Il trovatore
Der Troubadour
Dramma lirico in vier Teilen
Libretto von Salvadore Cammarano und Leone Emanuele Bardare
nach El trovador von Antonio García Gutiérrez
in italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Libretto von Salvadore Cammarano und Leone Emanuele Bardare
nach El trovador von Antonio García Gutiérrez
in italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Wirklichkeit nachbilden sei schön und gut, so Verdi, „aber Wirklichkeit erfinden ist besser, weit besser.“ Und was für eine Wirklichkeit da erfunden wird: Vertauschte Kinder, gerächte Mütter, geopferte Geliebte… Eine fast mythische Erzählung voll unglaublicher Wendungen, die die Figuren immer wieder in Ausnahmezustände versetzen. Verdi ging es um die Glaubwürdigkeit der Emotionen, nicht um die der Handlung. Gesang als Utopie, als Öffnung eines Raumes, den es in der nachgebildeten Wirklichkeit nicht gibt. In seiner Inszenierung von Verdis Troubadour-Oper begibt sich Paul-Georg Dittrich auf die Suche nach diesem Moment.
#StgtTrovatore
Uraufführung
1853 in Rom
Premiere dieser Produktion
9. Juni 2024
1853 in Rom
Premiere dieser Produktion
9. Juni 2024
Altersempfehlung
ab Klasse 9
ab Klasse 9
Dauer
I. + II. Akt: ca. 1 Std. 20 Min.
Pause: ca. 25 Min.
III. + IV. Akt: ca. 1 Std. 10 Min.
45 Minuten vor Vorstellungsbeginn findet eine Einführung im Foyer I. Rang statt.
I. + II. Akt: ca. 1 Std. 20 Min.
Pause: ca. 25 Min.
III. + IV. Akt: ca. 1 Std. 10 Min.
45 Minuten vor Vorstellungsbeginn findet eine Einführung im Foyer I. Rang statt.
Mehr dazu
„Wenn man die Wirklichkeit nachbildet, kann etwas recht Gutes herauskommen“, schreibt Giuseppe Verdi über 20 Jahre nach der Uraufführung des Trovatore an seine gute Freundin, die Salonnière Clara Maffei: „Aber Wirklichkeit erfinden ist besser, weit besser.“ Man tut dem Komponisten sicher kein Unrecht, wenn man unterstellt, dass dieser Gedanke auch die zentrale künstlerische Idee des zwischen Rigoletto und La traviata entstandenen Il trovatore sei. Wie Rigoletto ist auch Il Trovatore ein Nachtstück: Alles wird von flackerndem Feuerschein erleuchtet. Man sieht nicht gut, man erkennt bloß vage. Verwechslungen allenthalben. „Wenn man die Wirklichkeit nachbildet, kommt etwas Gutes heraus, aber eine Photographie, kein Gemälde“, so Verdi weiter. Doch der Komponist will Gemälde, keine Photographie. Also unterteilt er seine Oper in Tableaus. Ihn interessiert die Zuspitzung, die Überhöhung, das Unfassbare, der Horror – und darin die glaubhafte Darstellung menschlicher Emotionen. Eine Dramaturgie wie ein Verkehrsunfall: Aus den entferntesten Ecken und in den unmöglichsten Konstellationen lässt Verdi die Figuren aufeinander zuschießen, um dann seismographisch genau ihre Gefühlsregungen aufzuzeichnen – mit einer Musik, deren Schönheit nichts weniger als den absoluten Ausnahmezustand markiert, und deren Rhythmik keinen Zweifel daran lässt, dass hier kein Entkommen ist. Regisseur Paul-Georg Dittrich und sein Team nehmen den Tableau-Gedanken auf, stellen in Verdis Kolportage-Oper das Schlaglichthafte in den Mittelpunkt und versuchen gar nicht erst, die fatale Geschichte um die zwillingshaften Todfeinde Manrico und Luna als realistische Erzählung nachzubilden. Und das Debüt von Publikumsliebling Atalla Ayan als Manrico verspricht, der Faustregel des berühmten Tenors Enrico Caruso recht nahe zu kommen: „Um Il trovatore erfolgreich aufzuführen, braucht man lediglich die vier besten Sänger der Welt.“ Das ist alles, nichts weiter.
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Besetzung
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Das Stück in Kürze
Für das Verständnis von Verdis Il trovatore ist weniger interessant, was die Figuren im Laufe des Stückes tun, als die Frage, warum sie es tun. Die Grundkonstellation und die daraus resultierenden Motivationen gleichen sich in jeder Episode: Azucena will den Tod ihrer Mutter rächen, die von den Leuten des alten Grafen Luna als Hexe verbrannt wurde. Ein erster Versuch scheiterte spektakulär: Sie entführte einen Sohn des alten Grafen, um ihn in eben jenes Feuer zu stoßen, in dem ihre Mutter den Tod fand. Anstatt des fremden Kindes verbrannte sie jedoch ihres. Den Sohn des alten Grafen zog sie als den eigenen auf. Er ist Instrument ihrer Rache und gleichzeitig Ersatz für den leiblichen Sohn. Manrico ist dieser Sohn sowie der titelgebende Troubadour. Er ist somit der Bruder des Grafen Luna. Beide wissen allerdings nichts von ihrer Verwandtschaft. Im Gegenteil: auf verschiedenen Seiten kämpfen sie in einem Bürgerkrieg gegeneinander. Leonora lebt im Umfeld des Grafen Luna, der sie begehrt. Sie ist aber in Manrico verliebt, der ihre Liebe aus der Ferne erwidert. Aus diesen mehrfach verwickelten Grundsituationen schlagen die Episoden des Trovatore ihre Funken.
Handlung
Erster Teil: Das Duell
Ferrando erzählt die Geschichte von den zwei Söhnen des alten Grafen Luna. Der jüngere der beiden sei einst entführt worden: Um den Tod einer als Hexe hingerichteten Frau zu rächen, habe deren Tochter das Kind geraubt und im Feuer des Scheiterhaufens verbrannt. Leonora erzählt ihrer Vertrauten Ines von ihrer Liebe zu einem unbekannten Troubadour, dem sie vor Beginn des Bürgerkriegs bei einem Turnier begegnet sei und auf den sie seither sehnsüchtig warte. Seit ein Troubadour nachts Lieder für sie singt, hofft sie, ihn endlich wiederzusehen. Graf Luna, der ältere Bruder des entführten Kindes, begehrt Leonora und weiß von ihrer Schwärmerei. Als das Lied des Troubadours erklingt, will er den Fremden stellen. Es kommt zum Duell, in dessen Verlauf der Troubadour, der sich als Manrico und Anhänger der Feinde Lunas zu erkennen gibt, das Leben des Rivalen schont.
Zweiter Teil: Die Gitana
Azucena pflegt ihren im Kampf schwer verwundeten Sohn Manrico und erzählt ihm, dass ihre Mutter einst als Hexe verbrannt worden sei. Im Moment ihres Todes habe sie Azucena aufgefordert, Rache zu nehmen. Azucena erzählt, wie sie den Sohn des alten Grafen entführt habe, um ihn zu töten, aufgrund einer plötzlichen Verwirrung jedoch ihr eigenes Kind in das Feuer gestoßen habe. Manricos Frage, ob er denn nicht ihr Sohn sei, lässt sie unbeantwortet. Stattdessen fordert sie ihn auf, den verhassten Luna beim nächsten Aufeinandertreffen nicht zu schonen. Von einem Boten erfährt Manrico, dass Leonora ins Kloster gehen will, da sie glaubt, er sei im Kampf mit Luna ums Leben gekommen. Unterdessen hat Luna alles vorbereitet, um Leonora in seine Gewalt zu bringen. Plötzlich erscheint der totgeglaubte Manrico und kann Leonora erneut für sich gewinnen.
Ferrando erzählt die Geschichte von den zwei Söhnen des alten Grafen Luna. Der jüngere der beiden sei einst entführt worden: Um den Tod einer als Hexe hingerichteten Frau zu rächen, habe deren Tochter das Kind geraubt und im Feuer des Scheiterhaufens verbrannt. Leonora erzählt ihrer Vertrauten Ines von ihrer Liebe zu einem unbekannten Troubadour, dem sie vor Beginn des Bürgerkriegs bei einem Turnier begegnet sei und auf den sie seither sehnsüchtig warte. Seit ein Troubadour nachts Lieder für sie singt, hofft sie, ihn endlich wiederzusehen. Graf Luna, der ältere Bruder des entführten Kindes, begehrt Leonora und weiß von ihrer Schwärmerei. Als das Lied des Troubadours erklingt, will er den Fremden stellen. Es kommt zum Duell, in dessen Verlauf der Troubadour, der sich als Manrico und Anhänger der Feinde Lunas zu erkennen gibt, das Leben des Rivalen schont.
Zweiter Teil: Die Gitana
Azucena pflegt ihren im Kampf schwer verwundeten Sohn Manrico und erzählt ihm, dass ihre Mutter einst als Hexe verbrannt worden sei. Im Moment ihres Todes habe sie Azucena aufgefordert, Rache zu nehmen. Azucena erzählt, wie sie den Sohn des alten Grafen entführt habe, um ihn zu töten, aufgrund einer plötzlichen Verwirrung jedoch ihr eigenes Kind in das Feuer gestoßen habe. Manricos Frage, ob er denn nicht ihr Sohn sei, lässt sie unbeantwortet. Stattdessen fordert sie ihn auf, den verhassten Luna beim nächsten Aufeinandertreffen nicht zu schonen. Von einem Boten erfährt Manrico, dass Leonora ins Kloster gehen will, da sie glaubt, er sei im Kampf mit Luna ums Leben gekommen. Unterdessen hat Luna alles vorbereitet, um Leonora in seine Gewalt zu bringen. Plötzlich erscheint der totgeglaubte Manrico und kann Leonora erneut für sich gewinnen.
Dritter Teil: Der Sohn der Gitana
Ferrando und die Truppen Lunas sind überzeugt, der Sieg im Bürgerkrieg sei ihnen sicher. Doch Luna interessiert sich vor allem dafür, wie er Leonora erobern kann. Azucena wird von Lunas Leuten aufgegriffen. Ferrando behauptet, in ihr jene Hexe zu erkennen, die einst den Bruder des Grafen entführt habe. Luna findet heraus, dass Azucena die Mutter Manricos ist und beschließt, Rache an ihr zu nehmen. Leonora und Manrico wähnen sich unterdessen in Sicherheit und wollen heiraten. Ein Vertrauter Manricos berichtet von der Gefangennahme Azucenas. Manrico bricht sofort auf, um sie zu retten.
Vierter Teil: Die Hinrichtung
Manricos Rettungsversuch ist gescheitert. Er befindet sich nun zusammen mit Azucena in der Gewalt Lunas. Leonora verspricht Luna, sich ihm hinzugeben, wenn er Manrico die Freiheit schenke. Luna willigt ein. Leonora vergiftet sich, um sich seiner Gewalt zu entziehen. Derweil erzählt Azucena Manrico erneut von dem Feuertod ihrer Mutter. Leonora überbringt Manrico im Gefängnis die Nachricht von seiner Freilassung, doch er beschuldigt sie, ihre Liebe verraten zu haben. Erst im Moment ihres Todes erkennt er, dass sie sich für ihn geopfert hat. Luna realisiert, dass er von Leonora getäuscht wurde und befielt, Manrico hinzurichten. Zu spät enthüllt ihm Azucena, dass Manrico niemand anderes als der entführte Sohn des alten Grafen Luna und damit sein Bruder sei.
Ferrando und die Truppen Lunas sind überzeugt, der Sieg im Bürgerkrieg sei ihnen sicher. Doch Luna interessiert sich vor allem dafür, wie er Leonora erobern kann. Azucena wird von Lunas Leuten aufgegriffen. Ferrando behauptet, in ihr jene Hexe zu erkennen, die einst den Bruder des Grafen entführt habe. Luna findet heraus, dass Azucena die Mutter Manricos ist und beschließt, Rache an ihr zu nehmen. Leonora und Manrico wähnen sich unterdessen in Sicherheit und wollen heiraten. Ein Vertrauter Manricos berichtet von der Gefangennahme Azucenas. Manrico bricht sofort auf, um sie zu retten.
Vierter Teil: Die Hinrichtung
Manricos Rettungsversuch ist gescheitert. Er befindet sich nun zusammen mit Azucena in der Gewalt Lunas. Leonora verspricht Luna, sich ihm hinzugeben, wenn er Manrico die Freiheit schenke. Luna willigt ein. Leonora vergiftet sich, um sich seiner Gewalt zu entziehen. Derweil erzählt Azucena Manrico erneut von dem Feuertod ihrer Mutter. Leonora überbringt Manrico im Gefängnis die Nachricht von seiner Freilassung, doch er beschuldigt sie, ihre Liebe verraten zu haben. Erst im Moment ihres Todes erkennt er, dass sie sich für ihn geopfert hat. Luna realisiert, dass er von Leonora getäuscht wurde und befielt, Manrico hinzurichten. Zu spät enthüllt ihm Azucena, dass Manrico niemand anderes als der entführte Sohn des alten Grafen Luna und damit sein Bruder sei.
Audio-Einführung
Trailer
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