, vor allem für Sängerinnen, Sänger und Inszenierung.“

„Bitter und böse, brisant und brillant“ von Martin Mezger
Esslinger Zeitung
27.03.2018
Jossi Wieler und Sergio Morabito haben Donizettis zündende Opera buffa, die auf einem schon seit der Antike beliebten Komödienstoff basiert, scharfsinnig aufgemöbelt.“

„Bekifft ins Unvermeindliche“ von Dietholf Zerweck
Ludwigsburger Kreiszeitung
27.03.2018
„Das Staatsorchester Stuttgart sprüht [...] vor Begeisterung und Energie.“

„Der Staatsopernchor [...] glänzt sängerisch wie beschwingt schauspielernd auf allerhöchstem Niveau.“

„Die Regie und die Dramaturgie von Jossi Wieler und Sergio Morabito folgt minutiös der musikalischen Vorlage, schafft überzeugende, abwechslungsreiche Bildfolgen, verdichtet Bewegungen der rotierenden Elemente zu immer neuen Durch- und Einblicken ins Scheitern des tragischen Helden, bis zu symbolhaft ausweglosen Nur-schwarz-Wänden.“

„In den Fängen der Norina“ von Ulrich Enzel
Heilbronner Stimme
27.03.2018
„Der Schlussbeifall war so ausufernd, dass ihn der fallende Vorhang abwürgen musste.“

„[…] [eine] Produktion, bei der eine alte Story durch einen frischen Blick überraschte, getragen von einer erstklassigen musikalischen Darstellung.“

„Wie gewohnt imponierte der wendige Chor, doch am meisten stachen die grandiosen Solisten hervor, die nicht nur fabelhaft sangen, sondern auch großartige Schauspieler waren.“

„Ein Hagestolz mit Vergangenheit“ von Monique Cantré
Reutlinger Generalanzeiger
27.03.2018