Viktor Schoner

Intendant

Viktor Schoner, Jahrgang 1974, ist in Aschaffenburg aufgewachsen. Er studierte Bratsche an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ und Musikwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin. Von 1999 bis 2001 war er Fellow an der Graduate School of Arts and Science der New York University. Gemeinsam mit Titus Engel gründete er die Akademie Musiktheater Heute. Im Frühjahr 2001 begann er als persönlicher Referent des Intendanten Gerard Mortier und dramaturgischer Mitarbeiter bei den Salzburger Festspielen. In gleicher Funktion wechselte er mit an die Ruhr, um dort von 2002 bis 2004 gemeinsam mit Mortier die erste RuhrTriennale in den Industriekathedralen der Region zu entwickeln. Von 2004 bis 2008 war er an der Opéra national de Paris tätig, zunächst als Adjoint au Directeur, ab 2006 als Directeur de la coordination artistique. Zwischen 2008 und 2017 war Viktor Schoner als Künstlerischer Betriebsdirektor und Stellvertreter des Intendanten Nikolaus Bachler in künstlerischen Fragen an der Bayerischen Staatsoper tätig.

Seit der Saison 2018/19 ist Viktor Schoner Intendant der Staatsoper Stuttgart. Prägend für die ersten Jahren seiner Intendanz waren Regisseur*innen wie Axel Ranisch, Stephan Kimmig, Marco Štorman, das Kollektiv HAUEN UND STECHEN, Silvia Costa, Anna-Sophie Mahler und Lotte de Beer sowie Dirigentenpersönlichkeiten wie Generalmusikdirektor Cornelius Meister, Oksana Lyniv, Titus Engel, Marie Jacquot oder Stefano Montanari. Zudem öffnete er das Haus für Pop-Künstler wie Max Herre, Maeckes, ebow oder Schorsch Kamerun.

Im Jahre 2020 wurde das Staatsorchester Stuttgart für die zahlreichen Aktivitäten während der Corona-Krise, namentlich den 1-zu-1-Konzerten, mit dem Innovationspreis der Deutschen Orchester Stiftung ausgezeichnet. Für den FAUST-Preis war 2021 die Produktion Die Verurteilung des Lukullus in der Umsetzung von HAUEN UND STECHEN nominiert, in 2022 in direkter Folge die Produktion Rusalka von Bastian Kraft. 2023 wurde die Produktion Saint François d’Assise in der Kritikerumfrage der Fachzeitschrift Opernwelt als "aussergwöhnlichste Opernerfahrung" am häufigsten genannt.

Das besondere Anliegen, Oper auf der Bühne, hinter der Bühne und im Zuschauerraum für die kommenden Generationen relevant zu halten, zeigt sich in der Etablierung einer eigenen Spielstätte mit Repertoirebetrieb für die Junge Oper mit Beginn der Intendanz 2018 und der Gründung der AKADEMIE2030 - ein Netzwerk zwischen Internationalem Opernstudio, Eleven im Staatsopernchor, Akademisten im Staatsorchester und Volontären in den Bereichen Dramaturgie, Inspizienz u.a. Die Akademie2030 ist ausschließlich mit Drittmitteln finanziert und ist dadurch auch ein Forum für die Nachwuchskräfte der sogenannten Hidden Champions der Wirtschaftsregion Stuttgart.

Die Drittmittelaquise seit Beginn der Intendanz 2018 ist um ein Vielfaches gestiegen - dank einer neu aufgestellten development-Abteilung und einem reformierten Freundeskreis unter dem Vorsitz der Opernsparte von Dr. Ingrid Hamm.

Viktor Schoner ist im Vorstand der Intendantengruppe des Deutschen Bühnenvereins und in verschiedenen Kommissionen tätig, bspw. Der Zukunftskommission der Ludwigsburger Schlossfestspiele und dem künstlerischen Fachbeirat der Akademie für Darstellende Künste Ludwigsburg. Er ist ausserdem Mitglied der Jury des Gerard-Mortier-Preises, des Götz-Friedrich-Preises sowie des FEDORA Opera Prize.
© Matthias Baus