Was sagt der Cast über „Don Carlos“?

Verdis monumentalste Oper – und ein Cast, der die Rollen in jeder Vorstellung wieder neu zum Leben erweckt. Was unsere Sänger*innen besonders an „Don Carlos“ lieben, wie es ist, eine Rolle das erste Mal zu verkörpern und warum Sie diesen Opernabend nicht verpassen sollten, lesen Sie hier!

Don Carlos

David Junghoon Kim
„Ich singe zum ersten Mal die Rolle des Don Carlos – und damit auch zum ersten Mal eine Titelrolle. Aber die Nervosität ist schon beim ersten Auftritt verschwunden und ich konnte jeden Moment auf der Bühne genießen seitdem!

Das Bühnenbild ist eher minimalistisch: Eine sich bewegende Wand, ein Bett, Treppen – und wunderschöne Beleuchtung! Im Gegensatz zu dieser schlichten Bühne ist die Geschichte und die Spannung zwischen den Charakteren aber umso dramatischer. Und das Wichtigste natürlich: Die Musik! Verdis Komposition ist ein wahres Meisterwerk.“
Don Carlos: David Junghoon Kim

Elisabeth von Valois

Olga Busuioc
„Die Wiederaufnahme vor zwei Wochen war einzigartig – das haben erste Vorstellungen immer an sich. Die Atmosphäre, die sowohl hinter als auch auf der Bühne herrscht, ist voller Emotionen und Adrenalin. Jeder ist maximal konzentriert und fokussiert. Ich liebe dieses kreative Phänomen – das lässt sich nie exakt wiederholen.

Meine Rolle, Elisabeth, ist eine Figur, die ich seit Jahren analysiere und neu entdecke. Von der Premiere hier in Stuttgart im Jahr 2019 bis heute hat sie mir so viele fantastische Eigenschaften vermittelt. Den unglaublichen Übergang von der Prinzessin zur Königin finde ich besonders stark und beeindruckend. Elisabeth schafft es, Prioritäten zu setzen. Sie zeigt Wertschätzung und Loyalität gegenüber ihrem Volk, aber auch gegenüber ihrer Familie. Sie ist eine wahre Königin.“
Elisabeth von Valois: Olga Busuioc

Philipp II.

Adam Palka
Don Carlos ist einfach ein Meisterwerk! Einer von vielen Beweisen, dass Verdi ein Genie war. Er war in der Lage, mit den einfachsten Mitteln die tiefsten Gefühle zu transportieren, und zwar bei jeder einzelnen Rolle.

Philipp ist ein sehr komplizierter Charakter – was immer viel Spaß macht zu spielen. Er muss viele Schwierigkeiten bewältigen: Als König, als Vater, als Ehemann und auch als Freund. In der Theorie ist er der Herrscher in Don Carlos, muss aber trotzdem Dinge tun, die er eigentlich gar nicht tun will.“
Philipp II.: Adam Palka

Marquis von Posa

Johannes Kammler
„Als Rodrigue Posa habe ich debütiert, ich singe diese Rolle hier zum ersten Mal. Umso mehr denke ich gern an die allererste Vorstellung in dieser Saison von Don Carlos zurück – bei dieser Vorstellung gemeinsam mit meinen Kollegen und Freunden auf der Bühne zu stehen, war fantastisch! Ich liebe insbesondere die Szene, wenn Posa im vierten Akt stirbt. Das ist meiner Meinung nach die absolut schönste Musik, die je geschrieben wurde! Jedes Mal aufs Neue ist es etwas Besonderes, diese Szene zu singen und zu spielen.

Ich finde, Don Carlos ist für jeden etwas: Die Kombination von Lotte De Beers Inszenierung und Verdis Meisterwerk der Musik, dargeboten von einer unglaublichen Besetzung ... Braucht es noch mehr Gründe?“

Marquis von Posa: Johannes Kammler

Prinzessin Eboli

Diana Haller
„Die Prinzessin ist eine sehr frustrierte Person. Sie handelt unmoralisch, verstößt gegen ihre eigene Religion, macht sich gleichzeitig einen katholischen Gedanken zu eigen: Mensch zu sein bedeutet, Sünder zu sein. Also verflucht sie schlussendlich Gott und die Schönheit, die er ihr geschenkt hat. Ich habe noch nie eine so intensive Rolle gespielt! Ich freue mich sehr, dass ich dieses stimmlich sehr wichtige Debüt hier am Haus machen durfte – an meinem Heimattheater.

Auch andere Kolleg*innen aus dem Ensemble debütieren in ihren Rollen in Don Carlos. Hier am Haus zu sein, gibt uns die Möglichkeit, uns weiterzuentwickeln und jeden Abend das Beste aus uns herauszuholen. Denn wir haben ein großartiges musikalisches Team, das hinter uns steht und mit uns probt, wofür ich sehr dankbar bin!“
Prinzessin Eboli: Diana Haller

Der Großinquisitor des Königreichs

Gianluca Buratto
„Die Wiederaufnahme von Don Carlos war sehr emotional. Mein Debüt in der Rolle des Großinquisitors in der französischen Fassung war sehr anregend. Als Italiener freue ich mich auch schon darauf, die italienische Fassung von Don Carlos zu singen – beide Versionen sind auf ihre Art einzigartig.

Die Rolle des Großinquisitors bietet mir die Gelegenheit, den ganzen Umfang meiner Stimme zu zeigen, was ich sehr liebe. Und das Duett, das ich mit Adam Palka singe – ich finde es eins der schönsten Duette, die jemals für tiefe Stimmen geschrieben wurden.“
Der Großinquisitor des Königreichs: Gianluca Buratto

Thibault

Natasha Te Rupe Wilson
„Sie sollten definitiv Don Carlos sehen, weil – VERDI! Die Oper dauert fast fünf Stunden, aber es sind fünf Stunden mit der unglaublichsten, fesselndsten Musik überhaupt. Wenn es jemals eine Opernmusik gab, die sich wie ein Film anfühlte, dann ist es diese!

Übrigens, Funfact: Thibault wird normalerweile immer als Page dargestellt – aber ich darf in dieser Inszenierung Bodyguard sein! :)“
Thibault: Natasha Te Rupe Wilson

Ein Mönch (Karl V.)

Michael Nagl
„Für mich persönlich ist Don Carlos ein Fest für alle, die Männerstimmen lieben. Zum Beispiel der Anfang des zweiten Aktes mit der Szene des Mönchs (eine wundervolle Bass-Melodie!) und das darauf folgende berühmte Duett von Don Carlos und Posa ... Ein weiteres Highlight ist der vierte Akt mit einer der schönsten Bass-Arien Verdis, „Elle ne m’aime pas“, und dem anschließenden Duett zwischen dem Großinquisitor und König Philipp. Beendet wird der Akt mit der grandiosen Todesarie von Posa – gleich mehrere gute Gründe für einen Besuch!“
Ein Mönch (Karl V.): Michael Nagl