3. Kammerkonzert

Fratres

Werke von Dmitri Schostakowitsch, Arvo Pärt und Mieczysław Weinberg
Dmitri Schostakowitsch Klaviertrio Nr. 2 e-Moll op. 67
Arvo Pärt Fratres für Streichquartett
Mieczysław Weinberg Klavierquintett op. 18

Freundschaft in Zeiten politischer Unruhe spendet nicht nur Hoffnung und Kraft, sondern auch Mut. Ein glücklicher Zufall führte die Wege von Dmitri Schostakowitsch und Mieczysław Weinberg zusammen, nachdem Letzterer bereits zwei Mal vor der Deutschen Wehrmacht geflohen war – zuerst unter dramatischen Umständen von seiner Heimatstadt Warschau nach Minsk, anschließend in die usbekische Hauptstadt Taschkent. Hier schuf er seine 1. Sinfonie, die über Umwege in die Hände des verehrten Meisters Schostakowitsch gelangte. Beeindruckt vom Talent des jüngeren Kollegen, verhalf er Weinberg zu einer Aufenthaltsgenehmigung in Moskau. Nur ein Jahr später, 1944, entstanden die Werke dieses Kammerkonzerts, die beide von Tiefgründigkeit und leidenschaftlicher Intensität geprägt sind. 1953 wurde ihre Freundschaft schließlich auf die Probe gestellt, als Weinberg aufgrund seiner jüdischen Herkunft verhaftet wurde. Schostakowitsch, der selbst ein Opfer der repressiven Kulturpolitik des Stalinismus war, ging ein enormes Risiko ein, als er einen Bittbrief an den Chef des Geheimdienstes richtete. Doch erst der Tod Stalins konnte zur Freilassung führen. Verbunden werden sie durch das zutiefst ergreifende Stück „Fratres“ des estnischen Komponisten Arvo Pärt.

Mit Kathrin Scheytt, Marion Schäfer, Madeleine Przybyl, Zoltan Paulich, Jewgeni Schuk, Anna Rokicka, Alexander Akimov, Vache Bagratuni
Klavier Petra Menzel, Stefan Schreiber