Ein neuer Haushofmeister für „Ariadne“

Harald Schmidt feiert am 2. Juni 2019 sein Debüt an der Staatsoper Stuttgart: Er übernimmt in der Produktion von Richard Strauss’ und Hugo von Hofmannsthals „Ariadne auf Naxos“ die Sprechrolle des Haushofmeisters.
Der Schauspieler, Entertainer und Moderator Harald Schmidt kehrt an die Staatstheater Stuttgart zurück und gibt hier sein Debüt an der Staatsoper: Ab 02. Juni 2019 wird er unter der Musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor Cornelius Meister in Richard Strauss' und Hugo von Hofmannsthals Oper Ariadne auf Naxos (Inszenierung: Jossi Wieler und Sergio Morabito) an allen Vorstellungsterminen die Sprechrolle des Haushofmeisters verkörpern. Zudem wird Harald Schmidt auch beim konzertanten Gastspiel der Produktion in der Kölner Philharmonie am 05. Juni 2019 mitwirken. An der Staatsoper Stuttgart übernahmen diese Rolle in verschiedenen Inszenierungen bisher André Jung (ab 2012/13), Ulrich Wildgruber (1991/92), Bert Oberdorfer (1973/74), Hubert Buchta (1952/53 und 1959/60) sowie Albin Swoboda (1926/27 und 1941/42).
„Das Land Baden-Württemberg hat meine Ausbildung bezahlt, damals, an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart. Da will ich doch was zurückgeben.“
Harald Schmidt über seine Rückkehr nach Stuttgart
Szene aus dem Vorspiel von „Ariadne auf Naxos“ in der Inszenierung von Wieler/Morabito
„Mich verbindet mit der Staatsoper Stuttgart vor allem die gemeinsame Kantine, die ich schon aus meiner Zeit als Schauspielschüler und später als Ensemblemitglied im Schauspiel kenne.“
Harald Schmidt über seine erste Rolle an der Staatsoper Stuttgart
Mit der Uraufführung von Richard Strauss' Ariadne auf Naxos wurde 1912 das „Kleine Haus“ der neu erbauten Königlichen Hoftheater in Stuttgart eröffnet. Diese besondere Verbindung zur Stuttgarter Oper nahmen die Regisseure Jossi Wieler und Sergio Morabito gemeinsam mit Ausstatterin Anna Viebrock zum Anlass, das Werk 100 Jahre später für ihre Neuinszenierung nochmals auf seine außergewöhnliche Entstehungsgeschichte hin zu befragen. Die ursprünglich als „Oper in einem Akt“ konzipierte Ariadne auf Naxos (heute als zweiter Teil der 1916 in Wien uraufgeführten Endfassung bekannt) wurde von Richard Strauss und Librettist Hugo von Hofmannsthal als in sich abgeschlossenes Werk konzipiert und ausgeführt. Bei der Uraufführung im Jahre 1912 wurde der Oper Molières Bürger als Edelmann vorangestellt. Später entschieden die Autoren, ihre Ariadne aus der Verbindung mit dem Molière-Stück zu lösen und ihr ein „Neues Vorspiel“ voranzustellen. In der Stuttgarter Inszenierung werden die beiden Teile – mit ausdrücklicher Genehmigung der Rechtsnachfolger des Komponisten – in ihrer Entstehungsreihenfolge aufgeführt: Auf den Einakter Ariadne auf Naxos folgt das „Vorspiel“, das so in mehrfacher Hinsicht zu einem Nachspiel wird: zu einem albtraumhaften Scherzo über die Situation der dem Markt preisgegebenen Künstler.
Gerade in die Rolle des snobistischen und hochironischen Haushofmeisters passt Harald Schmidt, der Zyniker vom Dienst, hervorragend. Ich kann mir kaum eine bessere Verkörperung dieser kleinen, aber alles entscheidenden Rolle in „Ariadne auf Naxos“ vorstellen!
Viktor Schoner, Intendant

Der Vorverkauf für die Wiederaufnahme beginnt am Dienstag, 02. April 2019. Vorbestellungen sind bereits jetzt jederzeit möglich.

Harald Schmidt, 1957 in Neu-Ulm geboren, wuchs in Nürtingen am Neckar auf. Er besuchte die Schauspielschule Stuttgart und trat in Stücken der Städtischen Bühnen Augsburg und dem Düsseldorfer Kom(m)ödchen auf. Mit seiner Harald-Schmidt-Show brachte er die Late-Night-Show nach amerikanischem Vorbild ab 1995 nach Deutschland und gehörte über Jahrzehnte zu den prägenden Gesichtern des deutschen Fernsehens. 2002 kehrte Harald Schmidt auf die Theaterbühne zurück. Im Schauspielhaus Bochum übernahm er die Rolle des Lucky in Warten auf Godot von Samuel Beckett. Von 2007 bis 2011 war er Ensemblemitglied des Schauspiels Stuttgart und trat u.a. in Elvis lebt. Und Schmidt kann es beweisen, dem Hamlet-Musical Der Prinz von Dänemark, René Polleschs Wenn die Schauspieler mal einen freien Abend haben wollen, Ben Jonsons Volpone und 3 Western auf. 2012 ging er mit dem Ensemble Concerto Köln und Mozarts Singspiel Der Schauspieldirektor auf Tournee. Seit 2018 ist er mit Schmidt, Niavarani, Burg – Harald Schmidt und Michael Niavarani im Gespräch regelmäßig am Burgtheater zu Gast. Zudem gehört er mit der Rolle des Oskar Schifferle zur festen Crew der TV-Serie Das Traumschiff. Eine enge Zusammenarbeit verband ihn mit Helmut Dietl, in dessen Filmen Late Show (1999), Vom Suchen und Finden der Liebe (2004) und Zettl (2012) er mitwirkte.