Was im November an der Oper passiert

Vermutlich haben Sie es mitbekommen: Im gesamten November finden keine Veranstaltungen im Opernhaus statt. Wir arbeiten trotzdem weiter! Was genau in den verschiedenen Abteilungen vor sich geht, wie und was geprobt und vorbereitet wird, erfahren Sie hier.
Die Türen des Opernhauses sind zwar für Publikum geschlossen – doch dahinter laufen die Arbeiten weiter. Mitte des Monats hätte eigentlich Werther von Jules Massenet zur Premiere kommen sollen. Die Proben der Produktion werden soweit fortgesetzt, dass die Beteiligten bei einem neuen Premieren-Termin direkt in die Endproben einsteigen können. Ebenso starten die Proben zur Neuproduktion Die verzauberte Welt von Maurice Ravel. Die Beteiligten sind sich einig, dass die künstlerische Auseinandersetzung zu jeder Zeit notwendig ist und Inspiration gibt – und die Bewältigung einer schwierigen Zeit gemeinsam einfacher zu gestalten ist. Und natürlich soll auch diese Produktion zur Premiere kommen, nach derzeitigem Planungsstand nach wie vor am 19. Dezember.

Singen ist ein Hochleistungssport. Genauso wie Profi-Fußballspieler*innen müssen auch Sänger*innen regelmäßig trainieren, um in Form zu bleiben. Die Mitglieder des Solisten-Ensembles werden die Zeit im November dafür nutzen, ihre Partien für Dezember, das Frühjahr und für die nächste Saison einzustudieren. Das Instrument der Kurzarbeit wird blockweise und mit Blick auf die budgetäre Situation angewendet. Wichtigster Aspekt dabei ist jedoch immer, dass die künstlerische Leistungsfähigkeit erhalten bleibt und dass die Ensemble-Mitglieder, sobald die Einschränkungen aufgehoben werden, wieder bereit sind, auf der Bühne zu singen.

Die Mitglieder des Staatsopernchors sind bis Mitte November in Kurzarbeit, jedoch so, dass die sogenannte „häusliche Stimmpflege“ weiterhin möglich ist. Danach kommt der Chor wieder zusammen, um sich auf die erste Vorstellung im Dezember, Wer ist wir? vorzubereiten sowie für die Premiere von Die verzauberte Welt am 19. Dezember zu proben. Da kein Raum zur Verfügung steht, der gemäß den geltenden Abstandsregeln groß genug für eine Probe mit allen 74 Chorsänger*innen wäre, müssen die Proben in kleineren Gruppen stattfinden. Der Kinderchor ist den ganzen November über im Einsatz und in die Proben für die Neuproduktion Die verzauberte Welt involviert, natürlich ebenfalls immer unter Einhaltung der geltenden Hygiene- und Abstandsregeln. Dasselbe gilt für die Mitarbeiter*innen des Chorbüros, die sich auch im November um Logistik, Wochenendpläne, Notenbeschaffung, Abrechnungen usw. kümmern.

Die Musiker*innen des Staatsorchesters befinden sich ebenfalls in Kurzarbeit. Das Staatsorchester ist, genauso wie der Staatsopernchor, ein Klangkörper, der nur im Kollektiv funktioniert. Ende des Monats wird wieder gemeinsam probiert, damit sich der Vorhang im Dezember dann wie geplant heben kann.

In den Abteilungen Kostüm und Maske wird weiterhin an der Umsetzung der Produktionen Werther und Die verzauberte Welt gearbeitet. Außerdem steht die Abgabe der Entwürfe für ein neues Projekt im März an – die Planung hierfür soll bis Ende des Monats abgeschlossen sein. Und natürlich: Auch an den Produktionen für Ballett und Schauspiel wird gearbeitet.

In den Werkstätten, also der Schlosserei, Schreinerei, dem Malsaal, der Bildhauerei und der Dekorationsabteilung läuft die Produktion für jene Projekte eingeschränkt weiter, die im Frühjahr auf die Bühne kommen sollen. Die Mitarbeiter*innen der Technik sind im November verstärkt in Kurzarbeit, wobei die stattfindenen Proben wie gewohnt technisch betreut werden.

Und natürlich: Die Planungen für die zweite Hälfte dieser Saison und auch die nächsten Jahre müssen weitergehen. Daran arbeiten Intendanz, Künstlerisches Betriebsbüro und Dramaturgie.

Was in der kommenden „Durststrecke“, den Wochen der Schließung, auf Sie wartet, erfahren Sie wie bisher auf den Online-Kanälen und im Newsletter der Staatsoper!