5. Sinfoniekonzert

Joana Mallwitz / Alina Pogostkina

Werke von Messiaen, Prokofjew und Strawinsky
Olivier Messiaen Les offrandes oubliées
Sergej Prokofjew Violinkonzert Nr. 1 D-Dur op. 19
Igor Strawinsky Le sacre du printemps

Ihre Gesundheit geht vor!
Wir alle müssen gemeinsam zur Eindämmung des Corona-Virus beitragen – deswegen unterbrechen wir unseren Spielbetrieb bis 19. April auf Anordnung des Landes Baden-Württemberg. Davon ist auch das Konzert mit Joana Mallwitz betroffen. Wir danken für Ihr Verständnis und wünschen Ihnen gute Gesundheit!

Mit seiner Ballettmusik Le sacre du printemps setzte Igor Strawinsky 1913 einen musikalischen Skandal in die Welt, der zum Schlüsselwerk des 20.Jahrhunderts wurde. In seiner Vision eines heidnischen Frühlingsopfers ersetzt er thematische Entwicklung durch Schichtung unterschiedlicher Rhythmen und Tonarten. Die musikalischen Verläufe sind nicht mehr voraussehbar und überwältigen den Hörer mit einer phänomenalen archaischen Wucht. Die Musik mit ihren hämmernden Streichern und schreienden Bläsern wirkt so unnachgiebig, wie das Opfer des jungen Mädchens, das sich zu Tode tanzen muss. Was unbarmherzige Härte ist, sollte man im 1. Weltkrieg bald als Realität erleben.
Strawinskys rhythmische Sprache, die den Zeitlauf immer wieder dehnt und rafft, beeinflusste auch den katholischen Exzentriker Olivier Messiaen: Das unstete Zeitmaß sollte „den Hörer von der irdischen Zeit entfremden“ und ihm eine Ewigkeitsahnung vermitteln. In Les offrandes oubliées einwichtiges Moment, denn das Orchesterstück handelt von dem sündhaften Vergessender Opfer Christi. Der stark rhythmisierte Mittelteil ist Messiaens musikalische Inkarnation der Sünde und schlägt eine Schneise der Unruhe in die „sinfonische Meditation“, die mit Seufzern und Klagen beginnt und mit einer sich in die Unendlichkeit erstreckenden melodischen Linie endet.
Endlos sich fortspinnende Kantilenen gehören auch in Prokofjews 1. Violinkonzert zum Grundvokabular. Dem Zeitgeist nach dem 1. Weltkrieg zum Trotz gelingt es Prokofjew, Melodien unumwundener lyrischer Schönheit in eine moderne, kantige Tonsprache zu integrieren, die die Solistin virtuos herausfordert und in klangliche Extreme treibt.
Kinder-Workshop
Am Sonntag, 05. April 2019
Erst Workshop, dann Konzert: Während die Erwachsenen den ersten Teil des Konzerts genießen, erleben Kinder zwischen 5 und 10 Jahren eine spielerische und musikalische Einführung zum zweiten Teil des Konzerts. Erfahrene Pädagog*innen bereiten die Kinder auf das Programm der zweiten Konzerthälfte vor.
Bei der Einführung vor den Konzerten ist Inès de Castro, Direktorin des Lindenmuseums, zu Gast.
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Spezialeinführung im Lindenmuseum

Opferkultur im Aztekenreich

25. März
© Landesmuseum Württemberg, Foto: Hendrik Zwietasch