Peymann­beschimpfung

Ein Hörspielabend über den Dächern Stuttgarts

Teil des Rahmenprogramms zu unserer Uraufführung Der rote Wal
„Wer Geld überweisen möchte, kann bei der Frau Noack abgeben! C.P.“ So kommentierte der damalige Intendant des Stuttgarter Schauspiels Claus Peymann schriftlich einen Brief von Ilse Ensslin, der Mutter der inhaftierten Gudrun Ensslin, in dem sie um Spenden für eine Zahnbehandlung der RAF-Häftlinge bat. Den kommentierten Brief hängte Peymann ans Schwarze Brett des Theaters. Der dadurch ausgelöste Skandal ließ die Staatstheater zu einem Angriffspunkt in der aufgeheizten Stimmung des Deutschen Herbstes werden. Einige Zeit später tauchte beim Überfall der RAF auf die deutsche Botschaft in Stockholm eine Waffe aus der Rüstkammer der Staatstheater auf. Auch wenn Peymann nachweislich nichts damit zu tun hatte, wurde er von den Stuttgarter Bürger*innen beschimpft und erhielt diverse Drohbriefe, am Ende verließ er Stuttgart vorzeitig und wurde in Bochum Intendant. Das Theater-Kollektiv Rimini Protokoll hat aus diesem Stoff ein Hörspiel entwickelt, das 2007 im Deutschlandfunk Kultur uraufgeführt wurde und unter dem Titel Peymannbeschimpfung einen analytischen Blick auf das Stuttgart der 1970er-Jahre wirft. Mit Blick über den Kessel vom III. Rang des Opernhauses hören wir gemeinsam ein Stück Theater- und Stadtgeschichte nach.
Das Hörspiel wurde entwickelt von Schauspiel Stuttgart, dem Landesarchiv Baden Württemberg und dem Staatsarchiv Ludwigsburg.
Ort
Opernhaus, Foyer III. Rang
Einlass über Landtagsseite
Jun 2025
https://www.staatsoperstuttgart.de Staatsoper Stuttgart Oberer Schloßgarten 6, 70173 Stuttgart

Fr
13
20:00
Opernhaus, Foyer III. Rang
Eintritt frei, kostenlose Tickets via Kartenbutton ab 19. Mai 2025, 10 Uhr
Karten ab Vorverkaufsbeginn