7. Sinfoniekonzert
Cornelius Meister
Brahms-Zyklus Teil I
So, 16.07.2023, 11:00 Uhr
Sinfonie Nr. 2 D-Dur, op. 73
Sinfonie Nr. 4 e-Moll, op. 98
Brahms-Zyklus Teil II
Mo, 17.07.2023, 19:30 Uhr
Sinfonie Nr. 3 F-Dur, op. 90
Sinfonie Nr. 1 c-Moll, op. 68
Nachdem Ludwig van Beethoven den Gipfel der Sinfonik erreicht hatte, trauten sich viele Komponist*innen nicht, seine Nachfolge anzutreten. Johannes Brahms, dem Cornelius Meister und das Staatsorchester Stuttgart in dieser Spielzeit ihren Sinfonien-Zyklus widmen, schrieb mit fast 40 Jahren an den Dirigenten Hermann Levi: „Ich werde nie eine Symphonie komponieren. Du hast keinen Begriff davon, wie es unsereinem zu Mute ist, wenn er immer so einen Riesen (Beethoven) hinter sich marschieren hört.“ Die Anhänger der „Neudeutschen Schule“ um Franz Liszt und Richard Wagner, die sich dem musikalischen Fortschritt verschrieben hatten, hielten es sogar für unmöglich, Sinfonien nach Beethoven zu schreiben und sahen die Zukunft der Musik in der Sinfonischen Dichtung und im Musikdrama. Brahms hingegen blieb der Tradition der absoluten Musik verbunden, die wie im Fall der klassischen Sinfonie frei von außermusikalischen Inhalten ist, wodurch er zusammen mit dem Musikkritiker Eduard Hanslick als „Konservativer“ galt.Nach mehr als 20 Jahren Vorbereitung wurde 1876 schließlich Brahms’ Erste Sinfonie uraufgeführt. Mit ihr knüpft er einerseits an das Erbe Beethovens an – für den Dirigenten Hans von Bülow war sie „Beethovens Zehnte“ – andererseits etablierte er mit der entwickelnden Variation ein neuartiges Kompositionsprinzip. Der Erfolg der Ersten war für Brahms ein Befreiungsschlag, denn nur ein Jahr später wurde bereits seine Zweite Sinfonie uraufgeführt, die er in Pörtschach am Wörthersee zu komponieren begonnen hatte. Die ihn dort umgebende Idylle scheint sich in seiner Zweiten widerzuspiegeln, wie der mit Brahms befreundete Theodor Billroth feststellte: „Das ist ja lauter blauer Himmel, Quellenrieseln, Sonnenschein und kühler grüner Schatten!“ Mit seiner Dritten Sinfonie übertraf Brahms laut Hanslick seine ersten beiden Sinfonien: „Sie ist durchsichtiger im Detail, plastischer in den Hauptmotiven. Die Instrumentierung ist reicher an neuen reizenden Farbenmischungen als die früheren.“ Während der Uraufführung 1883 in Wien fingen die Wagner-Anhänger nach jedem Satz an zu zischen, sie konnten sich jedoch nicht gegen die allgemeine Euphorie durchsetzen. Zwei Jahre später entstand Brahms’ letzte Sinfonie, in der er eine beeindruckende orchestrale Wucht erreicht. Mit ihr öffnete er das Tor für Zukünftiges und inspirierte nachfolgende Komponist*innen wie etwa Richard Strauss, der begeistert äußerte: „Ein Riesenwerk, neu und originell und doch von A bis Z ein echter Brahms.“
So, 16.07.2023, 11:00 Uhr
Sinfonie Nr. 2 D-Dur, op. 73
Sinfonie Nr. 4 e-Moll, op. 98
Brahms-Zyklus Teil II
Mo, 17.07.2023, 19:30 Uhr
Sinfonie Nr. 3 F-Dur, op. 90
Sinfonie Nr. 1 c-Moll, op. 68
Nachdem Ludwig van Beethoven den Gipfel der Sinfonik erreicht hatte, trauten sich viele Komponist*innen nicht, seine Nachfolge anzutreten. Johannes Brahms, dem Cornelius Meister und das Staatsorchester Stuttgart in dieser Spielzeit ihren Sinfonien-Zyklus widmen, schrieb mit fast 40 Jahren an den Dirigenten Hermann Levi: „Ich werde nie eine Symphonie komponieren. Du hast keinen Begriff davon, wie es unsereinem zu Mute ist, wenn er immer so einen Riesen (Beethoven) hinter sich marschieren hört.“ Die Anhänger der „Neudeutschen Schule“ um Franz Liszt und Richard Wagner, die sich dem musikalischen Fortschritt verschrieben hatten, hielten es sogar für unmöglich, Sinfonien nach Beethoven zu schreiben und sahen die Zukunft der Musik in der Sinfonischen Dichtung und im Musikdrama. Brahms hingegen blieb der Tradition der absoluten Musik verbunden, die wie im Fall der klassischen Sinfonie frei von außermusikalischen Inhalten ist, wodurch er zusammen mit dem Musikkritiker Eduard Hanslick als „Konservativer“ galt.Nach mehr als 20 Jahren Vorbereitung wurde 1876 schließlich Brahms’ Erste Sinfonie uraufgeführt. Mit ihr knüpft er einerseits an das Erbe Beethovens an – für den Dirigenten Hans von Bülow war sie „Beethovens Zehnte“ – andererseits etablierte er mit der entwickelnden Variation ein neuartiges Kompositionsprinzip. Der Erfolg der Ersten war für Brahms ein Befreiungsschlag, denn nur ein Jahr später wurde bereits seine Zweite Sinfonie uraufgeführt, die er in Pörtschach am Wörthersee zu komponieren begonnen hatte. Die ihn dort umgebende Idylle scheint sich in seiner Zweiten widerzuspiegeln, wie der mit Brahms befreundete Theodor Billroth feststellte: „Das ist ja lauter blauer Himmel, Quellenrieseln, Sonnenschein und kühler grüner Schatten!“ Mit seiner Dritten Sinfonie übertraf Brahms laut Hanslick seine ersten beiden Sinfonien: „Sie ist durchsichtiger im Detail, plastischer in den Hauptmotiven. Die Instrumentierung ist reicher an neuen reizenden Farbenmischungen als die früheren.“ Während der Uraufführung 1883 in Wien fingen die Wagner-Anhänger nach jedem Satz an zu zischen, sie konnten sich jedoch nicht gegen die allgemeine Euphorie durchsetzen. Zwei Jahre später entstand Brahms’ letzte Sinfonie, in der er eine beeindruckende orchestrale Wucht erreicht. Mit ihr öffnete er das Tor für Zukünftiges und inspirierte nachfolgende Komponist*innen wie etwa Richard Strauss, der begeistert äußerte: „Ein Riesenwerk, neu und originell und doch von A bis Z ein echter Brahms.“
#StgtStaatsorchester
Musikalische Leitung Cornelius Meister
Staatsorchester Stuttgart
Staatsorchester Stuttgart
Eine kostenlose Einführung wird 45 Minuten
vor Konzertbeginn angeboten.
Erst Workshop, dann Konzert: Nach einer
spielerischen und musikalischen Einführung
erleben Kinder zwischen 4 und 10 Jahren
den zweiten Teil des Sinfoniekonzerts.