Auf nach Tahiti!

Es bleibt exotisch am Stuttgarter Hafen: Nach Hawaii geht es nun nach Tahiti, denn ab 10. Juli ist dort Leonard Bernsteins Oper „Trouble in Tahiti“ zu sehen, die zweite Premiere der Staatsoper nach Paul Abrahams Operette „Die Blume von Hawaii“. Wie exotisch es in diesem Werk tatsächlich wird, erzählen wir hier!
„Quick & dirty“ ist das Motto der beiden Inselstücke Die Blume von Hawaii und Trouble in Tahiti. Was das heißt? Die Spielregeln sind relativ einfach: Jeder Abend dauert nicht länger als 70 Minuten, es gibt maximal 5 Darsteller*innen, nicht mehr als 10 Tage Proben, nur 3 Aufführungen, und alles findet am Stuttgarter Hafen statt.

Oben zu sehen ist die Mezzosopranistin Alexandra Urquiola bei einer der Proben. Sieht Ihnen nicht exotisch genug aus für einen Abend auf Tahiti? Der Schein trügt: In der Hand hält sie lediglich eine „Probenananas“, die ihr unsere Requisite zur Verfügung gestellt hat und die für die Aufführungen gegen eine echte ausgetauscht wird.

Regisseurin Anika Rutkofsky und Dramaturgin Johanna Danhauser dagegen haben bereits selbst einen Ausflug in exotische Regionen gemacht – nämlich in die Wilhelma. Diese hatte ihnen für dieses Projekt zwei Meter lange Palmwedel von der Dattelpalme zur Verfügung gestellt, die natürlich in der Aufführung vorkommen werden. Dabei haben sich die beiden natürlich gleich auch die Polynesien-Ecke angesehen, mit Tahiti-Vanille, kiloschwerer Jackfruit und Ananas.
Jackfruit und Ananas in der Wilhelma
Doch worum geht's eigentlich in unserer Inszenierung von Bernsteins Kurzoper?

Als sie frisch verliebt waren haben sich Dinah und Sam geschworen, nie eine bürgerliche Spießerehe zu führen. Ihr gemeinsamer Traum: das Südseeparadies Tahiti. Sie wollten so weit weg wie möglich, unbekannte Gerüche und Farben aufsaugen, viel surfen, wenig arbeiten, intensiv sein und ihre Liebe feiern. Schon vor Jahren haben sie sich von ihrem alten Leben verabschiedet, aber sie schaffen den Absprung einfach nicht. An einem Durchgangsort haben sie sich einen Alltag auf gepackten Koffern eingerichtet, wo ihr zerrüttetes Beziehungsleben den voyeuristischen Hafenarbeitern zur Unterhaltung dient.

Ob das Paar nochmals zusammenfindet? Womöglich auf Tahiti? Wir werden’s rausfinden – ab 9. Juli am Stuttgarter Hafen!