Ein Ring schließt sich: Wenn am 29. Januar mit „Götterdämmerung“ der vierte und letzte Teil des „Ring des Nibelungen“ seine Premiere feiert, freuen sich darüber viele Wagner-Fans – vielleicht aber auch jene, für die das eine erste Auseinandersetzung mit dem Werk des Komponisten sein könnte. Eine Empfehlung für alle Wagner-Neulinge von Johannes Lachermeier.
Dass Wagners Musikdramen schwierig seien, ist ja ein gern wiederholtes Klischee: zu lang, zu laut, zu kompliziert, und die Texte erst! Doch gerade Götterdämmerung ist als ebenso spannendes wie überwältigendes Werk auch für alle bestens geeignet, die sich vielleicht gerade erst der Oper oder Wagners Werk nähern.

In den bisherigen drei Teilen des Rings ist natürlich schon viel passiert: Zwölf Stunden sind der Götterdämmerung vorausgegangen, Mord, Raub und Vertragsbruch, unzählige verwandtschaftliche und amouröse Verstrickungen. Doch Wagner macht es auch allen, die frisch in die Handlung einsteigen, leicht und lässt die Figuren immer wieder zurückschauen. Regisseur Marco Štorman nimmt diese verschiedenen Perspektiven als einen der zentralen Ausgangspunkte seiner Inszenierung und zeigt: Der Blick auf die Welt ist zersplittert, eine „Wahrheit“ existiert nicht mehr. Ein Thema, das auch uns Heutige umtreibt, nicht nur im Blick auf „alternative Fakten“ und Fake News.
Geheimnisvolle Stimmung auf der Bühne bei der Beleuchtungsprobe für „Götterdämmerung“ – Foto: Lukas Kindermann
Dazu steuert Wagner Tarnhelm, Zaubertrank und natürlich den mächtigen Ring bei. Dem Heldenpaar Siegfried und Brünnhilde steht der düstere Hagen gegenüber, Nachfahr Alberichs, der vor langer Zeit das Rheingold raubte und den Ring schmiedete. Und die Götter? Haben sich längst aus dieser Welt verabschiedet. Am Ende brennt ihre Götterburg Walhall ab, alle Hauptfiguren sind tot – und doch besteht Hoffnung auf einen Neuanfang. Dazwischen: mehr Intrigen als in einer Soap Opera, aber auch eine große, wenn auch nicht unproblematische Liebe mit einem tief bewegenden Ende.

Mit über vier Stunden Dauer ist Götterdämmerung zwar eines der längsten Werke des Komponisten, aber auch eines der abwechslungsreichsten: Vom unheilvollen Dräuen über den ekstatischen Liebesgesang zwischen Siegfried und Brünnhilde, von den überwältigenden Chorszenen bis zum berühmten Trauermarsch für den getöteten Siegfried und Brünnhildes bewegenden Schlussgesang: Götterdämmerung bündelt viele Aspekte von Wagners gesamtem Schaffen. Es dirigiert Generalmusikdirektor Cornelius Meister, der im vergangenen Sommer die gesamte Tetralogie bei den Bayreuther Festspielen geleitet hat – ein Fest für Wagner-Enthusiast*innen und alle, die es werden wollen!

Götterdämmerung

Alle Termine
Mai 2024
https://www.staatsoperstuttgart.de Staatsoper Stuttgart Oberer Schloßgarten 6, 70173 Stuttgart

So
5
16:00 – 22:00
Opernhaus
Wieder im Repertoire
8 / 22,50 / 38 / 52 / 69 / 89 / 108 / 128 / 152 €
Besetzung
https://www.staatsoperstuttgart.de Staatsoper Stuttgart Oberer Schloßgarten 6, 70173 Stuttgart

Do
9
16:00 – 22:00
Opernhaus
8 / 22,50 / 38 / 52 / 69 / 89 / 108 / 128 / 152 €
Besetzung
https://www.staatsoperstuttgart.de Staatsoper Stuttgart Oberer Schloßgarten 6, 70173 Stuttgart

Do
16
16:00 – 22:00
Opernhaus
8 / 22,50 / 38 / 52 / 69 / 89 / 108 / 128 / 152 €
Besetzung
https://www.staatsoperstuttgart.de Staatsoper Stuttgart Oberer Schloßgarten 6, 70173 Stuttgart

So
19
16:00 – 22:00
Opernhaus
8 / 22,50 / 38 / 52 / 69 / 89 / 108 / 128 / 152 €
Besetzung
https://www.staatsoperstuttgart.de Staatsoper Stuttgart Oberer Schloßgarten 6, 70173 Stuttgart

Do
30
16:00 – 22:00
Opernhaus
8 / 22,50 / 38 / 52 / 69 / 89 / 108 / 128 / 152 €
Besetzung
Jun 2024
https://www.staatsoperstuttgart.de Staatsoper Stuttgart Oberer Schloßgarten 6, 70173 Stuttgart

So
2
16:00 – 22:00
Opernhaus
8 / 22,50 / 38 / 52 / 69 / 89 / 108 / 128 / 152 €
Besetzung