Der rote Wal
Ein deutsches Herbstmärchen
Texte von Markus Winter nach einer Geschichte von Markus Winter und Martin G. Berger
Musik von Vivan und Ketan Bhatti
in deutscher Sprache mit Übertiteln in deutscher und englischer Sprache
Musik von Vivan und Ketan Bhatti
in deutscher Sprache mit Übertiteln in deutscher und englischer Sprache
Wenn unter dem Pflaster der Strand liegt, wie es früher häufig hieß, ist es bis zum Meer nicht mehr weit. Der umgekehrten Richtung, aus dem Meer auf das Pflaster, folgt Gladis, die Protagonistin dieser Oper. Gladis ist eine Orca. Und sie will kaputt machen, was sie kaputt macht. Kreuzfahrtschiffe, Superyachten, solche Sachen. Auf dem Weg ihrer Rache trifft sie Lone, der ihr für 24 Stunden menschliche Gestalt verspricht und dafür eine ihrer Flossen als Lohn fordert. Auf dem Pflaster trifft sie auf Abad und Ge, auf eine Stadtguerilla, auf Schüler auf Museumsbesuch in Stammheim. Gladis gerät zwischen die Fronten und es stellen sich Fragen: Heiligt ein Zweck die Mittel? Was bleibt, wenn jede Wahrheit verdreht ist? Und wenn du friedlich gegen die Gewalt nicht ankommen kannst, ist das letzte Mittel, das uns allen bleibt, Militanz? Aber oder und weil dies ein Märchen ist, kann der Kuss der wahren Liebe Gladis aus allem Dazwischen befreien. Der rote Wal ist nicht Märchen, um zu verniedlichen, sondern um mit einem Stuttgarter Stoff umzugehen, der wie ein Mythos aufgeladen ist. Um von Widerstand und vom Gewaltmonopol zu erzählen. Den Text schreibt Markus Winter, als Maeckes nicht nur einer der Orsons, sondern als Solotexter, -denker und -musiker ein weit über den Kesselrand hinaus bekannter Sohn der Mutterstadt. Die Partitur komponieren die Brüder Vivan und Ketan Bhatti, die mit dem Roten Wal eine Oper schreiben, die auch Rap ist.
Hinweise zu sensiblen Inhalten und sensorischen Reizen
Hinweise zu sensiblen Inhalten und sensorischen Reizen
Jun 2025
Der rote Wal
Besetzung
Der rote Wal
So
22
15:00 – 16:45
Opernhaus
Opernhaus
Stuzubis 10 € bereits im Vorverkauf!, Nachmittagsvorstellung
8 / 18,50 / 29 / 43 / 58 / 72 / 90 / 108 / 126 €
Besetzung
Musikalische Leitung Marit Strindlund
Regie Martin G. Berger
Bühne Sarah-Katharina Karl
Kostüme Alexander Djurkov Hotter
Video Vincent Stefan
Licht Rainer Eisenbraun
Dramaturgie Ingo Gerlach
Chor Manuel Pujol
Regie Martin G. Berger
Bühne Sarah-Katharina Karl
Kostüme Alexander Djurkov Hotter
Video Vincent Stefan
Licht Rainer Eisenbraun
Dramaturgie Ingo Gerlach
Chor Manuel Pujol
Gladis Madina Frey
Abad Matthias Klink
Ge Josefin Feiler
Lone Maeckes
Leviathan 1 Deborah Saffery
Leviathan 2 Jasper Leever
Leviathan 3 Yunus Schahinger
Pip Baron
Staatsorchester Stuttgart, Staatsopernchor Stuttgart
Abad Matthias Klink
Ge Josefin Feiler
Lone Maeckes
Leviathan 1 Deborah Saffery
Leviathan 2 Jasper Leever
Leviathan 3 Yunus Schahinger
Pip Baron
Staatsorchester Stuttgart, Staatsopernchor Stuttgart
Der rote Wal
Besetzung
Jul 2025
Der rote Wal
Besetzung
Der rote Wal
Besetzung
Dez 2025
Der rote Wal
Mi
17
19:00 – 20:45
Opernhaus
Opernhaus
Wieder im Repertoire
8-115 € / G
Karten ab Vorverkaufsbeginn
Besetzung
Jan 2026
Der rote Wal
Do
22
19:30 – 21:15
Opernhaus
Opernhaus
Zum letzten Mal in dieser Spielzeit
8-115 € / G
Karten ab Vorverkaufsbeginn
Besetzung
Das Stück in Kürze
Eine junge Frau versucht, sich gesellschaftlich und politisch zu positionieren. Wie gegen empfundenes Unrecht vorgehen? Wofür lohnt es sich, zu kämpfen? Und mit welchen Mitteln? Die RAF und der Prozess in Stuttgart-Stammheim dienen dabei als historischer Fluchtpunkt.
Handlung
Isi, eine junge Frau, und ihr Freund Pip besuchen mit ihrer Schulklasse ein Theaterstück. Anlässlich eines Jahrestages geht es um die Geschichte der Terrorgruppe RAF. Auf dem Weg zum Theater ist Isi von der Polizei angehalten und kontrolliert worden. Um runterzukommen raucht sie mit Pip einen Joint. Zusammen gehen sie ins Theater. Das Stück beginnt mit dokumentarischen Tonaufnahmen aus den 1970er Jahren der BRD. Isi taucht in diese Welt ein – und die Welt in sie.
1. Akt
In der Walschule: Die Wal-Lehrer erzählen wieder einmal die Geschichte vom Leviathan, einem Urahn der Wale, der, um den Frieden auf der Erde zu garantieren, alle Gewalt bei sich vereint hat. Gladis Blanca fällt als fehlend auf. Auf ihrem Schulweg wurde sie, wie schon so oft, von einem Boot gerammt und dabei verletzt. Verzweifelt und voller Wut schwört sie, Rache zu nehmen und das größte Boot der Menschen zu versenken. Der unter Wasser lebende Techbillionär Lone bietet Gladis seine Hilfe an: 24 Stunden menschliche Gestalt für eine ihrer Flossen – nur das Gelingen ihrer Rache oder der Kuss der wahren Liebe könne die Frist verlängern. Gladis willigt ein. Unter Schmerzen beginnt sie, sich zu verwandeln. Dabei gerät sie in eine Zwischenwelt, in der auch die dokumentarischen Aufnahmen auftauchen. Die Welten überschneiden sich und im Zeichen des „Roten Wals“ werden Gladis und Isi zu einer Person.
2. Akt
In menschlicher Gestalt findet sich Isi-Gladis plötzlich in einer Demonstration wieder. Die Polizei versucht, mit Wasserwerfern die Ordnung wiederherzustellen. Isi-Gladis wiederum sucht das Wasser und fällt dadurch Abad und Ge auf, die die
1. Akt
In der Walschule: Die Wal-Lehrer erzählen wieder einmal die Geschichte vom Leviathan, einem Urahn der Wale, der, um den Frieden auf der Erde zu garantieren, alle Gewalt bei sich vereint hat. Gladis Blanca fällt als fehlend auf. Auf ihrem Schulweg wurde sie, wie schon so oft, von einem Boot gerammt und dabei verletzt. Verzweifelt und voller Wut schwört sie, Rache zu nehmen und das größte Boot der Menschen zu versenken. Der unter Wasser lebende Techbillionär Lone bietet Gladis seine Hilfe an: 24 Stunden menschliche Gestalt für eine ihrer Flossen – nur das Gelingen ihrer Rache oder der Kuss der wahren Liebe könne die Frist verlängern. Gladis willigt ein. Unter Schmerzen beginnt sie, sich zu verwandeln. Dabei gerät sie in eine Zwischenwelt, in der auch die dokumentarischen Aufnahmen auftauchen. Die Welten überschneiden sich und im Zeichen des „Roten Wals“ werden Gladis und Isi zu einer Person.
2. Akt
In menschlicher Gestalt findet sich Isi-Gladis plötzlich in einer Demonstration wieder. Die Polizei versucht, mit Wasserwerfern die Ordnung wiederherzustellen. Isi-Gladis wiederum sucht das Wasser und fällt dadurch Abad und Ge auf, die die
Demonstration anführen. Die beiden ziehen sie aus dem Strahl der Wasserwerfer in Deckung und bringen sie in ihr Versteck. Dort berichten sie von ihren Zielen. Isi-Gladis berichtet ihrerseits von ihren Plänen, das größte Schiff der Menschen zu versenken. Abad und Ge nehmen sie mit zu einem Anschlag auf das Riesenaquarium eines Luxusrestaurants. Nach der Detonation versucht Isi-Gladis, die Fische zu retten, während Abad und Ge fliehen wollen. Die drei werden verhaftet. In der Zwischenwelt wird Isi-Gladis verhört. Sie soll gestehen und zugeben, dass sie eine gesuchte Terroristin namens Ulrike ist.
3. Akt
Isi-Gladis’ Zeit läuft ab – der Leviathan bietet ihr die Rückkehr in ihr altes Leben an. Aber sie will weiterhin Rache nehmen und bleibt bei Abad und Ge. Sie sucht nach dem fristverlängernden Kuss der wahren Liebe, doch als sie Abad küssen will, stößt der sie weg und gibt sich voller Selbstmitleid
und Resignation auf.
4. Akt
In der Auseinandersetzung mit Ge kommt sie auf den Gedanken, dass die wahre Liebe nicht die zu einem Menschen ist, sondern die zu einer Idee. Durch die Erfahrung der Weltenwechsel erkennt Isi-Gladis die Zusammenhänge und zeigt Ge, dass sie alle Figuren einer Oper sind. Warum also nicht gleich die Gelegenheit ergreifen und das Publikum als Geisel nehmen? Als Ge Pip mit einer Waffe bedroht, eskaliert die Situation. Isi-Gladis stellt sich gegen Ge und ruft den Leviathan zu Hilfe, der die Ordnung wiederherstellt und die Überschneidungen beendet. Gladis’ Zeit ist abgelaufen. Zurück unter Wasser trifft sie wieder auf Lone, der seinen Lohn fordert und sich eine ihrer Flossen abschneidet.
3. Akt
Isi-Gladis’ Zeit läuft ab – der Leviathan bietet ihr die Rückkehr in ihr altes Leben an. Aber sie will weiterhin Rache nehmen und bleibt bei Abad und Ge. Sie sucht nach dem fristverlängernden Kuss der wahren Liebe, doch als sie Abad küssen will, stößt der sie weg und gibt sich voller Selbstmitleid
und Resignation auf.
4. Akt
In der Auseinandersetzung mit Ge kommt sie auf den Gedanken, dass die wahre Liebe nicht die zu einem Menschen ist, sondern die zu einer Idee. Durch die Erfahrung der Weltenwechsel erkennt Isi-Gladis die Zusammenhänge und zeigt Ge, dass sie alle Figuren einer Oper sind. Warum also nicht gleich die Gelegenheit ergreifen und das Publikum als Geisel nehmen? Als Ge Pip mit einer Waffe bedroht, eskaliert die Situation. Isi-Gladis stellt sich gegen Ge und ruft den Leviathan zu Hilfe, der die Ordnung wiederherstellt und die Überschneidungen beendet. Gladis’ Zeit ist abgelaufen. Zurück unter Wasser trifft sie wieder auf Lone, der seinen Lohn fordert und sich eine ihrer Flossen abschneidet.
Bildergalerie
Video-Trailer
Rund um „Der rote Wal“
Rahmenprogramm zur Uraufführung
Kuratorenführung
Das Haus der Geschichte Baden-Württemberg widmet sich in der Ausstellung Stammheim 1975 der Auseinandersetzung mit dem RAF-Terror in Deutschland und macht den ersten Stammheim-Prozess mit Tonbandaufnahmen aus
dem Gerichtssaal erlebbar.
So, 1. Juni 2025; 9:45 & 13 Uhr
So, 22. Juni 2025; 13 Uhr
So, 20. Juli 2025; 16 Uhr
7 €
dem Gerichtssaal erlebbar.
So, 1. Juni 2025; 9:45 & 13 Uhr
So, 22. Juni 2025; 13 Uhr
So, 20. Juli 2025; 16 Uhr
7 €
Stadtführung
Wo versteckten sich Andreas Baader und Gudrun Ensslin? Wo befand sich die Kanzlei des RAF-Verteidigers Klaus Croissant? Der Rundgang durch die Stuttgarter Innenstadt führt zu einigen Orten und Geschichten, die mit der RAF in Verbindung stehen.
Mi, 4. Juni 2025
Do, 17. Juli 2025
jeweils 16 Uhr
12 €
Mi, 4. Juni 2025
Do, 17. Juli 2025
jeweils 16 Uhr
12 €
Hörspielabend
Ein Spendenaufruf für die RAF-Inhaftierten, ausgehängt an den Staatstheatern, eine Waffe aus der Rüstkammer des Hauses, Drohbriefe der Bevölkerung an den damaligen Schauspiel-Intendanten – wir hören in die Theater- und Stadtgeschichte der 1970er Jahre.
Fr, 13. Juni 2025
20 Uhr
Eintritt frei, Ticket erforderlich
Fr, 13. Juni 2025
20 Uhr
Eintritt frei, Ticket erforderlich
Video-Preview
Interviews mit Vivan Bhatti (Komposition), Marit Strindlund (Musikalische Leitung) und Martin G. Berger (Regie)