Proben mit dem Holländer

Monika Will ist regelmäßige Operngängerin. Im Dezember gewann sie im Adventsgewinnspiel der Zeitschrift Reihe 5 der Staatstheater Stuttgart einen Probenbesuch bei Der fliegende Holländer. Für unser MAGAZIN hat sie nun ihre Erfahrungen in einem kleinen Bericht zusammengefasst.
Da steht es, mitten im Probenraum des „Nord“, das legendäre rote Schlauchboot, das für die Inszenierung des erstmals 2008 auf dem Spielplan der Stuttgarter Oper stehenden "Fliegenden Holländers" als Requisite eine wichtige Rolle spielt.

Beim letztjährigen Weihnachtsgewinnspiel der Reihe 5 hatte ich einen Probenbesuch gewonnen, der nun Wirklichkeit wurde: Einen ganzen Vormittag durfte ich – als einziger Gast – einer Probe für die Wiederaufnahme der Wagner-Oper lauschen.
Erst dachte ich, das helle, kalte Ambiente (Tageslicht!) würde mich stören, aber sehr schnell schlugen mich Musik und Gesang eines Werkes, dass ich in meiner Schulzeit im Musikunterricht durchgenommen hatte, in ihren Bann.

Erste Überraschung: Keine Musik vom Band, ein Pianist sorgte für den „Live-Charakter“; zweite Überraschung: Die Sänger traten in Kostümen auf und handelten und bewegten sich zwischen den Requisiten als wäre es eine Abendvorstellung.

Und dann: Die Stimmen! Ich war total überwältigt, wie intensiv der Gesang, wie klangvoll die Stimmen in diesem Probenraum, der sicherlich nicht nach akustischen Bedürfnissen eingerichtet war, zu hören waren. Besonders beeindruckt haben mich Elisabet Strid (Senta) und John Lundgren (Der Holländer) mit ihren kraftvollen und ausdrucksstarken Stimmen.

Die nächste Überraschung: Die Oper wurde in einem Stück durchgeprobt, es gab höchsten mal eine Regiekorrektur wegen der Position eines Sängers. Die „Manöverkritik“ im Einzelnen erfolgt für jeden Sänger separat, nachdem in 2 Stunden und 20 Minuten ohne Pause durchgespielt worden war.
Nur den Chor musste ich mir dazu denken, denn was mir vom Musikunterricht in der Schule geblieben war, ist natürlich das Stück „Steuermann, laß die Wacht...“, das musikalisch als Motiv aber immer wieder anklang.

Herzlichen Dank allen Beteiligten, die mir diesen wunderbaren Vormittag bescherten!