Filmreihe II: Mother!

Wir zeigen Grünliche Dämmerung (Lukas Rehm, 2022) und Mother! (Darren Aronofsky, 2017), jeweils inklusive Einführung.

Hanldung Mother!
Irgendwo im Nirgendwo hat ein in einer Schaffenskrise feststeckender Schriftsteller (Javier Bardem) ein Landhaus bezogen, das seine jüngere Frau (Jennifer Lawrence) mit Hingabe instand zu setzen versucht. Doch bald stellen sich merkwürdige Besucher ein, die sich in dem liebevoll eingerichteten Idyll benehmen, als wären sie dort zu Hause und könnten alles benutzen und beschmutzen wie es ihnen gefällt. Als der Schriftsteller seine Krise überwindet und seine Frau ein Kind von ihm erwartet, überstürzen sich die Ereignisse und das Haus wird von Scharen ungebetener Gäste überrannt, die der Frau noch das Letzte rauben. In seiner zunächst undurchdringlich verrätselt scheinenden und verstörenden, dann aber unglaublich luzide werdenden Parabel Mother! präsentiert Darren Aronofsky (Requiem for a Dream, Black Swan u.v.m.) einen ziemlich düsteren Blick auf die Geschichte und das räuberische Wesen der Spezies Mensch. Bei Adam und Eva angefangen, erkennen wir uns selbst in diesem Meisterwerk als die ungebetenen Gäste, die dem Planeten Erde durch den Wahnsinn der permanenten Reproduktion alles abverlangen, was er zu geben hat. Wie Wotan und Erda bei Wagner, begegnen sich der Schriftsteller und seine Frau in der Ewigkeit der Zeit ein ums andere Mal – ohne eine Möglichkeit, aus dem Zyklus von Stirb und Werde auszubrechen, wo der Mensch sich taub gegenüber der Stimme der Natur stellt.