Katja Kabanova
Oper in drei Akten
Libretto von Leoš Janáček nach Alexander Ostrowskis Drama Gewitter
In tschechischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Libretto von Leoš Janáček nach Alexander Ostrowskis Drama Gewitter
In tschechischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Effi Briest, Anna Karenina, Emma Bovary – mit diesen Frauen, die aus unglücklichen Ehen ausbrechen und außerhalb derselben Erfüllung suchen, entlarvten die Romanciers des 19. Jahrhunderts die einengenden Moralvorstellungen ihrer Zeit. Auch Katja Kabanova sehnt sich nach leidenschaftlicher Liebe, steckt aber wie ihr Gatte in der von der autoritären Elterngeneration gestifteten Zweckehe fest, die dem Fortbestand der traditionsverhafteten Kaufmannsfamilie dient. Ihre kurze Affäre mit einem aus der Großstadt an die Wolga gekommenen Mann ist für Katja von Anfang an derart mit Schuldgefühlen behaftet, dass sie nur einen einzigen Ausweg für sich sieht. Leoš Janáček, der größte Seelenkenner unter den Komponisten des frühen 20. Jahrhunderts, identifizierte sich mit seinen damals 65 Lebensjahren ganz mit der Liebessehnsucht seiner jugendlichen Titelheldin. Dabei hielt er sich und seine Frau Zdenka zeitlebens im Klammergriff einer freudlosen Ehe fest. Aber wie schreibt Lew Tolstoi am Anfang seiner Anna Karenina? „Alle glücklichen Familien gleichen einander, jede unglückliche Familie ist auf ihre eigene Weise unglücklich.“
#StgtKatjaKabanova
Dauer
ca. 1 Std. 45 Min. (ohne Pause)
ca. 1 Std. 45 Min. (ohne Pause)
Uraufführung
1921 in Brünn
1921 in Brünn
Altersempfehlung
ab Klasse 9
ab Klasse 9
Handlung
1. Akt
Drei Männer umlungern das Haus: der Kaufmann Dikoj, sein Neffe Boris und sein Angestellter Kudrjasch. Der Lehrer und Umweltaktivist Kuligin sammelt Stimmen zum Schutz der Landschaft des Wolgatals. Der in Moskau aufgewachsene, noch nicht volljährige Boris erzählt Kuligin, wie es ihn hierher in die Provinz in die Abhängigkeit seines Onkels Dikoj verschlug. Da von dessen Wohlwollen die Auszahlung seines Erbes abhängt, glaubt er, dessen Schikanen ertragen zu müssen. Zu allem Übel hat er sich nun auch noch in eine verheiratete Frau verliebt: in Katja Kabanova. Die Familie Kabanov kommt aus der Kirche: nach der Magd Glascha, die die behinderte Fekluscha betreut, erscheinen die Kaufmannswitwe Kabanicha, ihre Pflegetochter Warwara, ihr Sohn Tichon und seine Frau Katja. Es gibt Streit: die Kabanicha macht ihrem Sohn Tichon Vorwürfe, dass er sie seit seiner Heirat mit Katja nicht mehr liebe.
Katja schildert Warwara die Träume und Schwärmereien ihrer Mädchenzeit. Dabei gerät sie in einen Angstzustand und quält sich mit religiösen Schuldgefühlen. Warwara gelingt es, Katja zu beruhigen und ihr das Geständnis zu entlocken, dass sie einen anderen Mann als ihren Ehemann liebt. Auf Wunsch seiner Mutter bricht Tichon zum Markt nach Kasan auf. Katja fleht ihn an, sie mitzunehmen oder dazubleiben. Als er dies ablehnt, verlangt sie von ihm, ihr einen Eid abzunehmen, dass sie keinen anderen Mann anschauen, an keinen anderen denken werde als an ihn. Die Kabanicha mahnt zum Aufbruch und erzwingt der Sitte gemäß das Abschiedsritual.
2. Akt
Die Kabanicha tadelt Katja dafür, dass sie die Abreise Tichons nicht gebührend betrauere, und zieht sich zurück. Warwara steckt Katja den Schlüssel zur Gartenpforte zu, um ihr ein Treffen mit dem Geliebten zu ermöglichen. Katja will den Schlüssel wegwerfen, doch als sie Stimmen im Nebenzimmer hört, versteckt sie ihn. Sie weiß jetzt, dass Boris ihr Schicksal ist und ihr Tod. Der verheiratete Dikoj verbringt die Nacht bei der Kabanicha.
Drei Männer umlungern das Haus: der Kaufmann Dikoj, sein Neffe Boris und sein Angestellter Kudrjasch. Der Lehrer und Umweltaktivist Kuligin sammelt Stimmen zum Schutz der Landschaft des Wolgatals. Der in Moskau aufgewachsene, noch nicht volljährige Boris erzählt Kuligin, wie es ihn hierher in die Provinz in die Abhängigkeit seines Onkels Dikoj verschlug. Da von dessen Wohlwollen die Auszahlung seines Erbes abhängt, glaubt er, dessen Schikanen ertragen zu müssen. Zu allem Übel hat er sich nun auch noch in eine verheiratete Frau verliebt: in Katja Kabanova. Die Familie Kabanov kommt aus der Kirche: nach der Magd Glascha, die die behinderte Fekluscha betreut, erscheinen die Kaufmannswitwe Kabanicha, ihre Pflegetochter Warwara, ihr Sohn Tichon und seine Frau Katja. Es gibt Streit: die Kabanicha macht ihrem Sohn Tichon Vorwürfe, dass er sie seit seiner Heirat mit Katja nicht mehr liebe.
Katja schildert Warwara die Träume und Schwärmereien ihrer Mädchenzeit. Dabei gerät sie in einen Angstzustand und quält sich mit religiösen Schuldgefühlen. Warwara gelingt es, Katja zu beruhigen und ihr das Geständnis zu entlocken, dass sie einen anderen Mann als ihren Ehemann liebt. Auf Wunsch seiner Mutter bricht Tichon zum Markt nach Kasan auf. Katja fleht ihn an, sie mitzunehmen oder dazubleiben. Als er dies ablehnt, verlangt sie von ihm, ihr einen Eid abzunehmen, dass sie keinen anderen Mann anschauen, an keinen anderen denken werde als an ihn. Die Kabanicha mahnt zum Aufbruch und erzwingt der Sitte gemäß das Abschiedsritual.
2. Akt
Die Kabanicha tadelt Katja dafür, dass sie die Abreise Tichons nicht gebührend betrauere, und zieht sich zurück. Warwara steckt Katja den Schlüssel zur Gartenpforte zu, um ihr ein Treffen mit dem Geliebten zu ermöglichen. Katja will den Schlüssel wegwerfen, doch als sie Stimmen im Nebenzimmer hört, versteckt sie ihn. Sie weiß jetzt, dass Boris ihr Schicksal ist und ihr Tod. Der verheiratete Dikoj verbringt die Nacht bei der Kabanicha.
Kudrjasch erwartet Warwara. Da erscheint Boris zum Rendezvous mit Katja, zu dem ihn Warwara unerkannt geladen hat. Kudrjasch warnt ihn davor, eine verheiratete Frau ins Verderben zu stürzen. Während sich Warwara und Kudrjasch lieben, erscheint Katja. Sie macht Boris die heftigsten Vorwürfe. Dann übernimmt sie die Verantwortung für ihre Entscheidung und ihr Tun. Sie führt Boris an die Wolga.
3. Akt
Menschen suchen Schutz vor einem aufziehenden Gewitter. Dikoj wirft Kuligin, der sich für die Anbringung von Blitzableitern engagiert, Gotteslästerung vor, da er Blitze als elektrische Entladungen und nicht als Zeichen von Gottes Zorn betrachtet. Warwara warnt Boris: Katja geht nach Tichons Rückkehr wie im Wahnsinn umher. Als das Gewitter sich in Donner und Blitz entlädt, bekennt Katja sich vor Tichon, Kabanicha und der versammelten Gemeinde als Ehebrecherin: Alle zehn Nächte von Tichons Abwesenheit hat sie mit Boris verbracht. Der Sturm treibt alle auseinander.
Tichon und Glascha suchen Katja.Warwara und Kudrjasch fliehen nach Moskau, um sich den Schikanen der Kabanicha und Dikojs zu entziehen.Katja hat ihr Geständnis nicht erleichtert. Die Menschen behandeln sie wie eine Aussätzige. Sie wünscht sich den Tod. Sie sieht Boris ein letztes Mal: auf Geheiß seines Onkels muss er nach Sibirien. Katja schickt ihn fort. Sie sehnt sich nach dem Frieden der Natur und stürzt sich in die Wolga. Die Rettung kommt zu spät. Tichon beschuldigt seine Mutter, Katja getötet zu haben. Dikoj kommt mit der Leiche. Die Kabanicha bedankt sich bei ihm und den Leuten für ihre Dienste.
3. Akt
Menschen suchen Schutz vor einem aufziehenden Gewitter. Dikoj wirft Kuligin, der sich für die Anbringung von Blitzableitern engagiert, Gotteslästerung vor, da er Blitze als elektrische Entladungen und nicht als Zeichen von Gottes Zorn betrachtet. Warwara warnt Boris: Katja geht nach Tichons Rückkehr wie im Wahnsinn umher. Als das Gewitter sich in Donner und Blitz entlädt, bekennt Katja sich vor Tichon, Kabanicha und der versammelten Gemeinde als Ehebrecherin: Alle zehn Nächte von Tichons Abwesenheit hat sie mit Boris verbracht. Der Sturm treibt alle auseinander.
Tichon und Glascha suchen Katja.Warwara und Kudrjasch fliehen nach Moskau, um sich den Schikanen der Kabanicha und Dikojs zu entziehen.Katja hat ihr Geständnis nicht erleichtert. Die Menschen behandeln sie wie eine Aussätzige. Sie wünscht sich den Tod. Sie sieht Boris ein letztes Mal: auf Geheiß seines Onkels muss er nach Sibirien. Katja schickt ihn fort. Sie sehnt sich nach dem Frieden der Natur und stürzt sich in die Wolga. Die Rettung kommt zu spät. Tichon beschuldigt seine Mutter, Katja getötet zu haben. Dikoj kommt mit der Leiche. Die Kabanicha bedankt sich bei ihm und den Leuten für ihre Dienste.
Audioeinführung
Christopha Wurzel, 21.02.2023