4. Sinfoniekonzert

Duncan Ward / Rachael Wilson

Werke von Debussy, Varèse, Ravel, Koechlin
Claude Debussy Syrinx
Edgar Varèse Déserts für Orchester und Tonband
Maurice Ravel Shéhérazade für Mezzosopran und Orchester
Charles Koechlin Vers la voûte étoilée op. 129
Claude Debussy Jeux (poème dansé)
Edgar Varèse hätte die Uhr der Musikgeschichte gern um einige Stunden nach vorne gestellt. Sein gescheiterter Versuch, 1930 ein Labor zur Erforschung neuer Klangerzeugungsmöglichkeitenzu gründen, stürzte ihn in Depressionen. Erst 1950, nach dem Krieg, war die Zeit für sein visionäres Musikdenken reif: In Déserts führt er instrumentale und elektronische Klänge zusammen und bringt den verborgenen Farbenreichtum des Schlagzeugs ans Licht. Dabei schwebt ihm eine mehrdeutige Wüste vor: die äußere der Natur und jene im Inneren des Menschen, wo das noch Unbekannte schlummert.
Inspiration hatte Varèse ursprünglich bei Debussy gefunden, der seinerseits nach neuen Klangsystemen suchte und sich dafür gerne bei außereuropäischen Musiken bediente. Schwebend leichte, offene Klangbilder sind das Resultat seiner zukunftsweisenden harmonischen Sprache, die sowohl Pans Klagelied Syrinx als auch die zwielichtige Atmosphäre seiner Ballettmusik Jeux bestimmt: In der Abenddämmerung suchen eine Frau und zwei Männer im Gebüsch nach einem verlorenen Tennisball - und verlieren sich plötzlich selbst in zauberhaften Spielen.
Auch Koechlin war vom Musikdenken seines Kollegen fasziniert und perfektionierte das Schichten, Mischen und graduelle Abstufen von Klangfarben in seinen Orchesterwerken hin zu einer magischen Sogwirkung. Sein Nocturne Versla vôute étoilée – Im Anblick des Sternenzelts - beschreibt der Astronomiefanatiker als „Reise in sehr ferne Bereiche, weit von der Erde“.
Ferne, exotische Gebiete sucht auch Ravel auf in Shéhérazade und schöpft die Klangkapazität des Orchesters so aus, dass Text und Musik verschmelzen können und die fremde Welt mit allen Sinnen spürbar wird.
Kinder-Workshop
Am Sonntag, 09. Februar 2020
Erst Workshop, dann Konzert: Während die Erwachsenen den ersten Teil des Konzerts genießen, erleben Kinder zwischen 5 und 10 Jahren eine spielerische und musikalische Einführung zum zweiten Teil des Konzerts. Erfahrene Pädagog*innen bereiten die Kinder auf das Programm der zweiten Konzerthälfte vor.

Probengespräch mit Duncan Ward