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21.10.2020 „Das Lied von der Erde“ - Herausforderung für das Kostümbild
Eine Herausforderung für das Kostümbild
Statt anderthalb Jahren nur wenige Wochen Vorlauf: Was bedeutet der Wechsel eines Stücks für das Kostüm- und Bühnenbild einer Produktion? Die beiden „Lied von der Erde“-Kostümbildnerinnen Claudia Irro und Bettina Werner erzählen von ihrer Arbeit in dieser Produktion.
Das Team um Regisseur David Hermann wird Mahlers Liederzyklus im – wenn man so will – eingefrorenen Rohbau des Bühnenbilds, das Jo Schramm für Die Frau ohne Schatten entworfen hat, als Musiktheater inszenieren – gekoppelt mit Elfriede Jelineks Die Bienenkönige. Beide Inszenierungen, die Frau ohne Schatten und das Lied von der Erde, spielen in einer postapokalyptischen Welt.
Die Verwendung des unfertigen Bühnenbildes sowie der bereits existierenden Kostümentwürfe für ein neues Stück sprechen die Problematik der Corona-Pandemie für die künstlerische Planung offen an: Für eine Oper mit vielen Solist*innen und Chor beginnt die Vorbereitung normalerweise anderthalb Jahre vor der Premiere. Nun mussten die Entwürfe innerhalb weniger Wochen abgewandelt und umgesetzt werden.
Die Verwendung des unfertigen Bühnenbildes sowie der bereits existierenden Kostümentwürfe für ein neues Stück sprechen die Problematik der Corona-Pandemie für die künstlerische Planung offen an: Für eine Oper mit vielen Solist*innen und Chor beginnt die Vorbereitung normalerweise anderthalb Jahre vor der Premiere. Nun mussten die Entwürfe innerhalb weniger Wochen abgewandelt und umgesetzt werden.
Das wohl aufwändigste Kostüm der Frau ohne Schatten, das zum Zeitpunkt der Umplanung bereits fertig entworfen war, konnte in die Produktion von Das Lied von der Erde übernommen werden: Ein schimmernder Panzer, geformt aus Styropor und laminiert mit Kunstharz. Er stellt ein Insektenwesen dar, welches in beiden Inszenierungen eine richtungsweisende Rolle der Verwandlung einnimmt. „Die neue Inszenierung bietet auch die Möglichkeit, das Kostüm zu optimieren – und vielleicht in einer kommenden Vorstellung von Die Frau ohne Schatten anzuwenden“, meint die Kostümbildnerin Claudia Irro, die mit Bettina Werner im Team arbeitet.
Es ist kein ungewöhnliches Vorgehen: In der Konzeptionsphase neuer Stücke wird häufig ein Blick in den Kostümfundus geworfen. Das sei nicht nur im Sinne der Nachhaltigkeit sinnvoll, sondern biete auch Inspiration, so Claudia Irro. Aus dem gemeinsamen Fundus von Oper, Schauspiel und Ballett lassen sich interessante Kostüme für die jeweils andere Sparte adaptieren.
Es ist kein ungewöhnliches Vorgehen: In der Konzeptionsphase neuer Stücke wird häufig ein Blick in den Kostümfundus geworfen. Das sei nicht nur im Sinne der Nachhaltigkeit sinnvoll, sondern biete auch Inspiration, so Claudia Irro. Aus dem gemeinsamen Fundus von Oper, Schauspiel und Ballett lassen sich interessante Kostüme für die jeweils andere Sparte adaptieren.
„Trotz der kurzen Zeitspanne, die wir zur Verfügung hatten, haben wir ein ambitioniertes Projekt toll umgesetzt“ findet die Kostümbildnerin Claudia Irro. „Ich freue mich sehr, dass es endlich auf die Bühne kommt – und hoffe natürlich, dass Die Frau ohne Schatten ebenfalls bald aufgeführt werden kann.“
Fotos: Matthias Baus, Martin Sigmund
Text: Riccarda Stiritz
Fotos: Matthias Baus, Martin Sigmund
Text: Riccarda Stiritz