Die Frau ohne Schatten
Oper in drei Akten
Dichtung von Hugo von Hofmannsthal
in deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Dichtung von Hugo von Hofmannsthal
in deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Kinder werden hier keine mehr geboren. Irgendetwas stimmt nicht in den Welten. Nicht in der von Umweltzerstörung gezeichneten Welt des Färbers und seiner Frau. Und auch nicht in der sterilen Welt des Kaisers und seiner Kaiserin – einem Mischwesen, einst eine Gazelle, bevor er sie gejagt, verwundet und eingesperrt hat. Ein rahmensprengendes und vieldeutiges Märchen schufen Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal mit ihrer Frau ohne Schatten: Entstanden während des Ersten Weltkriegs und unmittelbar von ihm berührt, entwirft diese Zauberflöte fürs 20. Jahrhundert eine rettungsbedürftige Welt, changierend zwischen Volkstheater und großer romantischer Oper. Gekleidet ist der vieldeutige Text in überbordende und farbenreiche Musik, die nun endlich wieder im Opernhaus zu erleben sein wird!
Vom 25.–31. Dezember 2023 zeigen wir Die Frau ohne Schatten als kostenlosen Stream on demand auf unserer Webseite!
Vom 25.–31. Dezember 2023 zeigen wir Die Frau ohne Schatten als kostenlosen Stream on demand auf unserer Webseite!
#StgtFrauohneSchatten
Dauer
I. Akt: ca. 1 Std. 5 Min.
Pause: ca. 30 Min.
II. Akt: ca. 1 Std.
Pause: ca. 35 Min.
III. Akt: ca. 1 Std.
I. Akt: ca. 1 Std. 5 Min.
Pause: ca. 30 Min.
II. Akt: ca. 1 Std.
Pause: ca. 35 Min.
III. Akt: ca. 1 Std.
Uraufführung
1919 in Wien
1919 in Wien
Altersempfehlung
ab Klasse 10
ab Klasse 10
45 Minuten vor Vorstellungsbeginn findet eine Einführung im Foyer I. Rang statt.
Mehr dazu
Kinder werden hier keine geboren: nicht in der von Umweltzerstörung gezeichneten Welt des Färbers und seiner Frau. Und auch nicht in der sterilen Welt des Kaisers und seiner Kaiserin – einem Mischwesen, das einst eine Gazelle war, bevor er es gejagt, verwundet und eingesperrt hat. Es sind apokalyptische, rettungslos rettungsbedürftige Welten, die Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal entwerfen. Doch nicht nur die Figuren in der Frau ohne Schatten sind Mischwesen und Grenzgänger, das ganze Stück ist eine Mischung aus Volkstheater und großer romantischer Oper, ein Hybrid zwischen Goethes Faust II und Mozarts Zauberflöte. Ein Hoch- und Endstück, entstanden während des Ersten Weltkriegs und unmittelbar von ihm berührt: „Hugo hat die verdammte Pflicht, den Tod für’s Vaterland nicht zu sterben, bevor ich meinen III. Akt habe“, echauffierte sich Strauss 1914 – wenn auch nicht ganz ernstgemeint. Ergebnis der Zusammenarbeit ist ein fast undurchdringbar reicher und symbolisch aufgeladener Text sowie eine herausfordernd überbordende Partitur, deren Höhepunkt das Aufgehen des Ichs im Anderen und die Eingliederung des Individuums in die Gesellschaft ist. „Allomatische Verwandlung“ heißt das bei Hofmannsthal und hat damit zu tun, ob die Frau einen titelgebenden Schatten wirft oder eben nicht – was soviel bedeutet wie Mutterschaft. David Hermann erzählt Die Frau ohne Schatten in einer zukünftigen Welt, in der das Leben auf der Erde nicht mehr möglich ist, deren Mensch-Tier-Hybridwesen aber vielleicht einen Ausweg aus dem gegenwärtigen, durch den Einfluss des Menschen geprägten Erdzeitalters in ein posthumanistisches Super-Neuland aufzeigen könnten.
Das Stück in Kürze
Um den Kaiser davor zu bewahren, zu Stein zu werden, muss die Kaiserin, Tochter des Geisterkönigs Keikobad, einen Schatten werfen, was ein Symbol ist für: Mutter werden können. Der Weg dorthin führt über die Frau des Färbers Barak, die sich bereit erklärt, ihren Schatten gegen Reichtum und einen jugendlichen Liebhaber einzutauschen. Kurz bevor der Handel vollzogen wird, droht Barak in einem Streit, seine Frau zu töten. Die Erde tut sich auf und es versinken beide. Wie die Kaiserin und der Kaiser, der langsam versteint, finden sich auch der Färber und seine Frau in der Geisterwelt wieder. Schlussendlich verzichtet die Kaiserin auf einen Schatten, wenn dadurch ein anderes Paar unglücklich würde. Sie kappt auch die Verbindung zu ihrem Vater. Damit hat sie die letzte Prüfung bestanden, wirft von nun an einen Schatten, und der Kaiser wird wieder lebendig. Die beiden Paare sind vereint, umjubelt von den Stimmen der Ungeborenen.
Handlung
Der Kaiser hat die Tochter des Geisterkönigs Keikobad, ein Feenwesen in Gestalt einer weißen Gazelle, mit seinem roten Falken gejagt und verwundet. In lichtdurchlässiger Frauengestalt lebt sie seither als „Kaiserin“ mit dem Kaiser in dessen Palast – die Nächte verbringt er bei ihr, am Tag geht er auf Jagd. Ihre Amme hat sie in den Palast des Kaisers begleitet.
Erster Aufzug
Ein Bote Keikobads weist die Amme darauf hin, dass bald zwölf Monde vergangen sind, seit die Tochter Keikobads vom Kaiser zur Kaiserin gemacht wurde. Da sie aber immer noch keinen Schatten wirft, was so viel heißt wie: schwanger werden können, droht der Kaiser zu Stein zu werden. Die Kaiserin müsse in diesem Fall in das Reich ihres Vaters zurückkehren. Drei Tage bleiben Zeit, um einen Schatten zu gewinnen. Die Amme, die eine tiefe Abscheu gegen die Menschen hegt, nimmt die Nachricht fast freudig zur Kenntnis. Die Kaiserin wiederum fühlt sich schuldig. Sie will den Kaiser vor dem Versteinern bewahren. Die Amme verspricht, ihr zu helfen: Sie wisse, wie und wo die Kaiserin einen Schatten erwerben könne.
Verkleidet begeben sie sich in das Haus des Färbers Barak, der mit seiner Frau und seinen drei versehrten Brüdern in einer Welt voll Gefahr und Verschmutzung lebt. Barak ist mit seiner Frau seit fast drei Jahren verheiratet. Zu seinem großen Leidwesen ist die Ehe jedoch kinderlos. Die Amme versucht, die mit ihrer Situation unglückliche Färberin mit der Aussicht auf Reichtum, Dienerinnen und sorgenfreie erotische Erfüllung dazu zu bewegen, ihren Schatten abzugeben. Die Färberin scheint sich darauf einzulassen.
Erster Aufzug
Ein Bote Keikobads weist die Amme darauf hin, dass bald zwölf Monde vergangen sind, seit die Tochter Keikobads vom Kaiser zur Kaiserin gemacht wurde. Da sie aber immer noch keinen Schatten wirft, was so viel heißt wie: schwanger werden können, droht der Kaiser zu Stein zu werden. Die Kaiserin müsse in diesem Fall in das Reich ihres Vaters zurückkehren. Drei Tage bleiben Zeit, um einen Schatten zu gewinnen. Die Amme, die eine tiefe Abscheu gegen die Menschen hegt, nimmt die Nachricht fast freudig zur Kenntnis. Die Kaiserin wiederum fühlt sich schuldig. Sie will den Kaiser vor dem Versteinern bewahren. Die Amme verspricht, ihr zu helfen: Sie wisse, wie und wo die Kaiserin einen Schatten erwerben könne.
Verkleidet begeben sie sich in das Haus des Färbers Barak, der mit seiner Frau und seinen drei versehrten Brüdern in einer Welt voll Gefahr und Verschmutzung lebt. Barak ist mit seiner Frau seit fast drei Jahren verheiratet. Zu seinem großen Leidwesen ist die Ehe jedoch kinderlos. Die Amme versucht, die mit ihrer Situation unglückliche Färberin mit der Aussicht auf Reichtum, Dienerinnen und sorgenfreie erotische Erfüllung dazu zu bewegen, ihren Schatten abzugeben. Die Färberin scheint sich darauf einzulassen.
Zweiter Aufzug
Während Barak am nächsten Morgen das Haus verlässt, malt die Amme der Färberin ihre Zukunft in leuchtenden Farben aus. Währenddessen hat der Kaiser Verdacht geschöpft, dass die Kaiserin zwischenzeitlich den Palast verlassen habe. Aus Eifersucht will er sie töten, kann sich aber nicht zur Tat entschließen. Verzweifelt flieht er. Amme und Färberin haben Barak einen Schlaftrunk verabreicht. Gemeinsam bereiten sie vor, den Schatten auf die Kaiserin zu übertragen. Sie lassen die Kaiserin bei Barak zurück, der ihr Mitgefühl erweckt. In einer Traumvision sieht sie die drohende Versteinerung des Kaisers.
Die Färberin konfrontiert ihren Mann damit, dass sie ihm untreu gewesen sei und ihren Schatten zum Verkauf angeboten habe. Außer sich droht Barak, seine Frau zu erschlagen. Doch die Kaiserin zögert, den Schatten zu nehmen. Und auch die Färberin entscheidet sich im letzten Moment dagegen, den Schatten abzugeben.
Dritter Aufzug
Von Keikobads Boten sind die beiden Paare getrennt voneinander in eine andere Welt gebracht worden. Die Färberin wird von den Stimmen der Ungeborenen verfolgt. Die Kaiserin sucht das Gespräch mit Keikobad. Sie sagt sich von der Amme los, die verbannt wird. Während Barak und seine Frau einander suchen, wird der Kaiserin das „Wasser des Lebens“ angeboten, mit dem sie den Schatten der Färberin übernehmen könnte. Erneut wird das Schreckensbild des versteinerten Kaisers heraufbeschworen. Die Kaiserin weigert sich jedoch, andere für ihr Glück ins Unglück zu stürzen. Beide Paare finden – nun fruchtbar – zueinander.
Während Barak am nächsten Morgen das Haus verlässt, malt die Amme der Färberin ihre Zukunft in leuchtenden Farben aus. Währenddessen hat der Kaiser Verdacht geschöpft, dass die Kaiserin zwischenzeitlich den Palast verlassen habe. Aus Eifersucht will er sie töten, kann sich aber nicht zur Tat entschließen. Verzweifelt flieht er. Amme und Färberin haben Barak einen Schlaftrunk verabreicht. Gemeinsam bereiten sie vor, den Schatten auf die Kaiserin zu übertragen. Sie lassen die Kaiserin bei Barak zurück, der ihr Mitgefühl erweckt. In einer Traumvision sieht sie die drohende Versteinerung des Kaisers.
Die Färberin konfrontiert ihren Mann damit, dass sie ihm untreu gewesen sei und ihren Schatten zum Verkauf angeboten habe. Außer sich droht Barak, seine Frau zu erschlagen. Doch die Kaiserin zögert, den Schatten zu nehmen. Und auch die Färberin entscheidet sich im letzten Moment dagegen, den Schatten abzugeben.
Dritter Aufzug
Von Keikobads Boten sind die beiden Paare getrennt voneinander in eine andere Welt gebracht worden. Die Färberin wird von den Stimmen der Ungeborenen verfolgt. Die Kaiserin sucht das Gespräch mit Keikobad. Sie sagt sich von der Amme los, die verbannt wird. Während Barak und seine Frau einander suchen, wird der Kaiserin das „Wasser des Lebens“ angeboten, mit dem sie den Schatten der Färberin übernehmen könnte. Erneut wird das Schreckensbild des versteinerten Kaisers heraufbeschworen. Die Kaiserin weigert sich jedoch, andere für ihr Glück ins Unglück zu stürzen. Beide Paare finden – nun fruchtbar – zueinander.
Libretto
Den gesamten deutschen Text der Oper finden Sie hier:
Audio-Einführung
Bildergalerie
Trailer
Auszug aus dem Programmheft
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